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    Hedwig

    Aktiv seit: 27. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    56 Rezensionen
    Bubenzer, A: Unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown Bubenzer, A: Unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown (Buch)
    14.10.2010

    Wundervolles Buch

    Am 16. Juli 1921 erblickte Henry N. Brown in England das Licht der Welt, als ihm Alice den zweiten Knopf als Auge spendierte. Alice, die ihren Mann William gerade im 1. Weltkrieg verloren hatte, nähte den Teddybären, um sich nicht so alleine auf der Welt zu fühlen, gab ihm seinen Namen und noch ein kleines großes Geheimnis mit, welches die besonderen Fähigkeiten Henry weckte, die während seines mehr als 80jährigen Lebens auf Erden noch weiter ausgeprägt werden sollten. Henry gibt ihr Trost und immer wieder Hoffnung, ihr Leben auch weiter voller Zuversicht anzupacken.
    Als sie bei einer anstehenden Bahnfahrt allerdings meint, William in einem vorbeigehenden Mann zu erkennen, achtet sie einen kurzen Moment nicht auf den Teddy und lässt ihn im Gedränge fallen.
    Damit beginnt eine einzigartige Odyssee für Henry. Er gelangt im Laufe seines Teddybären-Lebens an viele unterschiedliche Menschen, lernt ihre Stärken und Schwächen kennen, gerät im 2. Weltkrieg sogar zwischen die Fronten und lernt den Irrsinn des Tötens kennen. Ja, er gelangt sogar nach Amerika, wo er am meisten von der Freiheitsstatue beeindruckt ist und die tragische Unfreiheit der Menschen in den Ostblockländern während des kalten Krieges.
    Auch wie nahe Glück und Leid beieinander liegen und wie einsam Kinder sein können, selbst wenn sie mit Spielzeug überhäuft werden.

    Kurzum: Henry N. Brown lernt die gesamte Bandbreite menschlicher Wesensart kennen und ist mehr als einmal froh darüber, dass er sich nicht mittels normaler Sprache artikulieren kann. Aber das sollte man sich selbst erlesen. Es lohnt sich.

    Zunächst einmal gebührt dem Thiele-Verlag, der mir freundlicherweise den Roman "Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown" erzählt von Anne Helene Bubenzer als Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte, mein allerherzlicher Dank.
    Es ist ein einzigartiges Buch mit einer vielleicht fiktiven, vielleicht aber auch realen Geschichte, die sanft und unaufdringlich daher kommt und die mit einem Vorwort des Verlegers, Johannes Thiele, versehen ist. Denn dieser Bär, der der Protagonist des Romans ist, existiert wirklich und selbstverständlich existieren viele Stofftiere, die genau so ein Geheimnis in sich tragen, wie es Henry tut. Für diejenigen, die mit dem Herzen sehen, gibt es viele Henry N. Browns und die anderen, die das nie tun werden, sind sowieso nicht wichtig und unbelehrbar.
    Ob er alle diese Geschichten und Abenteuer wirklich erlebt hat, bleibt der Vorstellungskraft des Lesers überlassen und in der heutigen Zeit würde man die bewegte Geschichte des Henry N. Brown vielleicht anders erzählen. Es ginge heute um andere Kriege in der Welt, die an allen möglichen denkbaren Fronten gefochten werden, vielleicht um andere Völker, andere Orte. Doch die Botschaft, die uns Henry stumm, doch eindringlich mitteilen möchte und seine Autorin, bleibt immer die gleiche.

    Ich sage so etwas nicht oft, aber dieses Buch sollte wirklich JEDE/R gelesen und hoffentlich verstanden haben. Es ist absolut unkitschig und unprätentiös geschrieben und hat mir sehr viel Freude gebracht.
    Die Landkarte der Zeit Die Landkarte der Zeit (Buch)
    08.10.2010

    Mein Lesehighlight des Jahres 2010

    Zum Inhalt sollte man besser nicht viel mehr verraten, als es der Klappentext eigentlich schon tut:

    Der Roman ist in drei Schauplätze aufgeteilt, die scheinbar nicht allzu viel gemeinsam haben:
    Andrew, ein junger Mann aus reichem Hause verliebt sich in eine arme Prostituierte, die von Jack the Ripper zerstückelt wird und kommt über ihren Tod nicht hinweg. Sein bester Freund Charles verhindert auf ungewöhnliche Weise - nämlich mithilfe von Zeitreisen Murray und der Zeitmaschine von H.G.Wells - seinen Freitod.
    Ebenfalls durch Zeitreisen Murray findet die verwöhnte und von den eingeschränkten Möglichkeiten ihres Zeitalters angeödete Claire die Liebe ihres Lebens in der Zukunft.
    Ein junger Inspektor hat die Aufgabe, Mordfälle aufzudecken, die mit Waffen verübt wurden, die noch gar nicht erfunden wurden und zu guter Letzt erfährt man noch durch einen dubiosen Bibliothekar vom Geheimnis um die „Landkarte der Zeit“.

    Meine Meinung:

    Zunächst einmal mein allerherzlicher Dank an den Verlag und an vorablesen.de, dass ich dieses bemerkenswerte Buch lesen und beurteilen durfte. Es zählt eindeutig zu meinen uneingeschränkten Lese-Highlights des Jahres 2010!

    Felix J. Palma hat mit dem Roman "Die Landkarte der Zeit" eines jener Meistererzählungen geschaffen, die ganz sicher nicht jeden Leser ansprechen werden, da der Erzählstil und auch der Inhalt recht anspruchsvoll (im Sinne von genau lesen, denn zum überfliegenden Querlesen wäre das Buch wirklich zu schade) und vor allen Dingen oft reine Geschmackssache ist. Mir gefällt allerdings so etwas mal sehr gut, gerade, weil es mal etwas anderes ist.

    Das hervorstechenste Merkmal ist ein allwissender Erzähler, der den Leser quasi an die Hand nimmt, Dinge erklärt, die manchmal mit dem eigentlichen Fortgang des Geschehens nur bedingt oder auch mal gar nichts zu tun haben, das Leseerlebnis/-vergnügen für den Leser aber durch eine Art Komplizenschaft - denn man weiß ja dadurch mehr als die Protagonisten - noch erhöhen.Wie man allerdings diesen Roman auch einordnen möchte, man wird dem ausgefeilten Umfang der Geschichten nicht gerecht werden können. In betont vornehm distanzierter Sprache, die zum viktorianischen Zeitalter so hervorragend paßt, bekommt man einen Krimi, einen Fantasyroman, ein Lustspiel (denn ich mußte tatsächlich über einige Anekdoten wie z.B. den ersten Versuchen, das Toilettenpapier den schamhaften Londonern zu verkaufen, herzhaft lachen) und Erzählungen geliefert, die schmunzeln machen und sehr nachdenklich, ob es nicht doch zutrifft, dass wir Menschen einfach nur immer glauben, was wir von vornherein auch glauben WOLLEN.

    Zumindest glaube ich jetzt eines: Felix J. Palma ist ein genialer Autor, bei dem das Lesen einfach Freude macht!
    Herrn Siegmunds abenteuerliche Reisen Herrn Siegmunds abenteuerliche Reisen (EPB)
    13.09.2010

    Flotte, moderne Geschichte für Kinder

    Das Buch "Angelina Bodyguard. Mein verrückter Schutzengel." Charlotte Habersack, für Kinder von 8-9 Jahren gedacht, fällt wieder einmal nicht nur durch eine besondere Aufmachung - das Buch ist fest gebunden und hat die Form eines Engelflügels - sondern auch durch die sehr ansprechenden Illustrationen von Gabriela Silveira auf...wie bisher alle Bücher vom arsEdition-Verlag, die mir bisher zum Rezensieren überstellt wurden - und wofür ich mich wirklich ganz herzlich bedanke - etwas Besonderes sind.

    Charlotte Habersack, die für Kinder schreibt und das Motto vertritt: "Lesen gefährdet die Dummheit!" hat mit diesem Roman eine Geschichte geschrieben, mit der sich bestimmt einige Kinder gut identifizieren können, da sie der heutigen, modernen Erlebniswelt der Kinder Rechnung trägt.

    Olga Silberscheider ist Einzelkind und bislang immer sehr zurückhaltend, unauffällig, etwas ängstlich und brav gewesen. Als sich ihre Eltern am Nikolaustag entschieden haben, sich zu trennen, weil der Papa sich in eine andere Frau verliebt hat und ihre Eltern sich auch sonst ziemlich auseinander gelebt haben, kommt das für Olga gar nicht so überraschend. Aber natürlich hätte sie eigentlich gerne eine viel größere und auch lustigere, harmonische Familie und auch mehr Verwandte und Freunde. So wie ihre Schulfreundin Annelise Wiese. Die hatte wenigstens noch drei Geschwister, von denen ihr angriffslustiger Bruder Bodo sie zwar andauernd nervte und ärgerte, aber wenigstens war diese Familie groß und noch alle zusammen. Nun war ihr Papa mit dem Kater erst einmal zu Onkel Max gezogen und Olga blieb mit ihrer vielbeschäftigten Mama, ihrem Goldhamster Wuzerl und ihrer Engelsammlung alleine zurück.

    Als Olga ihren Papa in dessen Fotogeschäft besucht und ihm helfen will, das Schaufenster weihnachtlich zu dekorieren und Olga gerade versucht, eine defekte Glühbirnenfassung aus der Lichterkette zu entfernen, gibt es einen lauten Knall. Olga selbst ist zum Glück nichts passiert. Der Knall kam von einen komisch aussehenden Mädchen mit Flügeln auf dem Rücken, die gegen die Schaufensterscheibe geknallt ist. Sie behauptet, Olgas Bodyguard - den Ausdruck Schutzengel fände sie kitschig und langweilig - zu sein und ihr gerade das Leben vor dem drohenden Stromschlag gerettet zu haben. Allerdings habe sie sich bei der Rettungsaktion wohl den Flügel angebrochen.

    Da auch niemand anderer Angelina sehen kann, glaubt Olga ihrem Schutzengel. Sie findet ihren recht chaotischen, aber stets gut gelaunten und voller verrückter Ideen steckenden Schutzengel schnell recht interessant und bittet Angelina, ihr zu helfen, Mama und Papa wieder zusammen zu bringen, am besten bis zum Weihnachtsabend.
    Angelina ist der Auffassung, dass man immer genau drei Möglichkeiten habe, sich zu verhalten: sich tot stellen, weglaufen oder angreifen und nach ihrer Erfahrung bekäme nur derjenige, der angreife, die guten Dinge im Leben. Also hecken die beiden Pläne aus, wie sie nicht nur Olgas Erzfeind Bodo in seine Schranken weisen und ihr auch in der Schule zu mehr Respekt verhelfen können, sondern auch Olgas Eltern wieder zusammenbringen können.

    Doch auch flotte und sehr kreative Schutzengel - oh, Verzeihung. Bodyguards sollte es natürlich heißen - wissen offenbar auch nicht alles und können schon gar nicht alle Unwägbarkeiten mit einplanen, wie zum Beispiel den Einzug eines netten Witwers mit Kindern in Olgas Haus oder potentielle böse Stiefmütter, die sich als ganz sympathisch herausstellen und schon gar nicht, dass aus aggressiven Jungen sogar gute Kumpel werden können.

    Auf jeden Fall aber ist eine Menge los in dem Buch und, ohne zuviel vorab zu verraten, aus Olga wird mit der Zeit ein selbstbewußtes, schlagfertiges Mädchen, die sich ganz gut zu behaupten weiß und auf jeden Fall eine ganze Menge erlebt und gelernt hat.
    Licht am Ende des Tunnels Licht am Ende des Tunnels (Buch)
    13.09.2010

    Gute Lektüre zum Mutmachen

    Peter Sonntag, Sohn eines einflußreichen Großfabrikanten von sanitären Einrichtungen, wird im Alter von 10 Jahren durch den Tod seines Opas zum Millionenerbe, da dieser das Unternehmen seinem Enkel direkt überschrieb und dessen Vater nur so lange weiter als Geschäftsführer einsetzte, bis Robert volljährig sein wird. Zwischen Opa und Enkel bestand schon seit jeher eine tiefe Beziehung, ja im Grunde war der Großvater für das Kind die einzige Bezugsperson, da seine Eltern ihn zwar mit materiellen Dingen beglückten, sich ansonsten aber nie wirklich Zeit für ihn nahmen. Schon auf der Beerdigung hat Robert das Gefühl, sein Opa sei nicht gänzlich von ihm gegangen, sondern kommuniziere als eine Art Schutzgeist noch weiterhin mit ihm, besonders in gefährlichen Situationen. Eine solche tritt dann auch tatsächlich bei einem Reitunfall ein: Robert stürzt schwer und fällt ins Koma. Wie in vielen Berichten von Komapatienten schon zu lesen war, sieht auch er einen dunklen Tunnel mit einem verheißungsvollen Licht am Ende. Robert verspürt den unwiderstehlichen Wunsch, zu diesem Licht zu kommen, doch sein Opa erscheint ihm und bittet ihn, diesen Weg noch nicht zu gehen, da er noch eine Aufgabe zu erfüllen habe. Robert kommt voller Vertrauen in seinen Großvater dieser Bitte nach und erwacht wieder aus dem Koma.
    Sein Körper erholt sich auch schnell wieder von den Folgen des Reitunfalls, seine Seele erscheint ihm aber vom Körper abgetrennt. Ja, es kommt ihm vor, als stünde er ständig neben sich und sei nie wirklich ganz bei der Sache. Mit niemandem kann er über seine Nahtoderfahrung wirklich reden, manchmal kommt es ihm sogar selbst so vor, als bilde er sich alles nur irgendwie ein. Mit 14 Jahren schieben ihn seine Eltern, die mittlerweile durch allzu viele eigene Probleme noch weniger Ambitionen zeigen, sich mit ihrem Kind wirklich auseinander zu setzen, in ein schweizer Internat ab. Doch da geschieht es: Robert wird von einem ehemals engen Mitarbeiter seines Vaters entführt und in einer abgelegenen Berghütte ohne jeglichen gewohnten Komfort in einer Bretterkiste, die einem Sarg gleicht, gefangen gehalten. Als eine Übergabe des geforderten Lösegeldes scheitert, dreht der Entführer völlig durch und läßt Robert in der Bretterkiste allein zurück. Nur durch hohe eigene Lebenswillenskraft und den massiven Mutzuspruch des Geistes seines Opas gelingt ihm völlig entkräftet die Flucht. Doch wiedereinmal kann er niemandem wirklich klar machen, was ihm tatsächlich geholfen hat und er muss zusätzlich feststellen, dass mit seiner Entführung offenbar auch nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Seine eigene Mutter ist offenbar von einem anderen Mann schwanger, von dem sie sich aber nach Roberts Rettung trennt, um äußerlich wieder eine heile Familie ab zu geben, in Wahrheit gehört allerdings ihre volle Konzentration nur noch ihrem ungeborenen Töchterchen. Es bestehen außerdem starke Indizien dafür, dass Roberts eigener Vater aus materiellen Gründen die Entführung nicht nur inszeniert, sondern auch den eventuellen Tod seines einzigen Sohnes billigend in Kauf genommen hat.
    An dieser Stelle endet der Roman und überläßt dem Leser jede weiterführende Spekulation. Robert ist allerdings nach der Geburt seiner Schwester klar geworden, worin die Aufgabe besteht, von der sein Opa gesprochen hatte. Ich finde dieses Buch toll. Zum einen halte ich nichts davon, Kinder in Watte zu packen, um sie vor jeglichen (auch schlimmen) Erfahrungen zu schützen und macht-und habgierige Menschen (die auch mal der eigene Vater sein können) gibt es nun einmal in dieser Welt. Zum anderen hat das Buch einen sehr guten ethischen Ansatz, über den man sich nicht nur als Jugendlicher Gedanken machen kann. Ob man nun an Wiedergeburt, Seelenwanderung etc. tatsächlich glaubt oder nicht, auf jeden Fall hat es dem entführten Robert geholfen, seine Situation realistischer einzuschätzen und sich zur Wehr zu setzen.
    Ein ungezähmtes Leben Ein ungezähmtes Leben (Buch)
    12.09.2010

    Sehr empfehlenswertes Leseerlebnis.

    Im Arizona des frühen zwanzigsten Jahrhunderts mußte schon die ganz junge Lily Casey Smith viel Pragmatismus beweisen, um sich und ihre Familie am Leben zu halten. Der Vater, durch einen Unfall (ein Pferd traf ihn am Kopf, als er noch ganz klein war) stark gehandicapt, züchtete und verkaufte mäßig erfolgreich Kutschpferde, war ansonsten allerdings eher ein Träumer und sehr konservativ eingestellt, auch was den beruflichen Werdegang seiner Töchter anging. Die Mutter weigerte sich aus Überzeugung, körperlich zu arbeiten und sah sich und ihre Töchter irrwitzigerweise im so genannten Wilden Westen dennoch lieber als feine Ladys, fand ebenfalls nur für den einzigen Sohn Buster überhaupt eine Schulbildung als sinnvoll und die Ambitionen ihrer Tochter, die sich schnell als aufgewecktes, neugieriges und äußerst zupackendes Mädchen erwies, einfach suspekt.

    Schon sehr früh wurde Lily bewußt, dass alles, was Menschen mühevoll aufgebaut hatten, durch die Widrigkeiten der Naturgewalten wie Tornados, Dürre oder Überschwemmungen schlagartig zunichte gemacht werden konnten und sie lernte schnell, dem Verlorenen nicht hinterher zu weinen, sondern immer wieder neu zu beginnen. Ob ihr Zuhause nun, wie zu Beginn des Romans lediglich aus einer Erdhöhle bestand oder sie mit ihrem zweiten Mann eine riesige Rinder-Ranch als Verwalter betrieb, immer fügte Lily sich genügsam in die Gegebenheiten ein, war allerdings jeder Neuerung, wie dem Telefon, Autos, Innen-WC und fließend Wasser in der Wohnung, und jedem Fortschritt gegenüber offen, aufnahmebereit und aufgeschlossen, aber ganz gewiß nicht unkritisch.

    Eine ihrer Berufungen lag ganz sicher im Unterrichten junger Menschen, die sie zwar - wie eben damals noch üblich - streng behandelte, bei denen sie sich aber gleichzeitig zutiefst verpflichtet fühlte, ihnen mitzuhelfen, frei heraus zu finden, wo ihre Stärken lagen. Nichts brachte sie mehr auf als sinnlose Beschränkungen und einengende Zwänge. Geprägt von dem Spruch, den sie selbst in einer Klosterschule, die sie als ganz junges Mädchen eine zeitlang besuchen durfte, von einer engagierten Oberin verinnerlichte: "Wenn Gott ein Fenster schließt, öffnet er eine Tür." fand sie nicht nur für sich nach herben Rückschlägen in ihrem Werdegang immer wieder den Mut, etwas Neues anzufangen, sondern gab diese Einstellung auch an ihre Kinder und die Kinder weiter, die sie unterrichtete und stellte sich mutig ihren Widersachern entgegen...zur Not unterstrich sie ihr Recht auf die eigene freie Meinungsäußerung auch mal mit dem Colt - zum Beispiel gegenüber dem Patriarchen einer Mormonensiedlung - und ließ sich nicht einschüchtern.

    Weder durch den tödlichen Unfall ihrer besten Freundin, die durch ihre langen Haare in eine Maschine gezogen wurde, noch durch den Selbstmord ihrer eigenen Schwester, die von der Mutter beeinflußt durch ihre Schönheit in Hollywood nach Erfolg suchte und auf den erstbesten Süßholzraspler hereinfiel, noch die Entdeckung, dass sie selbst mit einem Bigamisten verheiratet war, brachte Lily wirklich von ihrem Weg ab, aus eigener Kraft Qualifikationen anzustreben und stets ein Ziel vor Augen zu haben, sei es ihren irgendwann unanfechtbaren Lehrerinnen-Status, eine eigene Ranch oder den Flugschein.
    Kurzum: diese Frau war ungeheuer zäh, flexibel, genügsam und unglaublich beeindruckend in ihrem ganzen Wesen und ihre Enkelin hat mit "Ein ungezähmtes Leben" einen wundervollen Roman über sie geschrieben, den man nicht mehr aus der Hand legen kann, bevor man ihn durchgelesen hat.
    Ein paar Fotos, die einigen Kapiteln vorangestellt sind, untermalen Phasen in Lilys Leben perfekt und runden den Roman harmonisch ab.
    Der magische Skarabäus Der magische Skarabäus (Buch)
    27.08.2010

    Spannender Zeitreiseroman für Kinder

    Das Buch "Der magische Skarabäus" von Eva Marebu wurde mir freundlicherweise für eine Rezension vom arsEdition-Verlag zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte.

    Generell ist mir durch mehrere Bücher dieses Verlages aufgefallen, dass das Angebot für Kinder und Jugendliche zwar klein, aber fein ist. Die Jugendbücher, die ich bisher aus dem Angebot dieses Verlages gelesen habe, kann man durchweg zum einen wegen ihrer guten, soliden Ausstattung und gelungenen Cover-Illustrationen empfehlen, als auch wegen ihrer Inhalte.
    Die Kinder erwartet jeweils eine gute Geschichte, die sie - trotz der Fiktion - teilweise auch in ihrer eigenen realen Erlebnis- oder Fantasiewelt erfahren können. Es scheint mir, dass es dem Verlag sehr darum geht, die Kinder und Jugendlichen auch tatsächlich zu erreichen und das kann man im Grunde nur, wenn man Autoren zu Worte kommen läßt, die wissen, womit Jugendliche sich heute beschäftigen. Handy, Computer, neue Medien und Technik und Bücher müssen sich eben nicht gegenseitig ausschließen, sondern können durchaus zu einer gelungenen Bereicherung der Erfahrungswelt werden, neue Welten, neue Hobbys und Interessengebiete erschließen.

    Es ist mir eine besondere Ehre, vor allem als Mutter von zwei eigenen Kindern, dabei en wenig mithelfen zu können.

    In dem Roman "Der magische Skarabäus" geht es um Paula, die mit ihrer Mutter, einer Lehrerin an einer anderen Schule, vor kurzem erst in die Stadt gezogen ist und bisher noch keine neuen Freundschaften geschlossen hat. Da passieren mehrere Dinge gleichzeitig: Demnächst steht in der Schule eine Projektwoche zum Thema Ägypten an und Paula möchte ein Referat über die Götterwelt der Ägypter halten. Zu ihrem Geburtstag bekommt sie einen merkwürdigen Brief von ihrem Großvater, der zuletzt in Ägypten als Archäologe gearbeitet hatte und seit seiner letzten Ausgrabung als verschollen gilt. Auch ein mehr als schrulliger Antiquar, Niko, ein Junge aus ihrer Parallelklasse, der ebenfalls über die Pharaonen und die Ausgrabungen in Karnak referiert, Mythen, Prophezeiungen und Weltanschauungen und natürlich ein steinerner Skarabäus, den ihr Großvater ihr hinterläßt und der magische Fähigkeiten besitzt, wenn man ihn denn auf die richtige Art und Weise und vor allem am ihm zugedachten Ort benutzt, spielen in diesem turbulenten Zeitreise-Abenteuer für Kinder eine Rolle.

    Über den Inhalt der Geschichte möchte ich gar nicht allzu viel erzählen, um die spannende und, wie ich finde, durchaus verfilmenswerte Geschichte die Leser lieber selbst erleben zu lassen. Eva Marebu schafft es allerdings zusätzlich, einiges Wissenswerte über Ägypten, seine Geschichte, Götter und Pharaonen in dem Roman auf kurzweilige Art unterzubringen, ohne trockene Fakten, die nicht nur Kinder langweilen würden. So mag man sich doch viel eher Geschichte gefallen lassen und auch mal über den eigenen Tellerrand auf andere Völker und Kulturen einen interessierten Blick zu werfen. Im Buch hinten ist auch noch eine Karte des Amun-Tempels von Karnak in der Zeit Tutanchamuns und ein Glossar einiger ägyptischer Götter angefügt und vervollkommnet das wirklich empfehlenswerte Buch auf angenehme Art.
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