Leider enttäuschend
Die guten schauspielerischen Leistungen und die beeindruckenden Landschaftsbilder schaffen es leider nicht, dass diese Verfilmung an die grandiose ältere Verfilmung der BBC von 1981 oder auch an die ausgezeichnete amerikanische Verfilmung von 1995 mit den zugegebenermaßen für ihre Rollen etwas zu alten Emma Thompson und Kate Winslet heranreicht.
Die Sprache ist viel zu modern, Drehbuch, Schnittführung und Regie sind betont auf Spannung und "große Bilder" ausgelegt.
Vor allem die Kameraeinstellungen mit ihren beinahe minutenlangen Großaufnahmen der Einzelpersonen empfand ich als ausgesprochen störend.
Schauspielerisch "leben" nur die beiden Dashwoood-Schwestern und Mrs. John Dashwood, die allerdings ihre Rolle der intriganten, herzlosen, snobistischen Lady sehr überzeugend spielt.
Die restlichen Figuren erscheinen daneben beinahe farblos, insbesondere die Darstellung von Col. Brandon lebt nahezu ausschließlich von finsteren Blicken, die tiefe Güte dieser Figur kommt viel zu selten an die Oberfläche.
Auch die Darstellung von Mrs. Dashwood senior kann nicht überzeugen, sie wird wetlfremd und oberflächlich gezeigt.
Sehr gut gefallen hat mir Mrs. Ferrars, ihre kalte, überhebliche Art und herzlose, beinahe grausame Überheblichkeit wurden sehr gut dargestellt.
Ingesamt sind die Figuren in dieser Verfilmung "schwarz" oder "weiß", die Grautöne dazwischen, die bei den beiden vorherigen Verfilmungen so gut zu sehen waren, fehlen völlig.
Fazit:
Wem Jane Austens Sprache zu gedrechselt und altmodisch ist und wer die anderen Verflimungen nicht kennt, mag diese moderne Fassung durchaus gefallen, für Fans von Jane Austen ist sie jedoch sehr enttäuschend. Leider nur ein nettes Kostümfilmchen.