Darius Milhaud: Symphonien Nr.1-12 auf 5 CDs

Symphonien Nr. 1 & 4
Erst spät begann Milhaud mit dieser Gattung, die 1. Sinfonie trägt die Opuszahl 210! Man merkt ihr in der gelösten, klassizistischen Heiterkeit auch nicht die dramatischen Umstände Ihrer Entstehung an:
Der 2. Weltkrieg war gerade ausgebrochen, und Milhaud war dabei, Frankreich zu verlassen und in die USA zu emigrieren. Dort entstand dann auch die 4. Sinfonie 1947. Der Komponist hatte vom französischen Staat den Auftrag zu einer Komposition anlässlich der Hundertjahrfeier der Revolution von 1848 erhalten. Die inspirierte ihn spontan zu vier Bildern, gewissermaßen einer programmatischen Sinfonie ohne Handlung:
L'lnsurrection schildert mit militärmusikalischem Pomp die Erhebung, Aux Morts de la Republique gedenkt der Toten, Les Jojes de la Liberte zeichnet die still inneren Freuden des Friedens und Commemoration 1948 zieht das Resümee.
Die 4. Sinfonie ist mit ihren instrumentalen Kühnheiten, ihrer Suggestivkraft und Farbigkeit sicherlich einer der Höhepunkte in Milhauds Schaffen.

Symphonien Nr. 2 & 3
Mit den jetzt vorgestellten Sinfonien . 2 und 3 setzen wir zudem noch einen Höhepunkt in dieser Reihe, gehört doch die Chor-Sinfonie Nr. 3 Te Deum zu Milhauds ambitioniertesten Werken überhaupt. Der Entstehungsgrund war ja auch kein geringer:
1946 bat Radio Francais Milhaud um ein Tedeum - der damals bedeutendste Komponist Frankreichs sollte den Lobes- und Dankhymnus in der Freude über den zu Ende gegangenen Krieg vertonen. Milhaud wählte die Form der Choral-Symphonie und schuf damit eine der ganz große Festmusiken dieses Jahrhunderts.
1946, also in dem Jahr, in dem die 3. Sinfonie entstand, wurde die 2. in Boston uraufgeführt. Sie war ein Auftragswerk der Koussevitzky-Stiftung zum Andenken an Madame Kousseviizky. Schon damals war das Bostoner Symphonieorchester eines der besten der Welt, Milhaud schrieb ihm diese Sinfonie "auf den leib".

Symphonien Nr. 5 & 6
Darius Milhaud war sicherlich einer der fruchtbarsten Komponisten dieses Jahrhunderts. Sein Werk enthält 441 Opusnummern, und es gibt wohl kaum eine musikalische Gattung, die er nicht mit einem wesentlichen Beitrag bedacht hätte.
Der großen Orchestersinfonie wandte Milhaud sich erst sehr spät zu (seine 1. Sinfonie trägt die Opuszahl 210!): Zu fremd schien diesem eindeutig mediterran ausgerichteten Künstler wohl die in deutscher Tradition stehende Gattung: "Die italienische Musik hat mir immer sehr viel gesagt, die deutsche so gut wie nichts."
Trotzdem schrieb er bis zum Jahr 1963 dreizehn Sinfonien, die ein wahrer Hort musikalischer Entdeckungen sind.

Symphonien Nr. 7-9
Nach den Sinfonien 5 & 6 veröffentlichen wir in diesem Monat die Sinfonien 7, 8 und 9.
Besonders die achte Sinfonie mit ihrem Beinamen "Rhodanienne" zeigt in ihrer wundervoll farbigen Instrumentation und ihrer zwingenden inneren Logik welch ein Universalgenie dieser Meister aus der Provence war.

Symphonien Nr. 10-12
Erneut bietet sich dem Hörer eine ausgesprochen exotische, kurzweilige und erfinderische Musik, die sich aus spontanen Klangeindrücken spielerisch heraus entwickelt.

Rezensionen

FonoForum 11/98: "Ein großartiges Plädoyer für diesen in Deutschland leider arg vernachlässigten Komponisten.​" BBC Music Magazine: "Exzellentes Schweizer Ensemble.​" American Record Guide: "In ihren besten Momenten sind diese Symphonien so lichtvoll koloriert und so befriedigend wie eine Landschaft von Cezanne.​" Fanfare: "World-class performances.​ Eine Tat der Superlative.​" "Cannes Classical Award 2000"