Jürg Dähler - Viola Concertos (Signatures of Life - Live!) auf 2 CDs

Der Zürcher Jürg Dähler, seit 1993 Solobratschist im Musikkollegium Winterthur präsentiert einen umfangreichen Einblick in sein Schaffen und das seines Orchesters mit zeitgenössischen Kompositionen. Eine Edition von sieben Viola-Konzerten ist nicht nur in diesem besonderen Zusammenhang, sondern in der Klassischen Musik allgemein ein höchst ungewöhnliches Unterfangen. Mit vielen der Komponisten verbindet Dähler ein persönliches Verhältnis, die weit über die Zusammenarbeit bei den eingespielten Werken hinausgeht. Sechs der sieben Kompositionen wurden bei Konzerten zwischen 1999 und 2021 mitgeschnitten.

Rezensionen

"„Das Musikkollegium Winterthur widmet sich wie kaum ein anderes Schweizer Orchester der Pflege der Klassischen Moderne.​ (…).​ Regelmäßig werden dabei auch Musiker:innen aus den eigenen Reihen präsentiert, wie dies auch auf den vorliegenden CDs der Fall ist“, heißt es im Booklet-Text.​ Die CD 1 präsentiert vier Uraufführungen (von Jost, Lehmann, Vanessa und Hefti), CD 2 drei Schweizer Erstaufführungen (von Feldman, Kancheli und Holliger).​ Mit Ausnahme des Werks von Hans Ulrich Lehmann handelt es sich dabei – wie der Albumtitel nahelegt – um „LIVE!“-Aufnahmen.​ Allein schon diese Tatsache beschert dieser herausragenden Doppel-CD eine Aura der Authentizität, die sich dem Hörer unmittelbar mitteilt, zumal Störgeräusche so gut wie nicht zu vernehmen sind, sieht man einmal vom – nicht störenden! – Schlussapplaus ab.​ Dass alle Interpretationen auf diesem wahrhaft aufregenden Doppel-Albums so gnadenlos gut geraten sind, hängt sicherlich auch damit zusammen, dass der Ausnahme-Bratschist Jürg Dähler mit allen hier zu „Wort“ kommenden Komponisten (außer Feldman und Kancheli) „ein sehr persönliches und vertrauliches Verhältnis“ gepflegt hat, wie er im Booklet schreibt.​ Höhepunkte sind schwer zu benennen, weil wirklich jedes der sieben Werke seine kongeniale Lesart erfährt.​ Fragte man mich nach meinen persönlichen Favoriten, würde ich sagen: „Cantabile“ von Hefti – ein gesangliches Urbild der Gattung Violakonzert – und „The Viola in My Life IV“ von Feldman: abstrakter Expressionismus, zum reinen Klang geformt.​" (Musik & Theater, Burkhard Schäfer)