Henryk Szeryng - The Lost Recordings on 2 CDs

Henryk Szeryng: »Das Werk von Johann Sebastian Bach ist eine Bibel. Bach ist das ultimative Ziel, hier beginnt alles und hier endet alles. Seine Musik bringt dich deinem eigenen Geist näher.« Wie könnte man die Beziehung des Geigers zu Bach, die er von Kindesbeinen an entwickelt hat, besser ausdrücken? Szeryng hat seine innige Beziehung zu Bach sein ganzes Leben lang aufrechterhalten. Szeryngs geschickte Fingerarbeit bringt die Klarheit und Freude der Partita voll zur Geltung. Seine Energie, seine Angriffe, seine bemerkenswert präzise Bogenführung und sein großzügiges Timbre zeugen einmal mehr von der Tiefe und Intensität seiner lebenslangen Verbundenheit mit Bach.

In den unzähligen Windungen dieser Sonate für Violine und Klavier, in der Franck der Gattung neues Leben einhaucht, hat Henryk Szeryng ein Wunder vollbracht. Mit seiner natürlichen, dynamischen Interpretation, der Wärme seines emotionsgeladenen Timbres und der klingenden Klarheit seiner Artikulation und Intonation wird er einem Werk, das ständig zwischen sinnlichen Melodien und formalen Experimenten balanciert, perfekt gerecht.

Henryk Szeryng meistert die anspruchsvollsten technischen Schwierigkeiten, während er die subtilsten Effekte von Ravels Werk wiedergibt. Sein großzügiges Timbre und seine reine Phrasierung, die manche dazu veranlasst haben, ihn mit der »reinen Essenz der Rose« zu vergleichen, sind in diesem Höhepunkt des Repertoires hervorragend. Ravel, der von den Höhenflügen der Tzigane-Musik hingerissen war, hat uns eines seiner fesselndsten Werke vermacht. In Szeryngs Interpretation wird seine Vertrautheit mit Beethoven deutlich. Die Energie seiner Interpretation der Sonate fängt dennoch die feinsten Details der Dramatik des Werks ein.