Robert Simpson: Symphonien Nr.5 & 6 auf CD

Desmond Shawe-Taylors Rezension in der Sunday Times mit der Überschrift »Power of Robert Simpson« erkannte »eine erschütternde persönliche Krise« und bemerkte, dass die 5. Sinfonie »alle außer den starrsinnigsten Hörern dazu zwingt, sich mit diesem bemerkenswerten Komponisten näher zu befassen«. Er fand die Fünfte »kühner, härter und geheimnisvoller in der Substanz«. Edward Greenfield stellte in seiner Rezension für The Guardian fest: »Seine Strukturen ergeben sich auf natürliche Weise aus dem Material, ohne jemals, selbst in den genialsten Momenten, den Anschein zu erwecken, nach einem erzwungenen Muster zu arbeiten«. Robert Matthew-Walker erinnert sich: »Die Aufführung war elektrisierend, und der junge Andrew Davis zeigte sich von seiner besten Seite. Die Wirkung der ersten drei oder vier Minuten der Sinfonie wird sich unauslöschlich in mein Gedächtnis einbrennen«.

Simpsons Sechste Symphonie wurde am 8. April 1980 in der Royal Festival Hall uraufgeführt, und Edward Greenfield schrieb in seiner Rezension im Guardian: »Glücklicherweise sind Dr. Simpsons Metaphern nur eine Begleiterscheinung seiner genuin musikalischen Fantasie. So wendet er sich nach den fragmentarischen Keimmotiven am Anfang sehr schnell einer kühnen tonalen Melodie zu, wie sie Nielsen geschrieben haben könnte. Man könnte sogar sagen, dass auch ein anderer großer Einfluss von Dr. Simpson vertreten ist; er hat sich oft zu Beethoven bekannt, und hier hat er tatsächlich eine Pastoralsymphonie für das 20. Jahrhundert geschrieben, eine Sicht auf die Natur, die nicht durch das Auge des Einzelnen, sondern durch das Mikroskop betrachtet wird«.

Rezensionen

»Die Aufführung von Robert Simpsons Symphonie Nr.​ 5 war eine der schönsten Premieren eines großen Orchesterwerks, an die ich mich erinnern kann, furchtlos in ihrer physischen Wirkung.​« (Edward Greenfield, The Guardian 1973)

»Wie so oft bei Lyrita klingen die Aufnahmen trotz ihres Alters erstaunlich frisch und gut.​ Und die an Bruckner, Nielsen und Brian geschulten, dabei doch stets sehr britisch anmutenden Sinfonien erfahren packend-dramatische Lesarten.​ Stark!« (Fono Forum, September 2021)