Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur auf CD

Französisches und spanisches Gefühl für Nostalgie mit dem Pianisten Alexandre Tharaud
»Ravels Konzert in G-Dur ist frisch und mozartisch in seinen Farben, während sein Konzert für die linke Hand von dunklen Schatten und unterdrückten Ängsten heimgesucht wird«, erzählt Alexandre Tharaud. Ravels Musik liegt dem Pianisten besonders am Herzen. In Zusammenarbeit mit dem Orchestre National de France und dem Dirigenten Louis Langrée spielte er nun die beiden Klavierkonzerte des Komponisten ein. Er kombiniert sie mit Noches en los jardines de España (Nächte in spanischen Gärten), Manuel de Fallas schwelgerischem Werk für Klavier und Orchester. Ravels Klavierkonzerte wurden beide 1932 uraufgeführt. »Typisch für Ravel sind sie zugleich einzigartig und einander gleich. Sie zeigen eine akribische Feinarbeit und Spuren von Jazz – und beide beschwören die Geister des Krieges herauf«, beschreibt sie der Pianist. Die Verbindung von französischer und spanischer Kultur ist offensichtlich in Ravels Ästhetik, und beide Strömungen fließen ebenfalls durch de Fallas konzertartiges Stück. Der andalusische Komponist lebte für einige Zeit in Paris und freundete sich mit Ravel an. »Das Solo-Klavier in Noches en los jardines de España spielt eine andere Rolle als das Klavier in den Konzerten Ravels«, führt Tharaud weiter aus. »Es fügt sich stärker ins Orchester ein, obwohl die Werke den romantischen Geist und ein ergreifendes Gespür für Nostalgie teilen.«

Rezensionen

»Das hat man mit solchem Elan musical wie bei Alexandre Tharaud, mit solch orchestraler Secco-Eleganz wie bei Louis Langrée noch kaum je gehört [.​.​.​] Wunderbar farbecht de Fallas ›Nächte‹.​« (AUDIO+stereoplay, Februar 2024)

Rondo 10/2023: »Die Palette, mit der Alexandre Tharaud zusammen mit dem gleichermaßen glänzend aufgelegten und von Louis Langree umsichtig navigierten Französischen Nationalorchester die Oberfläche und die Tiefe dieses Klassikers der Moderne zum Leuchten bringt, ist schon ziemlich phänomenal.​ Und während im langsamen Satz in der Ruhe die pure Schönheit liegt, wuselt, springt und flitzt man im Finale derart frech umher, wie es sonst nur die Stöpsel in Sempes herrlicher Pariser Parkszenen tun.​«