Mysterious Motet Book of 1539 (CD)

Siglo De Oro, Patrick Allies

CD

CD (Compact Disc)

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Pierre Cadeak: Salus populi ego sum
+Jacques Arcadelt: Dum complerentur dies Pentecostes
+Johannes Ruppi: Apparens Christus
+Adrian Villalto: Laetare sancta mater ecclesia / Peccavi super numerum arenae maris
+Mestre Jean: Pater noster - Ave Maria
+Johannes Sarton: Haec dies quam fecit
+Dominique Finot: Exsurge quare obdormis
+Jean du Villon: Postquam impleti sunt dies purgationis Mariae
+Simon Ferrariensis: Ave et gaude gloriosa virgo
+Nicolas Gombert bzw. Jaquet de Mantova: Veni electa mea
+Nicolas Gombert: Laus Deo, pax vivis.

Artists:: Siglo De Oro, Patrick Allies
Label:: Delphian
Year of recording ca.:: 2021
Item number:: 11039947
UPC/EAN:: 0801918342844
Release date:: 18.11.2022

In den späten 1530er Jahren stellte der Mailänder Komponist Hermann Matthias Verecolet geistliche Musik verschiedener Komponisten zusammen und schickte sie über die Alpen an den Verleger »Peter Schoeffer« in Straßburg (heute Straßburg, Frankreich) im (damaligen) Deutschen Reich, wo fünf Stimmbücher entstanden.
Die 1539 veröffentlichte Sammlung von Gesängen wurde über religiöse Grenzen hinweg vom katholischen Mailand bis zum protestantischen Straßburg verbreitet. Welchen Zweck hatte die Veröffentlichung dieser Motettensammlung in einer Stadt, in der der lateinische Chorgesang aufgrund der Reformation nicht mehr praktiziert wurde?

Das Ensemble Siglo de Oro hat aus dieser rätselhaften Sammlung Motetten von Nicolas Gombert, Jaquet de Mantova (Jaquet von Mantua), Jacques Arcadelt und Adrien Villalto ausgewählt. Diese Motetten, die alle weltweit zum ersten Mal aufgenommen wurden, sind mit akribischer musikwissenschaftlicher Forschung und detailliertem, reichhaltigem Gesang verwoben.

Reviews

»Im Jahr 1539 erschien in Straßburg das Buch »Cantiones quinque vocum selectissimae«. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von 28 fünfstimmigen Motetten, die der damals bedeutendste Musikdrucker Deutschlands, Peter Schöffer der Jüngere, verlegt hatte. Bis dato war auf Tonträgern keine der Motetten zu hören. Das britische Gesangsensemble Siglo de Oro und sein Dirigent Patrick Allies präsentieren auf ihrer CD »The Mysterious Motet Book« (Delphian, Vertrieb: Naxos) knapp die Hälfte davon in Weltersteinspielungen. Das Ergebnis ist nicht weniger als eine musikhistorische Sensation.« (Südwest-Presse, Burkhard Schäfer)

»Siglo de Oro heißt das 2014 gegründete britische Vokalensemble. Der Name bezieht sich auf das »Goldene Zeitalter« Spaniens, also auf den Übergang von der Renaissance zum Barock. Genau in dieser Ära ist das Ensemble »repertoiretechnisch« auch am meisten »zuhause«. Auf seiner Website ist zu lesen: »Wir bringen ungewöhnliche und vernachlässigte Musik zum Leben«. Im Falle der neuen CD »The Mysterious Motet Book 1539« kann man da nur ausrufen: Bingo! Volltreffer mit Sensationswert! Wer (wie ich) nicht weiß (oder wusste), was es mit diesem mysteriösen Buch auf sich hat, sollte vor dem Hören des Albums ganz unbedingt den Booklet-Text des Musikprofessors Daniel Trocmé-Latter lesen, der spannender ist als so mancher Krimi und der die Geschichte des Buchs auf vielen Seiten erzählt. Stark verkürzt handelt es sich dabei um eine Sammlung lateinischer Motetten, die der protestantische Verleger Peter Schöffer der Jüngere 1539 in Straßburg, einem »Hotspot« der frühen Reformation, unter dem Titel »Cantiones quinque vocum selectissimae« veröffentlichte. Erhalten hatte er die Motetten von dem franko-flämischen Komponisten und Kapellmeister des Doms zu Mailand, Hermann Matthias Werrecore. Siglo de Oro hat zwölf von insgesamt 28 Motetten der »Cantiones« für sein Album ausgewählt, darunter finden sich bekannte Namen wie Nicolas Gombert und Adrian Willaert, aber auch unbekannte wie Simon Ferrariensis. Man kann, man will nicht glauben, dass dieser grandiose Schatz bis dato nicht gehoben wurde. Siglo de Oro singt die Werke mit einer Hingabe, Professionalität und Intensität, die Staunen macht. Dieses Album ist wirklich in jeder Hinsicht exzeptionell!« (FonoForum, »Stern des Monats«, Burkhard Schäfer)