Ludwig van Beethoven: Cellosonaten Nr.1-5 auf 2 CDs

Als Klavierstudent in Boston in den 1970er Jahren begann ich, mich für historische Keyboards zu interessieren. Boston war damals und ist noch immer ein Zentrum der Alten Musik, und ich hatte häufig Gelegenheit, Renaissance- und Barockensembles bei Konzerten zu hören. Schließlich beschloss ich, Cembalounterricht bei Robert Hill zu nehmen, der gerade aus Amsterdam zurückgekehrt war, wo er bei Gustav Leonhardt studiert hatte. Das erste frühe Klavier, das mir begegnete, war eines, das Roberts Bruder Keith gebaut und nach Boston gebracht hatte. Meine erste Reaktion, nachdem ich ein paar Passagen gespielt hatte, war »Ah! Beethovens Cellosonaten!« Ich hatte mit der g-Moll-Sonate zu kämpfen, und es wurde mir klar, dass die brillanten Passagen für das Klavier – die das Cello übertönen, wenn sie nicht mp statt ff gespielt werden, wie Beethoven angibt – perfekt funktionieren würden, wenn ich nur ein Klavier wie dieses hätte … Das geschah schließlich 1987, als ich mein Doktoratsstudium bei Malcolm Bilson an der Cornell University begann. Seitdem hatte ich das seltene Privileg, mit hervorragenden Instrumenten und großartigen Kollegen die Denkmäler der klassischen Kammermusik (Sonaten und Trios von Haydn, Mozart und Beethoven) im historischen Stil neu zu entdecken.

Ich traf Jaap ter Linden zum ersten Mal im Jahr 2002 am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Während meines Forschungsurlaubs in Oberlin besuchte ich europäische Abteilungen für Alte Musik und suchte nach Plätzen für unsere Studenten, an denen sie nach ihrem Abschluss ihr Studium fortsetzen konnten. Zur gleichen Zeit suchten Jaap und seine Geigerkollegin Elizabeth Wallfisch nach einem Hammerpianisten, mit dem sie Trios spielen konnten. Und so wurde das Oberlin Fortepiano Trio geboren. Mit diesen beiden verbrachte ich einige der lohnendsten Stunden meines Lebens, als ich an den großen Trios von Beethoven, Schubert und Mendelssohn arbeitete.

Schließlich war es für mich eine Ehre und Freude zugleich, dass beide Musiker mit der Idee an mich herantraten, die Beethoven-Sonaten für ihre jeweiligen Instrumente aufzunehmen. Es war eine tolle Reise. David Breitmann