Quatuor Ebene - Eternal Stories auf CD
Quatuor Ebene - Eternal Stories
Mit Werken von:
Pierre Colombet (geb. 1979)
, Michel Portal (geb. 1935)
, Xavier Tribolet (2. Hälfte 20.Jahrhundert)
, Astor Piazzolla (1921-1992)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
-
Colombet: City Birds
+Portal: L'Abandonite; Judy Garland; Eternal Story; Solitude
+Tribolet: Elucubration
+Piazzolla: Tango Sensations Nr. 1-3
+Magadure: Plus l'Temps
+Merlin: Le Corbillon
+Boisseau: It was nice living here
- Künstler:
- Quatuor Ebene, Michel Portal (Klarinette & Bandoneon), Xavier Tribolet (Keyboards), Richard Hery (Percussion)
- Label:
- Erato
- Aufnahmejahr ca.:
- 2016
- UPC/EAN:
- 0190295839567
- Erscheinungstermin:
- 5.5.2017
Ähnliche Artikel
Die Aufhebung der Schwerkraft – Michel Portal und das Quatuor Ébène feiern Hochzeit
»Jazz bietet mir die einzige Möglichkeit, frei zu sein, zu schweben, zu träumen.« (Michel Portal) Während des Zweiten Weltkriegs beschließt ein sechsjähriger Junge in Bayonne / Baskenland, der Musik sein Leben zu widmen. Nach klassischem Studium und etlichen Preisen für sein Klarinettenspiel nutzt er, was der kulturelle Schmelztiegel Paris ihm bietet. Morgens im Studio mit Edith Piaf oder Jacques Brel, nachmittags eine Theatermusik, abends in die Jazzclubs. Stockhausen und Boulez wollen mit ihm arbeiten, an den ersten Free Jazz-Alben ist er beteiligt, und Piazzolla schenkt ihm ein Bandoneón. Seine Auftritte bei den Festivals der Gegenkultur werden zu Happenings.
Michel Portal – der ›Crossover‹-Künstler par excellence? Nichts läge ihm ferner als das gedankenlose Verstreuen aller Zutaten aus dem musikalischen Gewürzregal. Sich auf Mozarts Klarinettenkonzert vorzubereiten, sei für ihn wie das Lesen in Stendhals Rot und Schwarz. Im Scherz vergleicht er sich gerne mit »einem dieser seltenen Schmetterlinge, die nur einen Tag und eine Nacht leben.« Seine Kooperation mit dem Quatuor Ébène ist ein musikalisches Weltereignis abseits aller Normen. »Ein Streichquartett, das sich unversehens in eine Jazzband verwandeln kann«, schrieb die New York Times. Ihre Haydn-, Bartók-, Brahms- und Schubert-Einspielungen fanden international höchstes Lob. Über ihre erste Begegnung mit Michel Portal 2013 bei einem Jazzfestival in Paris – die Künstler spielten dort ebenfalls Werke von Piazzolla – schrieb Le Monde: »Große Lektion, wundervolles Treffen, echte Konversation.«
Vielleicht wird Eternal Stories mal eine der besten Portal-Platten, die er je aufgenommen hat. Möglich, dass er an seinen geliebten Charlie Parker dachte, der sich 1947 den Traum erfüllte, mit einem Streichquartett aufzunehmen. Diese Eternal Stories sind jedoch kein Remake, sondern durchweg neue Stücke nebst zwei neu arrangierten Klassikern Portals, einem Spätwerk Piazzollas und erstaunlichen Beiträgen des Quatuor Ébène.
Als Opener eine Großstadt-Symphonie en miniature: »Den Krähen Tokios, den Tauben von Paris und den Möwen Manhattans« widmete der 1. Geiger des Quartetts, Pierre Colombet, das Eröffnungsstück City Birds. »Durch allen Lärm dringen ihre Rufe, und sie schweben über den faszinierenden wie erschreckenden Megacities.«
L'Abandonite, Portals Hymne auf Piazzolla, verlässt die vertrauten (Streichquartett-)Gefilde. Dunkle Welten, durch die plötzlich starkes Licht einfällt – das Exotische an Tango und Jazz feiernd. Folgt das betörende Judy Garland, entstanden, als Portal oft nach Minneapolis flog, um mit Musikern von Prince zu arbeiten. Hier in einem magischen Arrangement mit gezupftem Cello, E-Piano und viel Percussion. Der Schilfrohrklang der Bassklarinette ist über viele Jahre gereift.
Elucubration nennt der Keyboarder Xavier Tribolet »einen Triumph des Träumens über die Ratio«. Die Streicher tragen die Bassklarinette wie eine schöne Braut über die Schwelle der Wahrnehmung. Je düsterer die Zeiten, desto heller leuchtet die Kunst? Was der Holzbläser und das »Ebony Quartet«, wie die amerikanischen Fans sie nennen, hier vortragen, gleicht einer Liebeserklärung, ist aber auch ein versteckter Blues. Stechender Schmerz über das Vergängliche.
Ein weiteres Highlight ist Portals zentrifugale Eternal Story. »Jeder von uns ist mit seinem Gepäck gekommen, seinen ›ewigen Geschichten‹, seinen Gefühlen, und dann wird daraus unsere gemeinsame Story.« Der Filmmusiker in ihm liebt den Suspense, eine Figur tastet sich vor wie auf Katzenpfoten, fabelhaft ergänzt durch Richard Hérys Drums und das Cello Raphaël Merlins.
Piazzolla schrieb die Five Tango Sensations 1989 nach schwerer Krankheit als »Abschied ans Leben« im Auftrag des Kronos Quartetts. Asleep stellt hohe Anforderungen an Portals Bandoneón-Spiel und das Quatuor Ébène, die sie bravourös meistern.
Vom 2. Geiger Gabriel le Magadure kommt Plus l'Temps. »Das Rätsel der Zeit: die Schöpfung. Der Mensch hat ein Bewusstsein, aber die Zeit entflieht ihm immer, unweigerlich. Die Zukunft spricht mit der Vergangenheit.« Alle ziehen wie an einem Strang, alles auf diesem Album ist Tanz, Klarinette und tiefe Trommeln treten in einen kurzen Dialog, bevor die Chimäre im Äther verfliegt.
Portal schrieb Solitudes in Erinnerung an Ellington und »um zu fliehen, zu träumen«. Hier komplett neu arrangiert, unterstreicht es den verhaltenen Charakter der ganzen Platte. Nichts ist überzeichnet, alles ist geerdet, unsentimental im Blick auf die Höhen und Tiefen des Lebens. Mit einer künstlerischen Leichtigkeit, die Stendhal als »Anzeichen innigsten Gefühls« benannte. »Michel Portal, der jugendliche Veteran und vier mehr als abgehärtete Jugendliche« (Le Monde) bescheren uns mit Eternal Stories ein unerwartetes Meisterwerk.
Man könnte Portal mit der Sprache von Film und Theater einen großen Charakterdarsteller nennen. Wie Sonny Rollins ist auch für ihn das Betreten eines Tonstudios zur Aufnahme einer Platte »eine traumatische Erfahrung«. Er braucht die Bühne und das Publikum, möglichst jeden Abend, immer mit einem anderen Programm. Quälend der Gedanke, das Fließende, Unwiederholbare in der Musik festhalten zu wollen. Weil er sich damit so schwer tut, gibt es zu wenige Alben von ihm. Doch diese Eternal Stories mit dem Quatuor Ébène sind ein Ereignis und ein Werk von großer Anziehungskraft. Anders als sein Idol Charlie Parker wählte Portal nur einige wenige Stücke, die zu den stärksten in seinem Repertoire gehören und schrieb neues Material als Ergänzung.
»Jazz bietet mir die einzige Möglichkeit, frei zu sein, zu schweben, zu träumen.« (Michel Portal) Während des Zweiten Weltkriegs beschließt ein sechsjähriger Junge in Bayonne / Baskenland, der Musik sein Leben zu widmen. Nach klassischem Studium und etlichen Preisen für sein Klarinettenspiel nutzt er, was der kulturelle Schmelztiegel Paris ihm bietet. Morgens im Studio mit Edith Piaf oder Jacques Brel, nachmittags eine Theatermusik, abends in die Jazzclubs. Stockhausen und Boulez wollen mit ihm arbeiten, an den ersten Free Jazz-Alben ist er beteiligt, und Piazzolla schenkt ihm ein Bandoneón. Seine Auftritte bei den Festivals der Gegenkultur werden zu Happenings.
Michel Portal – der ›Crossover‹-Künstler par excellence? Nichts läge ihm ferner als das gedankenlose Verstreuen aller Zutaten aus dem musikalischen Gewürzregal. Sich auf Mozarts Klarinettenkonzert vorzubereiten, sei für ihn wie das Lesen in Stendhals Rot und Schwarz. Im Scherz vergleicht er sich gerne mit »einem dieser seltenen Schmetterlinge, die nur einen Tag und eine Nacht leben.« Seine Kooperation mit dem Quatuor Ébène ist ein musikalisches Weltereignis abseits aller Normen. »Ein Streichquartett, das sich unversehens in eine Jazzband verwandeln kann«, schrieb die New York Times. Ihre Haydn-, Bartók-, Brahms- und Schubert-Einspielungen fanden international höchstes Lob. Über ihre erste Begegnung mit Michel Portal 2013 bei einem Jazzfestival in Paris – die Künstler spielten dort ebenfalls Werke von Piazzolla – schrieb Le Monde: »Große Lektion, wundervolles Treffen, echte Konversation.«
Vielleicht wird Eternal Stories mal eine der besten Portal-Platten, die er je aufgenommen hat. Möglich, dass er an seinen geliebten Charlie Parker dachte, der sich 1947 den Traum erfüllte, mit einem Streichquartett aufzunehmen. Diese Eternal Stories sind jedoch kein Remake, sondern durchweg neue Stücke nebst zwei neu arrangierten Klassikern Portals, einem Spätwerk Piazzollas und erstaunlichen Beiträgen des Quatuor Ébène.
Als Opener eine Großstadt-Symphonie en miniature: »Den Krähen Tokios, den Tauben von Paris und den Möwen Manhattans« widmete der 1. Geiger des Quartetts, Pierre Colombet, das Eröffnungsstück City Birds. »Durch allen Lärm dringen ihre Rufe, und sie schweben über den faszinierenden wie erschreckenden Megacities.«
L'Abandonite, Portals Hymne auf Piazzolla, verlässt die vertrauten (Streichquartett-)Gefilde. Dunkle Welten, durch die plötzlich starkes Licht einfällt – das Exotische an Tango und Jazz feiernd. Folgt das betörende Judy Garland, entstanden, als Portal oft nach Minneapolis flog, um mit Musikern von Prince zu arbeiten. Hier in einem magischen Arrangement mit gezupftem Cello, E-Piano und viel Percussion. Der Schilfrohrklang der Bassklarinette ist über viele Jahre gereift.
Elucubration nennt der Keyboarder Xavier Tribolet »einen Triumph des Träumens über die Ratio«. Die Streicher tragen die Bassklarinette wie eine schöne Braut über die Schwelle der Wahrnehmung. Je düsterer die Zeiten, desto heller leuchtet die Kunst? Was der Holzbläser und das »Ebony Quartet«, wie die amerikanischen Fans sie nennen, hier vortragen, gleicht einer Liebeserklärung, ist aber auch ein versteckter Blues. Stechender Schmerz über das Vergängliche.
Ein weiteres Highlight ist Portals zentrifugale Eternal Story. »Jeder von uns ist mit seinem Gepäck gekommen, seinen ›ewigen Geschichten‹, seinen Gefühlen, und dann wird daraus unsere gemeinsame Story.« Der Filmmusiker in ihm liebt den Suspense, eine Figur tastet sich vor wie auf Katzenpfoten, fabelhaft ergänzt durch Richard Hérys Drums und das Cello Raphaël Merlins.
Piazzolla schrieb die Five Tango Sensations 1989 nach schwerer Krankheit als »Abschied ans Leben« im Auftrag des Kronos Quartetts. Asleep stellt hohe Anforderungen an Portals Bandoneón-Spiel und das Quatuor Ébène, die sie bravourös meistern.
Vom 2. Geiger Gabriel le Magadure kommt Plus l'Temps. »Das Rätsel der Zeit: die Schöpfung. Der Mensch hat ein Bewusstsein, aber die Zeit entflieht ihm immer, unweigerlich. Die Zukunft spricht mit der Vergangenheit.« Alle ziehen wie an einem Strang, alles auf diesem Album ist Tanz, Klarinette und tiefe Trommeln treten in einen kurzen Dialog, bevor die Chimäre im Äther verfliegt.
Portal schrieb Solitudes in Erinnerung an Ellington und »um zu fliehen, zu träumen«. Hier komplett neu arrangiert, unterstreicht es den verhaltenen Charakter der ganzen Platte. Nichts ist überzeichnet, alles ist geerdet, unsentimental im Blick auf die Höhen und Tiefen des Lebens. Mit einer künstlerischen Leichtigkeit, die Stendhal als »Anzeichen innigsten Gefühls« benannte. »Michel Portal, der jugendliche Veteran und vier mehr als abgehärtete Jugendliche« (Le Monde) bescheren uns mit Eternal Stories ein unerwartetes Meisterwerk.
Man könnte Portal mit der Sprache von Film und Theater einen großen Charakterdarsteller nennen. Wie Sonny Rollins ist auch für ihn das Betreten eines Tonstudios zur Aufnahme einer Platte »eine traumatische Erfahrung«. Er braucht die Bühne und das Publikum, möglichst jeden Abend, immer mit einem anderen Programm. Quälend der Gedanke, das Fließende, Unwiederholbare in der Musik festhalten zu wollen. Weil er sich damit so schwer tut, gibt es zu wenige Alben von ihm. Doch diese Eternal Stories mit dem Quatuor Ébène sind ein Ereignis und ein Werk von großer Anziehungskraft. Anders als sein Idol Charlie Parker wählte Portal nur einige wenige Stücke, die zu den stärksten in seinem Repertoire gehören und schrieb neues Material als Ergänzung.
Rezensionen
»... vermutlich seine [Portals] beste Platte seit ›Turbulence‹ (1987).« (Fono Forum, Mai 2017)»Portal spielt für ein paar delikate Tracks aus Piazzollas strengen ›5 Tangos‹ äußerst virtuos das Bandoneon, doch die Konversation seiner Klarinette mit dem Quartett bildet den ganz großen Stoff dieses Debüts.« (Jazzthing, Juni - August 2017)
»Solche Experimente braucht die Musik! Nur so kann sie am Leben gehalten werden.« (Journal Frankfurt)
»Es ist ein durchdachtes, sehr feinfühliges Miteinander von Musikern, die sich in verschiedenen Musikstilen zuhause fühlen.« (hr2 kultur)
»Die Zusammenarbeit mit Portals Trio läuft dabei nie Gefahr, sich ins Crossover-Land zu verirren, sie belegt allein die hohe Kunst der Konversation und dürfte einen weiteren Echo-Klassik-Preis wert sein.« (WAZ)
-
Tracklisting
-
Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
-
1 Quatuor Ebene: City Birds
-
2 Quatuor Ebene: L'Abandonite
-
3 Quatuor Ebene: Judy Garland
-
4 Quatuor Ebene: Élucubration
-
5 Quatuor Ebene: Eternal Story
-
6 Quatuor Ebene: 5 Tango Sensations: I. Asleep
-
7 Quatuor Ebene: 5 Tango Sensations: II. Loving
-
8 Quatuor Ebene: 5 Tango Sensations: Iii. Anxiety
-
9 Quatuor Ebene: Plus l'Temps
-
10 Quatuor Ebene: Solitudes
-
11 Quatuor Ebene: Le Corbillon
-
12 Quatuor Ebene: It was nice living here