Ferdinand Hiller: Klavierquintett G-Dur op.156 auf CD

Gewichtiger Nachlass
Er war ein Schwergewicht unter den Komponisten seiner Zeit, und gewichtig ist auch sein Nachlass: mehr als 200 Kompositionen, darunter Bühnenwerke, etliche Liederalben, diverse Konzerte, vier Sinfonien, aber auch eine Menge musikschriftstellerischer Arbeiten, Tagebücher und eine fünfstellige Zahl von Briefen. Die Rede ist nicht von Robert Schumann, sondern von Ferdinand Hiller. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts hätte man nicht gezögert, ihn in die Galerie der prägenden musikalischen Gestalten der Epoche einzureihen; 1875 wurde er in den Adelsstand erhoben. Doch so bedeutend sein Ruf als Komponist und Pianist auch war, er verblasste neben dem des Kapellmeisters und Organisators der großen Niederrheinischen Musikfeste in Düsseldorf und Köln. 1865 nahm der 20-jährige Friedrich Nietzsche mit Hunderten anderer Chorsänger daran teil und berichtete seiner Schwester von unvergesslichen Erlebnissen: »Der schönste Moment daraus war die Aufführung der Sinfonie von Hiller mit dem Motto ›Es muss doch Frühling werden‹: die Musiker waren in seltner Begeisterung, denn wir alle verehrten Hiller höchlichst.«