Jeffrey Roden: Threads of a Prayer Vol.2 auf CD

Der zweite Teil von Jeffrey Rodens „Threads of a Prayer“ ist deutlich kürzer ausgefallen. Atmosphärisch aber ist dieses Album womöglich noch dichter und führt den Hörer in einen Raum, den Roden selbst „den anderen Ort“ nennt. Die Klangfarben werden dabei um einige weitere Instrumente ergänzt, worunter auch eine elektronische Orgel, die von Tobias Fischer von Solaire Records persönlich gespielt wurde. Die Musik hingegen klingt betont geschlossen, die vier enthaltenen, langen Stücke fließen nahezu nahtlos ineinander. So ergibt sich eine Art grenzenloses Feld. Dass Roden keine klassische Ausbildung genossen hat, gereicht ihm hier zum Vorteil. „Es hat mir ein Bewusstsein dafür vermittelt, wie sich mit einer winzigen Materialfülle große Momente einfangen und ein breites Spektrum an Gefühlen ausdrücken lassen“, so der Bassist und Komponist. Dieses Bewusstsein drückt sich in einem verinnerlichten Zeitgefühl aus: „Zeit ist der rote Faden, den ich der Hörerin anbiete, um sie durch das Stück zu führen. Ich bin mir der Wirkung von Zeit in jedem Augenblick bewusst“. Und das spürt man: Auf „Threads of a Prayer Volume 2“ sind die Laufzeiten der Tracks so episch, dass die Zeiger der Uhr jegliche Orientierung und Funktionalität verlieren.

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