1 von 5
Anonym
18. Juni 2014
Gesamteindruck:
1,0 von 5
Künstlerische Qualität:
1,0 von 5
Repertoirewert:
1,0 von 5
Armutszeugnis
Mit dieser Veröffentlichung hat man weder den potentiellen Hörern noch den beteiligten Sängern einen Gefallen getan. Die sängerischen "Leistungen", die abgeliefert werden, sind in der Tat erschreckend. Francesco Meli gehört zu jenen Tenören, die man niemals im Leben hören möchte. Ich habe schon viele hässliche Tenorstimmen hören müssen, aber zu Melis unschönem Timbre gesellt sich zu allem Übel noch eine mangelhafte Technik. Obwohl alles für ihn vereinfacht wurde (Wiederholungen werden weggelassen, hohe Töne werden nach unten transponiert usw.), bleibt sein Unvermögen derart offensichtlich, dass kein Vergnügen beim Hören aufzukommen vermag.
Domingo - hier in der Baritonrolle zu hören - gehört ohnehin zu jenen Künstlern, die den richtigen Zeitpunkt, der Bühne Adieu zu sagen, absichtlich verstreichen lassen. Vor 50, 60 Jahren hätte er vielleicht diese Partie singen können, 2013 konnte er es gewiss nicht mehr.
Und Netrebko? Ich war wirklich entsetzt als ich sie jetzt zum ersten Mal - nach all den überschwänglichen Äußerungen über sie in den vergangenen Jahren - in einer kompletten Partie hörte: Das ist wirklich unterstes Niveau. Ein Niveau, wie ich es vom Mariinsky eigentlich gewohnt bin (vor allem bei den dort singenden Damen). Genau dort hätte die Netrebko bleiben sollen - in der Provinz! Und mit dieser Stimme kann man Millionen verdienen? Verrückte Welt! Die Netrebko klingt so altjüngferlich, dass sie einigermaßen passabel die Vertraute der Titelgestalt hätte singen können, wenn die Oper denn eine solche vorgesehen hätte. Aber wie kann man denn eine Sängerin mit einer solchen Stimme die Hauptrolle singen lassen? Sind die denn alle taub in Salzburg?
Kommen wir nach der Sängerriege, die lediglich imstande ist, die Ohren der Hörer zu peinigen, zu den positiven Dingen dieses Mitschnitts:
Einzig erfreulich sind das Münchner Rundfunkorchester (ohnehin eines der besten hierzulande), die Damen des Chores und das Dirigat. Ein bisschen wenig, simmt!
Das Publikum kann einem wirklich leid tun, wie es sich alles schönklatscht angesichts der Billetpreise, die in Salzburg bezahlt werden müssen...
Warten wir also weiterhin auf eine anständige Aufnahme der "Giovanna" (fast hätte es ja mal eine solche gegeben, wenn da nicht der höhenunsichere Domingo und der unsägliche Levine alles verdorben hätten...).