Wenzel Heinrich Veit: Symphonie e-moll op.49 auf CD

Der Name Václav Jindřich oder Wenzel Heinrich Veit ist heute praktisch nur spezialisierten Musikhistorikern und wenigen Liebhabern alter Musik bekannt. Und doch war Veit zu seiner Zeit ein bedeutender und beliebter Komponist. Veit war deutscher Staatsbürger, aber er war ein begeisterter tschechischer Patriot, wie es zu seiner Zeit üblich war. Daher ist es durchaus angebracht, ihn in die tschechische Musikkultur einzuordnen.

Mit zunehmender Popularität Bedřich Smetanas ging Veits Prestige zurück, was auch anderen Komponisten der „Vor-Smetana“-Zeit widerfuhr. Bis heute gilt die Zeit der tschechischen Frühromantik allgemein als brachliegende Zeit ohne bedeutende Persönlichkeiten, auf deren kargem Boden die Genialität Bedřich Smetanas auf wundersame Weise erblühte. Von allen Komponisten dieser Zeit wird František Škroup am häufigsten erwähnt. Heutzutage ist eine solche Perspektive völlig unhaltbar.

Diese Zeit ist nicht nur wichtig für die Gründung des Prager Konservatoriums (1811) und der Orgelschule (1830), sondern auch für Komponisten, die Smetana selbst den Boden bereiteten. Und Václav Jindřich Veit war einer von ihnen. Veit ist Autor eines relativ großen Werkes, das fast alle Genres umfasst (außer Oper). Seine Vokalkompositionen sind hauptsächlich (und natürlich) auf deutsche Texte geschrieben. Er wurde vor allem für seine Kammermusik geschätzt.

Auch seine Orchesterwerke, wenn auch rar, erlangten zu seiner Zeit internationale Anerkennung – dies gilt insbesondere für seine einzige Symphonie in e-Moll op. 49, mit positiver Resonanz am 20. Oktober 1859 im Leipziger Gewandhaus und am 29. September 1859 in Prag (unter der Leitung von František Škroup) uraufgeführt. Daher ist sie selbstverständlich Teil dieser Aufnahme, die Veits Orchesterwerk gewidmet ist. Das Booklet bietet ausführliche Informationen über diesen interessanten Komponisten.