Giovanni Bottesini: Grand Duo concertant für Kontrabaß,Violine & Orchester auf CD

Bottesini ist natürlich vielen Musikern und Musikliebhabern, insbesondere Kontrabassisten, ein Begriff, da der Komponist und Interpret im 19. und 20. Jahrhundert eine unbestrittene Stellung als »Paganini des Kontrabasses« innehatte. Diese Aufnahme ist eine Sammlung von fünf wichtigen Stücken mit einem virtuosen und konzertartigen Kompositionsstil, in dem Violine und Kontrabass oft die Hauptrollen in dichten, überraschenden Dialogen übernehmen. Sie gibt Fans der Musik des 19. Jahrhunderts die Gelegenheit, den technischen und kreativen Reichtum eines Komponisten zu erleben, der für seine Zeit außerordentlich künstlerisch mutig war, und zollt Musikern die gebührende Anerkennung, die aus verschiedenen Gründen von der vorherrschenden musikalischen Hierarchie historisch unterbewertet wurden.

Bottesinis kreative Kühnheit zeigt sich in der Art und Weise, wie er es wagte, den Kontrabass als virtuoses Soloinstrument auf eine Stufe mit seinen edlen Cousins ​​Violine, Bratsche und Cello zu stellen. Viele seiner Stücke enthalten Soloparts, die Dialoge zwischen den extremen Registern der Streichinstrumente zeigen, von der »dämonischen« Violine mit ihren hohen Tönen an der Grenze der Wahrnehmung bis zum Abgrund der tiefen Töne des Kontrabasses. Niemand vor Bottesini hatte das ungenutzte Ausdruckspotenzial des letzteren Instruments entdeckt, da es immer im Wesentlichen als Verstärkung für den Cellostimme eine Oktave tiefer angesehen worden war. Stattdessen wollte er den Kontrabass »aufsteigen« lassen.

Das Andante für Streicher führt den Kontrabass als tiefe Seele ein, oft im Einklang mit den Streichern des Orchesters. Das Stück ist von einer schmerzlichen Intimität durchdrungen und mit einer schaukelnden, wogenden rhythmischen Bewegung verfeinert. Seine Fantasie über Bellinis »La Sonnambula« führt den immer kantablen Kontrabass von Anfang an als Stimme ein, und man kann sich leicht vorstellen, wie erstaunt das Publikum gewesen sein muss, als es den melodischen Klang dieses »hinteren« Instruments hörte, das Bellinis lyrische Oper ergreifend neu interpretierte. Im Gran duo concertante für Violine, Kontrabass und Orchester vereint Bottesini lyrische Sensibilität und Ausdruckskraft. Hier vermittelt die Violine die größtmögliche Spannung, wobei sie häufig den Kontrabass anführt und ihm dann Platz macht, der mit celloartiger Poesie auftritt. Das Streichquintett in F, von Massimo Belli als Orchesterstück neu interpretiert, mit dem Rückgrat einer großen Symphonie, eingebettet in eine romantische Umgebung voller Energie und Drama. Die Piccola preghiera (wie von Bottesini beabsichtigt) offenbart eine Sensibilität, die dem Andante, mit dem dieses Album beginnt, sehr ähnlich ist. Der Stil ist hier noch nüchterner, mit Streichern, die sich in einer allumfassenden Klangwelt übereinanderschichten, reich an harmonischen Progressionen und friedlichen Auflösungen.

Weitere Informationen:
- Aufgenommen im Februar 2022, Triest, Italien
- Zweisprachiges Booklet in Englisch und Italienisch enthält Linernotes von Marco Maria Tosolini sowie Profile des Ensembles und des Dirigenten

- Giovanni Bottesini (1821–1889) ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Kontrabasses und der italienischen Oper. Bottesini wurde in Crema, Italien, geboren und zeigte bereits in jungen Jahren ein außergewöhnliches Talent. Bereits als Teenager beherrschte er den Kontrabass. Seine virtuosen Fähigkeiten auf dem Instrument verhalfen ihm zu internationalem Ruhm und brachten ihm den Titel »Paganini des Kontrabasses« ein.

- Bottesinis Beiträge zum Kontrabassrepertoire sind bedeutend. Er komponierte zahlreiche Solostücke, Konzerte und Orchesterwerke, die die technischen und ausdrucksstarken Grenzen des Instruments erweiterten. Seine Kompositionen zeigen ein tiefes Verständnis für die Fähigkeiten des Kontrabasses und verbinden melodische Lyrik mit umwerfenden technischen Darbietungen. Bottesinis Einfluss reichte jedoch über den Bereich des Kontrabasses hinaus. Er war auch ein produktiver Dirigent und Komponist von Opernmusik und schrieb mehrere Opern, die in Theatern in ganz Europa Erfolg hatten.

- Diese neue Aufnahme präsentiert konzertante Werke für Violine, Kontrabass und Streicher sowie eine Streichorchesterversion des Streichquintetts in F-Dur, Musik von großem melodischen Charme und lebendiger Virtuosität.

- Gespielt von Francesco de Angelis (Violine), Francesco Siragusa (Kontrabass) und dem Nuova Orchestra Ferruccio Busoni unter der Leitung von Massimo Belli, der bereits mehrere erfolgreiche Alben für Brilliant Classics mit Werken von Viotti, Cherubini, Tartini, Wolf Ferrari, Ghedini und anderen aufgenommen hat.