Sergej Rachmaninoff: Moments musicaux op.16 auf CD

Mit ihrer gelungenen Kombination aus vollendeter technischer Brillanz, feiner Musikalität und persönlichem Elan erobert die Pianistin Xiayin Wang die Herzen des Publikums, wo immer sie auftritt. Sie erlangt hohe Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen als Rezitalistin, Kammermusikerin und Orchestersolistin an Veranstaltungsorten wie der New Yorker Carnegie Hall und dem Lincoln Center. Dies ist Wangs zweite CD für Chandos Records. Ihre vorherige CD mit Klavierwerken von Earl Wild war eine »International Piano Choice« in International Piano.

Bei den sechs Moments musicaux handelt es sich um eine Reihe von Soloklavierstücken, die jeweils eine andere, aber komplementäre Musikform darstellen, wie etwa die Nocturne, das Lied ohne Worte, die Barcarole, die virtuose Etüde oder Variationen. Obwohl von Anfang an als Teil einer Sammlung gedacht, hat jedes Stück seine eigene Bedeutung, mit individuellen Themen und Stimmungen, die vom düsteren Trauermarsch von Nr. 3 bis zum majestätischen Kanon von Nr. 6 reichen. Revolutionär und großartig im Stil, das Moments musicaux bewahren noch immer den Charme von Rachmaninows frühen Werken: dicht, kontrapunktreich, äußerst chromatisch, ergreifend nationalistisch, tief empfunden und natürlich eine außerordentliche Herausforderung für den Pianisten.

Die Études-tableaux wurden als »Bildstücke« komponiert. Rachmaninow verriet nie, was ihn zu den einzelnen Werken inspirierte, sondern erklärte: »Ich glaube nicht an den Künstler, der zu viel von seinen Bildern preisgibt.« Lassen Sie [das Publikum] selbst malen, was [die Musik] am meisten suggeriert.‹

Die Variationen über ein Thema von Corelli waren das letzte Originalwerk für Soloklavier, das Rachmaninow schrieb, und das einzige, das er außerhalb Russlands komponierte. Das Thema dieses Zyklus stammt eigentlich nicht von Arcangelo Corelli (1653 – 1713), sondern von einem alten spanisch-französischen Volkstanz. Die Variationen entstanden 1931, im selben Jahr, in dem der Komponist die Sowjetunion kühn anprangerte und ihre Führer als ›kommunistische Totengräber‹ bezeichnete. Stalin verbot daraufhin Rachmaninows Musik, rehabilitierte sie jedoch drei Jahre später, da er ihren ansprechenderen und im Allgemeinen weniger radikalen Charakter erkannte. Das Werk gehört zu mehreren Stücken, die später in Moskau großen Anklang fanden.

Rezensionen

,,Eine Einspielung mit Referenz-Status, die durch den exzellenten Stereo-Sound nachhaltig unterstützt wird, weil sie Wangs Steinway in einer Halbdistanz belässt - mit weitgefächerter Dynamik und natürlicher Räumlichkeit.​" (stereoplay, August 2012)