4 von 5
gavagai
07. März 2022
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Beethovens Violinkonzert frisch interpretiert
Ich hörte zuerst die sechs Miniaturen und war aus mindestens zwei Gründen sehr angetan.
1) Sie sind abwechslungsreich und eingängig. Sulchan Zinzadse (1925 - 1991) war ein Komponist aus dem Heimatland der Geigerin, Georgien.
2) Mir gefiel ein Komponist der zweiten Hälfte des 20. Jhdts. auf Anhieb.
Dass die Miniaturen auf Geheiß des dritten Georgiers, Josef Stalin, entstanden sind (was ich erst später las), ist mir egal.
Das Violinkonzert kommt frisch, im Geigenanteil feinfühlig, im Orchesteranteil kammermusikalisch, an meine Ohren. Selten habe ich so Pianissimo-Stellen gehört. Stellenweise meinte ich, einem neuen, nie gehörten Werk zu lauschen.
Ich musste tagelang mit anderen Interpretationen vergleichen (Anne-Sophie Mutter, Christian Tetzlaff, u.v.a.). Mein Favorit bleibt Wolfgang Schneiderhan unter Eugen Jochum (zweite Aufnahme von 1962). Die vorliegende Aufnahme ist aber eine hoch willkommene Ergänzung.
Lisa Batiashvili belegt, dass Georgien nicht nur Weltklasse-Schachspielerinnen hervorbringt, sondern auch erstklassige Geigerinnen.
NB Wie man dieser Aufnahme nur 1 Stern (noch dazu ohne Begründung, hier bei jpc) geben kann ist für mich ein nicht lösbares Rätsel.