Ludwig van Beethoven: Klavierkonzerte Nr.1 & 2 auf CD
Klavierkonzerte Nr.1 & 2
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Aktueller Preis: EUR 19,99
- Künstler:
- Mari Kodama, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Kent Nagano
- Label:
- Analekta
- Aufnahmejahr ca.:
- 2006
- Artikelnummer:
- 1626801
- UPC/EAN:
- 0774204995522
- Erscheinungstermin:
- 1.1.2014
Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur
Im November 1792, kurz vor seinem 22. Geburtstag, zog Ludwig van Beethoven nach Wien, um „Mozarts Geist aus Haydns Händen“ zu empfangen. Zu den Kompositionen, die er von Bonn an seinen musikalisch vielversprechenderen Bestimmungsort mitnahm, gehörte ein Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur. Er überarbeitete es und schuf damit das Werk, mit dem er sich Ende März 1795, ganz in der Tradition Mozarts, dem Wiener Musikpublikum als Komponist und Virtuose vorstellte. Den ersten Satz behielt er größtenteils bei. Der langsame Satz wurde einer gründlichen Überarbeitung unterzogen, während das Finale eine Neukomposition aus dem Jahr 1795 war; Ein weiteres Stück, ein ebenfalls noch erhaltenes Rondo (WoO 6), war ursprünglich als Schlusssatz gedacht. Auch nach der erfolgreichen Uraufführung nahm Beethoven mindestens dreimal Änderungen vor: 1798 für eine Aufführung in Prag, 1801 beim Druck der Partitur und 1809, als er für seinen Schüler eine ausführliche Solokadenz zum ersten Satz hinzufügte, Erzherzog Rudolf von Habsburg. In keinem anderen Werk Beethovens lassen sich die verschiedenen Stationen seiner musikalischen Entwicklung so deutlich nachvollziehen.
Die pianistische Brillanz orientiert sich vor allem im ersten und letzten Satz an Mozart, in der thematischen Modellierung und Formskizze vor allem in der Eröffnungspassage, während die Verwandtschaft des Stückes mit der Bravour und der Ausdruckstiefe der Oper in der deutlich erkennbar wird ersten beiden Sätze. „Umgekehrt wird die Fioritura – eine instrumentale Vision einer Gesangspraxis – als vokale Primadonna-Technik in die Klavierpassage eingeführt. Es ist dasselbe Gesangsmodell, dieselbe Form der Wiederaneignung, der Chopins Stil seine besondere Virtuosität verdankt der Anfang." (Harry Goldschmidt)
Die Kadenzen stehen in der Regel im Mittelpunkt der instrumentalen Brillanz und Eloquenz. Sie werden durch den charakteristischen einladenden Akkord angekündigt und sind ausschließlich dem Solisten vorbehalten. Er oder sie allein muss damit klarkommen, entscheiden, was gespielt werden soll, improvisieren, spielen oder bereits erarbeitete Versionen variieren. Mit der Kadenz zum ersten Satz, die Beethoven 1809 für Erzherzog Rudolf schrieb, lieferte er ein Beispiel, verlangte aber nicht von jedem, es zu verwenden. Dennoch ist dies diejenige, die von den meisten Solisten verwendet wird, da sie eng mit dem Material und dem Verlauf des Satzes verknüpft ist und sogar einen neuen Einblick in seine verschiedenen Ereignisse gewährt. Vor allem Beethoven setzt das Ausgangsthema äußerst aufwändig um und gewährt unerwartete neue Einblicke in seine Möglichkeiten. Die Kadenz ist ein „Stück im Stück“, eine Art Selbstkommentar unter dem Gesichtspunkt größerer Erfahrung und unter dem Gesichtspunkt historischer Distanz. Es führt ein Element der Reflexion ein, auf das kaum jemand, der es kennt, verzichten möchte. Beethoven verwandelt ein Moment der improvisatorischen Freiheit in ein Moment der Detaillierung und zieht damit eine Schlussfolgerung, zu der er bereits an anderer Stelle in der Fassung von 1795 gelangt war, nämlich im zweiten Satz, der ebenfalls eine Kadenz enthält. Es wird durch den üblichen Signalakkord angekündigt. Aber was folgt dann? Einstimmige Passagen für das Klavier, mit Einfügungen des Orchesters zum dominanten Thema des Satzes – ein herzliches Rezitativ, wie es oft den großen Opernarien vorausgeht, aber wortlos. Das Adagio ist als große Gesangsszene angelegt, wobei die Kadenz als seine Quintessenz, sein konzentriertester Ausdruck erscheint und sich eng an die Sprachmuster hält. Die ausdrucksstarke Virtuosität, die lebhafte Brillanz, wie sie bedeutende Belcanto-Arien auszeichnet, wurde später von Chopin zum Vorbild für seine konzertanten Werke.
Das Finale, ein schwungvoller „letzter Tanz“ im schnellen 6 / 8-Takt, fällt aufgrund seiner verschobenen Akzente, die die Gleichmäßigkeit des Rhythmus bewusst durcheinander bringen, aus dem Rahmen. Sie werden zur Essenz des gesamten Satzes und bestimmen dessen Charakter im Geiste eines verrückten Tanzes, in dem die verschiedenen Themen – der Hauptgedanke und der Nebengedanke mit seiner ungarischen Note – eng miteinander verbunden werden.
Klavierkonzert Nr. 1 in C-Dur
Chronologisch gesehen war Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 in C-Dur sein zweites. Die Nummerierung spiegelt die Reihenfolge der Veröffentlichung wider und hat möglicherweise einen programmatischen Sinn. Es enthält bereits das, was später die Konzerte und Sinfonien des klassischen Wiener Komponisten charakterisieren sollte: intensive thematische Arbeit, unterschwellige Verknüpfungen zwischen den Sätzen, vor allem aber das Prinzip des Kontrasts zwischen den verschiedenen Ebenen der Komposition. Im Verhältnis der drei Sätze zueinander: Der erste und der dritte sind lebhaft und entschlossen, der zweite ausgesprochen langsam, kantabel, in einer ätherischen Tonart. Innerhalb der Bewegungen: Energisch wie ein französischer Revolutionsmarsch – „con brio“ – so beginnt der erste Satz. Beethoven verschiebt sein Nebenthema zunächst in eine entfernte Tonart und deutet damit Idee, Charakter und harmonisches Umfeld des langsamen Satzes an. Es kommt zu einer gegenseitigen Begegnung von Elan, Vitalität und innigem Ausdruck, den Gegensätzen, die in Beethovens Lebensphilosophie als eigentliche Wirkungspole fungierten und in der Oper Fidelio ihre innerste Formulierung fanden. Im Finale versammelte er drei Themen in einer Runde. Jeder von ihnen repräsentiert einen eigenen kulturellen Bereich. Ob das zweite, wie oft behauptet wird, eine Parodie auf ein altes Studentenlied ist, muss dahingestellt bleiben. Die dritte hat jedoch einen eindeutig osteuropäischen Klang, und die Metamorphosen, die sich durch die erste ziehen, deuten zumindest auf eine akustische Nähe zur sogenannten „türkischen Musik“ hin, die damals nicht nur populär, sondern auch politisch aktuell war. Erst 1791 endete die militärische Auseinandersetzung zwischen dem Habsburger und dem Osmanischen Reich. 1795 vollendete Beethoven die erste Fassung des Konzerts, die er in der Folge mehrmals überarbeitete. Der Klang der Zeit, unter einem europäischen Horizont.
© Habakuk Traber
Im November 1792, kurz vor seinem 22. Geburtstag, zog Ludwig van Beethoven nach Wien, um „Mozarts Geist aus Haydns Händen“ zu empfangen. Zu den Kompositionen, die er von Bonn an seinen musikalisch vielversprechenderen Bestimmungsort mitnahm, gehörte ein Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur. Er überarbeitete es und schuf damit das Werk, mit dem er sich Ende März 1795, ganz in der Tradition Mozarts, dem Wiener Musikpublikum als Komponist und Virtuose vorstellte. Den ersten Satz behielt er größtenteils bei. Der langsame Satz wurde einer gründlichen Überarbeitung unterzogen, während das Finale eine Neukomposition aus dem Jahr 1795 war; Ein weiteres Stück, ein ebenfalls noch erhaltenes Rondo (WoO 6), war ursprünglich als Schlusssatz gedacht. Auch nach der erfolgreichen Uraufführung nahm Beethoven mindestens dreimal Änderungen vor: 1798 für eine Aufführung in Prag, 1801 beim Druck der Partitur und 1809, als er für seinen Schüler eine ausführliche Solokadenz zum ersten Satz hinzufügte, Erzherzog Rudolf von Habsburg. In keinem anderen Werk Beethovens lassen sich die verschiedenen Stationen seiner musikalischen Entwicklung so deutlich nachvollziehen.
Die pianistische Brillanz orientiert sich vor allem im ersten und letzten Satz an Mozart, in der thematischen Modellierung und Formskizze vor allem in der Eröffnungspassage, während die Verwandtschaft des Stückes mit der Bravour und der Ausdruckstiefe der Oper in der deutlich erkennbar wird ersten beiden Sätze. „Umgekehrt wird die Fioritura – eine instrumentale Vision einer Gesangspraxis – als vokale Primadonna-Technik in die Klavierpassage eingeführt. Es ist dasselbe Gesangsmodell, dieselbe Form der Wiederaneignung, der Chopins Stil seine besondere Virtuosität verdankt der Anfang." (Harry Goldschmidt)
Die Kadenzen stehen in der Regel im Mittelpunkt der instrumentalen Brillanz und Eloquenz. Sie werden durch den charakteristischen einladenden Akkord angekündigt und sind ausschließlich dem Solisten vorbehalten. Er oder sie allein muss damit klarkommen, entscheiden, was gespielt werden soll, improvisieren, spielen oder bereits erarbeitete Versionen variieren. Mit der Kadenz zum ersten Satz, die Beethoven 1809 für Erzherzog Rudolf schrieb, lieferte er ein Beispiel, verlangte aber nicht von jedem, es zu verwenden. Dennoch ist dies diejenige, die von den meisten Solisten verwendet wird, da sie eng mit dem Material und dem Verlauf des Satzes verknüpft ist und sogar einen neuen Einblick in seine verschiedenen Ereignisse gewährt. Vor allem Beethoven setzt das Ausgangsthema äußerst aufwändig um und gewährt unerwartete neue Einblicke in seine Möglichkeiten. Die Kadenz ist ein „Stück im Stück“, eine Art Selbstkommentar unter dem Gesichtspunkt größerer Erfahrung und unter dem Gesichtspunkt historischer Distanz. Es führt ein Element der Reflexion ein, auf das kaum jemand, der es kennt, verzichten möchte. Beethoven verwandelt ein Moment der improvisatorischen Freiheit in ein Moment der Detaillierung und zieht damit eine Schlussfolgerung, zu der er bereits an anderer Stelle in der Fassung von 1795 gelangt war, nämlich im zweiten Satz, der ebenfalls eine Kadenz enthält. Es wird durch den üblichen Signalakkord angekündigt. Aber was folgt dann? Einstimmige Passagen für das Klavier, mit Einfügungen des Orchesters zum dominanten Thema des Satzes – ein herzliches Rezitativ, wie es oft den großen Opernarien vorausgeht, aber wortlos. Das Adagio ist als große Gesangsszene angelegt, wobei die Kadenz als seine Quintessenz, sein konzentriertester Ausdruck erscheint und sich eng an die Sprachmuster hält. Die ausdrucksstarke Virtuosität, die lebhafte Brillanz, wie sie bedeutende Belcanto-Arien auszeichnet, wurde später von Chopin zum Vorbild für seine konzertanten Werke.
Das Finale, ein schwungvoller „letzter Tanz“ im schnellen 6 / 8-Takt, fällt aufgrund seiner verschobenen Akzente, die die Gleichmäßigkeit des Rhythmus bewusst durcheinander bringen, aus dem Rahmen. Sie werden zur Essenz des gesamten Satzes und bestimmen dessen Charakter im Geiste eines verrückten Tanzes, in dem die verschiedenen Themen – der Hauptgedanke und der Nebengedanke mit seiner ungarischen Note – eng miteinander verbunden werden.
Klavierkonzert Nr. 1 in C-Dur
Chronologisch gesehen war Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 in C-Dur sein zweites. Die Nummerierung spiegelt die Reihenfolge der Veröffentlichung wider und hat möglicherweise einen programmatischen Sinn. Es enthält bereits das, was später die Konzerte und Sinfonien des klassischen Wiener Komponisten charakterisieren sollte: intensive thematische Arbeit, unterschwellige Verknüpfungen zwischen den Sätzen, vor allem aber das Prinzip des Kontrasts zwischen den verschiedenen Ebenen der Komposition. Im Verhältnis der drei Sätze zueinander: Der erste und der dritte sind lebhaft und entschlossen, der zweite ausgesprochen langsam, kantabel, in einer ätherischen Tonart. Innerhalb der Bewegungen: Energisch wie ein französischer Revolutionsmarsch – „con brio“ – so beginnt der erste Satz. Beethoven verschiebt sein Nebenthema zunächst in eine entfernte Tonart und deutet damit Idee, Charakter und harmonisches Umfeld des langsamen Satzes an. Es kommt zu einer gegenseitigen Begegnung von Elan, Vitalität und innigem Ausdruck, den Gegensätzen, die in Beethovens Lebensphilosophie als eigentliche Wirkungspole fungierten und in der Oper Fidelio ihre innerste Formulierung fanden. Im Finale versammelte er drei Themen in einer Runde. Jeder von ihnen repräsentiert einen eigenen kulturellen Bereich. Ob das zweite, wie oft behauptet wird, eine Parodie auf ein altes Studentenlied ist, muss dahingestellt bleiben. Die dritte hat jedoch einen eindeutig osteuropäischen Klang, und die Metamorphosen, die sich durch die erste ziehen, deuten zumindest auf eine akustische Nähe zur sogenannten „türkischen Musik“ hin, die damals nicht nur populär, sondern auch politisch aktuell war. Erst 1791 endete die militärische Auseinandersetzung zwischen dem Habsburger und dem Osmanischen Reich. 1795 vollendete Beethoven die erste Fassung des Konzerts, die er in der Folge mehrmals überarbeitete. Der Klang der Zeit, unter einem europäischen Horizont.
© Habakuk Traber
Rezensionen
FonoForum 08/09: »Was Mari Kodama und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Kent Nagano an frischer Musizierlust, Lebendigkeit und Intensität hier bieten, ist beachtlich. Bereits die Orchesterexposition zum ersten Satz des G-Dur- Konzertes lässt aufhorchen: Keine Spur von Routine, wunderbar ausbalanciert die einzelnen Instrumentengruppen, ja, so muss das klingen!«-
Tracklisting
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Details
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Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Klavierkonzerte / Konzerte für Klavier und Orchester Nr. 1-5: Nr. 2 (op. 19 B-dur)
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1 1. Satz: Allegro con brio
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2 2. Satz: Adagio
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3 3. Satz: Rondo. Molto allegro
Klavierkonzerte / Konzerte für Klavier und Orchester Nr. 1-5: Nr. 1 (op. 15 C-dur)
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4 1. Satz: Allegro con brio
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5 2. Satz: Largo
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6 3. Satz: Rondo. Allegro (scherzando)
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