5 von 5
Anonym
-
Alter:
Über 65
-
Geschlecht:
Männlich:
09. August 2018
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
4,0 von 5
Klemperers unbestechliche Brahmssicht
Einmalig streng und klar artikulierter Brahms vom alten Klemperer der Londoner Philharmonia Zeit, der die musikalische Architektur, die Faktur der Musik betont, ohne die melodische Fülle des komponierten Gewebes dee sinfonischen Gesamtgestalt zu vernachlässigen.
Im Gegenteil, die Andante(moderato)- und Allegretto(giocoso, grazioso)-Sätze erklingen umso klarer, immer sinnvoll zügig und deutlich im Tempo phrasiert, nie sentimentalisch verzärtelt und rubatoselig aufgeweicht.
Hervorragend in seiner musikalischen Stringenz, zumal im Vergleich zu heutig modernen Gesamtaufnahmen.
Das Requiem ist neben Kempes, mit dem besser und inniger singenden Sopran der Grümmer, das insgesamt klanglich doch überzeugender eingespielte von den orthodoxen und nicht historisierenden Interpretationen, auch die Alt-Rhapsodie mit der Ludwig ist ein ebenso überzeugendes Brahms-highlight.
Insgesamt ein überragendes Brahms-Klemperer Dokument, in seiner strengen musikalischen Rigorosität vergleichslos intensiv und ausdrucksstark.
Gäbe es allein nur diese eine Brahms-Kassette, würde ich andre womöglich im Detail, kaum jedoch insgesamt als ein Brahms-Vermächtnis vermissen. Klemperer sei Dank.gmr