Johannes Brahms: Klaviersonate Nr.3 op.5
Klaviersonate Nr.3 op.5
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Fantasien op. 116; Klavierstücke op. 119
- Künstler: Jon Nakamatsu, Klavier
- Label: harmonia mundi, DDD, 2003
- Erscheinungstermin: 17.9.2004
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Echtes Gefühl, edle Leidenschaft
Für Johannes Brahms war das Klavier Instrument des ureigensten Ausdrucks, sein Klavierspiel war legendär. „Die Spielweise von Brahms war sehr frei, sehr geschmeidig und einfühlsam, aber stets ausgewogen … Wenn Barhms spielte, wusste man genau, was er seinen Hörern vermitteln wollte: Sehnsüchte, phantastische Höhenflüge, majestätische Gelassenheit, innige Zärtlichkeit, feinen, eigenwilligen Humor, echtes Gefühl, edle Leidenschaft.“ schrieb Fanny Davies, Schülerin von Clara Schumann und erste Interpretin Brahmsscher Klavierwerke in England.
Als Komponist trat Brahms von Anfang an mit außerordentlicher Meisterschaft hervor. Robert Schumann, den Brahms als Zwanzigjähriger 1853 aufsuchte, stand augenblicklich im Bann seiner außerordentlichen Fähigkeiten und pries ihn in einem Artikel für die Neue Zeitschrift für Musik als einen „Auserwählten“ der Musik: „Ich dachte …, es würde und müsse … einmal plötzlich einer erscheinen, der den idealen Ausdruck der Zeit in idealer Weise anzusprechen berufen wäre, einer der uns die Meisterschaft nicht in stufenweiser Entfaltung brächte, sondern, wie Minerva, gleich vollkommen gepanzert aus dem Haupte des Kronion spränge.“
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass dieser Artikel Schumanns sicher auch ein gerüttelt Maß Politik enthielt. Schumann selbst war tief verstrickt in die Interessenpolitik des Musiklebens seiner Zeit und sah in Brahms einen idealen Verbündeten, dessen künstlerische Vorlieben den seinen entsprachen. So griff er sicher mit seinem Lob ein wenig zu hoch, Brahms hat jedenfalls die meisten Kompositionen, die er Schumann bei ihrer ersten Begegnung vorgespielt hatte, später vernichtet. In dieser intellektuellen Strenge gegenüber dem eigenen Werk liegt allerdings auch eine ernsthafte Verwandschaft zum Idol Beethoven: Brahms war in Bezug auf Selbstkritik und intellektuelle Redlichkeit den meisten seiner Zeitgenossen überlegen und veröffentlichte nur Werke, hinter denen er auch in Zukunft meinte stehen zu können. Schumanns Aufsatz, mit dem er Brahms als den Messias der Neuen Musik anpries, trug den Titel „Neue Bahnen“, was nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Was Schumann für den jungen Hamburger einnahm, war nicht etwa ein revolutionärer Ansatz, sondern vielmehr sein beharrliches Festhalten an der Tradition. Seine drei Klaviersonaten gehören samt und sonders dem Frühwerk an; die dritte mit der Opuszahl 5 ist bis heute die populärste geblieben, sie vereint in bewundernswerter Weise Traditionsbewusstsein und Aufbruch in die eigene Klangwelt, und es ist gut zu verstehen, dass diese grandiose Musik eines 20jährigen Mannes mit ebenmäßigen Gesichtszügen und wallend langem Haar die Zeitgenossen für ihn einnahm.
Beinahe vierzig Jahre liegen zwischen der dritten Klaviersonate und den Fantasien und Klavierstücken, die dem Spätwerk von Brahms angehören. Im Laufe dieser langen Zeit hatte sich ein engültiger Umschwung im musikalischen Denken vollzogen, der auch an einem Traditionalisten wie Brahms nicht spurlos vorübergegangen war. Die „funktionale Tonalität“ der klassischen Epoche war für die Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts keineswegs mehr die gemeinsame Grundlage ihres Schaffens, der Weg in die freie Tonalität war durch das Schaffen von Wagner und dem späten Liszt bereitet, und unter den ganz jungen Komponsiten wie Richard Strauss kündigte sich die Atonalität an. Brahms hatte seit seinen zwei Rhapsodien op. 79 mehr als zehn Jahre nichts mehr für Klavier solo komponiert, mit seinem Opus 116 betritt er eine neue Klangwelt. Doch äußert sich in den Stücken auch der Einfluss Robert Schumanns, dessen Werke Brahms damals gerade zur Herausgabe ordnete. Die Intermezzi op. 119 sind das letzte Werk von Brahms für Klavier solo, sie berühren besonders durch die Sparsamkeit ihrer Mittel und die Gefühle, die aus ihnen sprechen. Brahms schließt sein Klavierwerk mit kompositorischen Bekenntnissen ab, denen aus seiner Sicht nichts mehr hinzuzufügen ist. Der Pianist und Musikschriftsteller Charles Rosen schreibt über das pianistische Spätwerk von Brahms: „Brahms wählte musikalisches Material, das möglicherweise selbst Beethoven als zu wenig ergiebig verworfen hätte: simple Tonverbindungen, die hässlich und sperrig waren und sich der thematischen Durchführung widersetzten. Er wusste, dass das Sperrige das Potential höchster Expressivität enthielt, und er wusste, wie es auszuschöpfen war.“
"Nakamatsu gelingt eine Gratwanderung ganz im Brahmsschen Sinne. Temperament und Kontrolle halten sich in seinem Spiel die Waage, das so raumgreifend und kraftvoll wie betörend zart den Hörer fasziniert." CRESCENDO
Für Johannes Brahms war das Klavier Instrument des ureigensten Ausdrucks, sein Klavierspiel war legendär. „Die Spielweise von Brahms war sehr frei, sehr geschmeidig und einfühlsam, aber stets ausgewogen … Wenn Barhms spielte, wusste man genau, was er seinen Hörern vermitteln wollte: Sehnsüchte, phantastische Höhenflüge, majestätische Gelassenheit, innige Zärtlichkeit, feinen, eigenwilligen Humor, echtes Gefühl, edle Leidenschaft.“ schrieb Fanny Davies, Schülerin von Clara Schumann und erste Interpretin Brahmsscher Klavierwerke in England.
Als Komponist trat Brahms von Anfang an mit außerordentlicher Meisterschaft hervor. Robert Schumann, den Brahms als Zwanzigjähriger 1853 aufsuchte, stand augenblicklich im Bann seiner außerordentlichen Fähigkeiten und pries ihn in einem Artikel für die Neue Zeitschrift für Musik als einen „Auserwählten“ der Musik: „Ich dachte …, es würde und müsse … einmal plötzlich einer erscheinen, der den idealen Ausdruck der Zeit in idealer Weise anzusprechen berufen wäre, einer der uns die Meisterschaft nicht in stufenweiser Entfaltung brächte, sondern, wie Minerva, gleich vollkommen gepanzert aus dem Haupte des Kronion spränge.“
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass dieser Artikel Schumanns sicher auch ein gerüttelt Maß Politik enthielt. Schumann selbst war tief verstrickt in die Interessenpolitik des Musiklebens seiner Zeit und sah in Brahms einen idealen Verbündeten, dessen künstlerische Vorlieben den seinen entsprachen. So griff er sicher mit seinem Lob ein wenig zu hoch, Brahms hat jedenfalls die meisten Kompositionen, die er Schumann bei ihrer ersten Begegnung vorgespielt hatte, später vernichtet. In dieser intellektuellen Strenge gegenüber dem eigenen Werk liegt allerdings auch eine ernsthafte Verwandschaft zum Idol Beethoven: Brahms war in Bezug auf Selbstkritik und intellektuelle Redlichkeit den meisten seiner Zeitgenossen überlegen und veröffentlichte nur Werke, hinter denen er auch in Zukunft meinte stehen zu können. Schumanns Aufsatz, mit dem er Brahms als den Messias der Neuen Musik anpries, trug den Titel „Neue Bahnen“, was nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Was Schumann für den jungen Hamburger einnahm, war nicht etwa ein revolutionärer Ansatz, sondern vielmehr sein beharrliches Festhalten an der Tradition. Seine drei Klaviersonaten gehören samt und sonders dem Frühwerk an; die dritte mit der Opuszahl 5 ist bis heute die populärste geblieben, sie vereint in bewundernswerter Weise Traditionsbewusstsein und Aufbruch in die eigene Klangwelt, und es ist gut zu verstehen, dass diese grandiose Musik eines 20jährigen Mannes mit ebenmäßigen Gesichtszügen und wallend langem Haar die Zeitgenossen für ihn einnahm.
Beinahe vierzig Jahre liegen zwischen der dritten Klaviersonate und den Fantasien und Klavierstücken, die dem Spätwerk von Brahms angehören. Im Laufe dieser langen Zeit hatte sich ein engültiger Umschwung im musikalischen Denken vollzogen, der auch an einem Traditionalisten wie Brahms nicht spurlos vorübergegangen war. Die „funktionale Tonalität“ der klassischen Epoche war für die Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts keineswegs mehr die gemeinsame Grundlage ihres Schaffens, der Weg in die freie Tonalität war durch das Schaffen von Wagner und dem späten Liszt bereitet, und unter den ganz jungen Komponsiten wie Richard Strauss kündigte sich die Atonalität an. Brahms hatte seit seinen zwei Rhapsodien op. 79 mehr als zehn Jahre nichts mehr für Klavier solo komponiert, mit seinem Opus 116 betritt er eine neue Klangwelt. Doch äußert sich in den Stücken auch der Einfluss Robert Schumanns, dessen Werke Brahms damals gerade zur Herausgabe ordnete. Die Intermezzi op. 119 sind das letzte Werk von Brahms für Klavier solo, sie berühren besonders durch die Sparsamkeit ihrer Mittel und die Gefühle, die aus ihnen sprechen. Brahms schließt sein Klavierwerk mit kompositorischen Bekenntnissen ab, denen aus seiner Sicht nichts mehr hinzuzufügen ist. Der Pianist und Musikschriftsteller Charles Rosen schreibt über das pianistische Spätwerk von Brahms: „Brahms wählte musikalisches Material, das möglicherweise selbst Beethoven als zu wenig ergiebig verworfen hätte: simple Tonverbindungen, die hässlich und sperrig waren und sich der thematischen Durchführung widersetzten. Er wusste, dass das Sperrige das Potential höchster Expressivität enthielt, und er wusste, wie es auszuschöpfen war.“
Rezensionen
"Nakamatsu gelingt eine Gratwanderung ganz im Brahmsschen Sinne. Temperament und Kontrolle halten sich in seinem Spiel die Waage, das so raumgreifend und kraftvoll wie betörend zart den Hörer fasziniert." CRESCENDO
- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
- 6 Track 6
- 7 Track 7
- 8 Track 8
- 9 Track 9
- 10 Track 10
- 11 Track 11
- 12 Track 12
- 13 Track 13
- 14 Track 14
- 15 Track 15
- 16 Track 16
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