2 von 5
opera
Top 25 Rezensent
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Alter:
55 bis 65
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Geschlecht:
Männlich:
18. Juli 2011
Gesamteindruck:
2,0 von 5
Künstlerische Qualität:
3,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Gruberova auf Abwegen
Eine typische Christoph Loy-Inszenierung mit karg reduktionistischem Bühnenbild. Wie immer gilt sein Hauptaugenmerk der Herausarbeitung der personalen Konflikte. Das macht er wie immer hervorragend. Die Kostümgestaltung erscheint mir teilweise recht albern, um es mal platt zu sagen, obwohl ich hier größtmöglichen Spielraum akzeptiere. Sängerisch bietet die Aufführung einen hervorragenden Orsini von Alice Coote gesungen. Ansonsten wird ensemblemäßig durchwachsen intoniert. Edita Gruberova in der Titelrolle wird von ihren Fans sicherlich wieder vergöttert werden. Ich möchte dazu nur noch anmerken, eine Altersstimme, die vom Koloratursopran zum "dramatischen" Fach wechselt, ist wie in der Norma fehlbesetzt. Aber Fanohren hören eben Illusionen keine Realitäten.
Insofern ein muß für alle Gruberova Fans. Sie ist zweifellos eine große Künstlerin in ihrem Fach gewesen. Nun hält sie eine treue Fangemeinde und das big business mit den Ahnungslosen auf der Bühne. Dazu kann man nur sagen, "wenn es euch gefällt, in Gottes Namen." Aber sehen sollte man Edita in ihrer Glanzzeit mit entsprechenden Rollen.