Gabriel Faure: Lieder auf CD

Schwierig und lohnend
„Vor etwas mehr als zehn Jahren entdeckte ich das Spätwerk von Gabriel Fauré, besonders seinen prachtvollen Zyklus La chanson d’Ève. Eine Dekade später erforsche ich noch immer mit demselben Vergnügen die ausdrucksvolle Üppigkeit dieser Lieder und ihre berauschende harmonische Dichte. Trotz der formellen Komplexität des Zyklus spüre ich deutlich eine Verwandtschaft mit diesem Universum, mit der breiten Palette genau geschilderter Empfindungen, von der Unschuld bis zum Tod, mit soviel Schönheit, Sinnlichkeit und so viel körperlicher und mystischer Tiefe.

Von dem symbolistischen Universum der Gedichte von Charles Van Lerberghe empfing Fauré die idealen Farben für eine wundervolle Klanglichkeit: Lieder wie Soir oder Le parfum impérissable zeigen bereits das, was die großen Lieder von Fauré auszeichnet und wovon La chanson d’Ève in gewisser Weise der Endpunkt ist. Wenige französische Sänger wagen es, sich auf diese schwierige (und doch so lohnende) Übung einzulassen und sie als Gipfelpunkt der mélodie darzustellen und zu verteidigen, der den Sinn für den Gesamtentwurf mit dem für das Detail vereint.“ Karine Deshayes