David Fray - Bach/Boulez auf CD

»Auf meiner ersten CD bei Virgin Classics wollte ich früheste und modernste Musik zusammenbringen.« Selten haben junge Künstler für Ihr diskografisches Debüt so klare Vorstellungen im Kopf, wie der selbstbewusste Pianist und neue Virgin Classics-Exklusivkünstler David Fray. Mit seiner überzeugenden Gegenüberstellung von Klavierwerken Bachs und Boulez' ist ihm genau dies gelungen: »Bach und Boulez haben sehr viel gemeinsam. Auch in Boulez stecken deutsche Musiktraditionen.«

Boulez hat Fray nicht nur persönlich bei den Aufnahmen als Mentor beraten, sondern er hat ihn auch dem Klavier-Festival Ruhr empfohlen, wo der junge Pianist im Jahre 2006 seine Gegenüberstellung von Bachs engmaschiger Polyphonie und Boulez' strengen Konstruktionen einem faszinierten Publikum darbot. 1981 in Tarbes, einem Ort in den Pyrenäen geboren, wuchs er Sohn einer Deutschlehrerin und eines Philosophieprofessors mit deutscher Kultur auf und studierte zuletzt am Pariser Konservatorium. Selten hat man einen Pianisten erlebt, der die Notations aus dem Jahre 1946 und die zwischen 1994 und 2001 entstandenen Incises so expressiv und mit so großer Bandbreite der changierenden Klangfarben und Kontraste darbietet. »Bach und Boulez verkörpern für mich die reine Musik«, sagt Frey. »Es ist Musik, die völlig unabhängig von dem Instrument existiert, auf dem sie komponiert wurde.« So korrespondieren Bachs vierte Partita und die französische Suite Nr. 1, lyrisch und mit sensibler Klanggestaltung musiziert, in feiner Nachzeichnung der Stimmverästelung mit Boulez' Moderne.

Rezensionen

D.​ Wieschollek in FonoForum 08/07: »›Bach und Boulez verkörpern für mich die reine Musik‹, hat Fray einmal gesagt, ›es ist Musik, die völlig unabhängig von dem Instrument existiert, auf dem sie komponiert wurde.​‹ Hierüber kann man trefflich streiten, viel wichtiger aber ist die Tatsache, dass Fray sich hier mit einer wunderbar ausbalancierten Mischung aus struktureller Klarheit und Klangsinnlichkeit selbst Lügen straft und weder Bach noch Boulez auf den konstruktiven Aspekt reduziert, sondern auch sein Instrument zum Sprechen bringt.​«