Bohuslav Martinu: Streichquartette Nr.1,3,6 auf Super Audio CD

Kleiner Bruder der großen Tschechen
Im Unterschied zu den großen tschechischen Nationalromantikern Dvořák und Smetana, und auch im Vergleich mit Janáček ist Bohuslav Martinůs Musik in Deutschland nie sehr populär geworden. Das ist um so bedauerlicher, da Martinů in den 1920er Jahren in bemerkenswerter Eigenständigkeit seinen Weg von einer tschechischen Kleinstadt über die Prager Hauptstadtbohème bis ins Paris der Moderne genommen hat. In seiner tiefen Abneigung gegen alles Dogmatische und Akademische verhielt er sich allerdings gegenüber der Entwicklung der deutschen Musik kritisch und lehnte auch Schönbergs Zwölftonsystem ab.

Seit 1923 in Paris ansässig, floh er 1940 vor den deutschen Truppen ins amerikanische Exil und blieb dort bis 1953. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der Komponist meist in Frankreich; seine immense musikalische Schaffenskraft blieb bis zu seinem Tod am 28. August 1959 ungebrochen.