Alessandro Rolla: Flötenquartette Nr.1-6 auf CD

Zwischen dem Ende des 18. Jahrhunderts und den ersten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gab es in Italien ein großes Interesse an der Kammerbesetzung Quartett mit Flöte.

Dies galt insbesondere für Opernkomponisten wie Paisiello (siehe seine Sei divertimenti) und Mercadante (Autor verschiedener Quartette, teilweise veröffentlicht und teilweise als Manuskript), aber auch für Schriftsteller, die hauptsächlich auf dem Gebiet der Instrumentalmusik tätig waren: Cambini (achtzehn Quartette, op. 9, 3 und 24) und Viotti (Quartetti op. 22, veröffentlicht zwischen 1801 und 1806).

Ein weiterer wichtiger Komponist dieses Genres war Alessandro Rolla (Pavia 1757 – Mailand 1841), der der Nachwelt fast ein Dutzend Stücke für diese Besetzung überliefert hat, Teil eines Katalogs von fast sechshundert Werken.

Rolla war in Mailänder Kreisen ein weithin bewunderter Musiker, sowohl als Orchesterdirigent am Teatro alla Scala (1802-1833) als auch als Professor für Viola am Mailänder Konservatorium seit dessen Gründungsjahr 1808 (wie der berühmte Satz von Vincenzo Monti beweist: »Die überaus süßen Saiten unseres Rolla verzaubern die Seele«).

Er war ein Beispiel für den gängigsten Musikertyp der Zeit: ein Gast in aristokratischen Salons und daher der Produktion von Musik für Amateure gewidmet; ein Konzertsolist, der in den großen Theatern gefeiert wurde; und ein Pädagoge, der bestrebt war, das Repertoire seines eigenen Instruments zu erweitern oder Kollegen oder Schülern das Rohmaterial zu liefern, an dem sie sich versuchen konnten.