A Batallar Estrellas
A Batallar Estrellas
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Motetten & geistliche Villancicos aus Spanien (17.Jh.) Werke von Patino, Cabanilles, Samaniego, Comes, Duron, Galan
- Künstler: Ensemble Al Ayre Espanol, Banzo
- Label: harmonia mundi, DDD, 2004
- Erscheinungstermin: 17.11.2004
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Die Kirche – ein Theater
Die Stille, die heutzutage in unseren Kirchen und Kathedralen herrscht, hat nichts mit dem Leben zu tun, das im 17. Jahrhundert die heiligen Hallen erfüllte. Hinter den allzeit geöffneten Kirchentüren spielte sich das Leben in seiner ganzen Vielfalt ab. Fast den ganzen Tag waren die Kirchen von Musik erfüllt. Sie erklang aus einem abgeschlossenen Bereich, zu dem den Gläubigen der Zutritt durch Mauern oder hohe Gitter verwehrt war. Dieser Chorraum war der Geistlichkeit vorbehalten, in seiner heiligen Sphäre befanden sich der Hochaltar und das Gestühl für die Kleriker. Von hier erklang der Wechselgesang der Chorsänger, deren Aufgabe es war, die Liturgie des Tages vom Frühgottesdienst der Laudes bis zur mitternächtlichen Matutin mit gregorianischen Gesängen zu begleiten.
Neben diesen Trägern der großen Tradition des cantus planus gab es noch eine zweite Gruppe von Musikern, die im Gegensatz zur geistlichen Besatzung des Chorgestühls für gewöhnlich aus gut ausgebildeten Berufsmusikern bestand und deren Aufgabe es war, die liturgischen Höhepunkte des Tages musikalisch auszugestalten. An ihrer Spitze stand der Kapellmeister, der die Kompositionen für die Festgottesdienste lieferte und den für die Kirchenmusik dieser Zeit unentbehrlichen Knabenchor ausbildete. Mit ihrer hochartifiziellen polyphonen Musik emanzipierten sich diese Kapellen – die normalerweise aus einem vierstimmig besetzten Vokalensemble und Instrumentalisten bestanden – im Laufe der Entwicklung von ihrer ursprünglichen Begleitfunktion für den gregorianischen Gesang mehr und mehr und wurden zu den Protagonisten der geistlichen Musik.
Musik spielte während des 17. Jahrhunderts im kirchlichen Leben Spaniens eine fundamentale Rolle. Die barocke Ästhetik – der Gegenreformation eng verbunden – sah in der Kunst die Möglichkeit einer sinnlichen Begegnung mit der Offenbarung. Die Darstellung der beiden Sphären des Göttlichen und des Menschlichen in ihrer Polarität und in ihrer gegenseitigen Anziehung führte auch bei den künstlerischen Ausdrucksmitteln zu Antagonismen: Einer außerordentlichen künstlerischen Verfeinerung des sinnlichen Ausdrucks standen auf der anderen Seite volkstümliche Klänge und Formen als erfrischendes Element gegenüber. Zu den erklärten Zielen der Gegenreformation gehörte es, stets die Überlegenheit der katholischen Kirche gegenüber dem Protestantismus herauszustellen – da kam musikalische Prachtentfaltung gerade recht, um die Gläubigen zu beeindrucken. Die großen Kathedralen wetteiferten darin, die bedeutendsten Musiker in ihren Dienst zu nehmen, und die Akustik der majestätischen Kirchenräume wurde natürlich auch in die Präsentation eines klingenden Himmels auf Erden einbezogen. Von verschiedenen Orten der Kirche, von Tribünen und aus Kapellen ertönte die Musik in raffinierter Mehrchörigkeit und umgab die staunende Gemeinde von allen Seiten.
Die lateinischen Texte erklangen in kunstvollen Motetten, die das Erbe der Polyphonie der Renaissance widerspiegelten, doch gab es auch eine speziell iberische musikalische Form für die geistliche Musik in spanischer Sprache: das Villancico. Mit seiner Herkunft aus der volkstümlichen Dichtung erlaubte diese Gattung mit ihren einfachen, liedhaften Strukturen, die Glaubenswahrheiten in der allgemein verständlichen Alltagssprache darzustellen. Die Villancicos erwiesen sich besonders für die Marienverehrung und die Anbetung des Allerheiligsten Sakraments (Andachtsformen, die von der Gegenreformation besonders gefördert wurden) als geeignete Form, theologische Inhalte zu vermitteln oder geistliche Geschichten in populärer, gelegentlich sogar komischer dramatischer Gestalt auf eine geistliche Bühne zu bringen. Händel hatte noch im 18. Jahrhundert mit der protestantischen Geistlichkeit in England zu kämpfen, die seine Oratorien nicht in der Kirche dulden wollte, um sich von der sündigen Welt des Theaters zu distanzieren. Im katholischen Spanien dagegen hatte man mit dem geistlichen Musikdrama keine Schwierigkeiten, hier war die Kirche ein geeigneter Ort für ein Welttheater, das den Weg Gottes als Erlöser in die Welt und den Weg der Menschen in die versprochene ewige Herrlichkeit thematisierte.
“Diese glutvolle Live-Aufnahme weckt Lust auf mehr.” MÜNCHNER MERKUR
“harmonia mundi gehört für diese zwei CDs ein Sonderlob.” KÖLNER STADT-ANZEIGER
Die Stille, die heutzutage in unseren Kirchen und Kathedralen herrscht, hat nichts mit dem Leben zu tun, das im 17. Jahrhundert die heiligen Hallen erfüllte. Hinter den allzeit geöffneten Kirchentüren spielte sich das Leben in seiner ganzen Vielfalt ab. Fast den ganzen Tag waren die Kirchen von Musik erfüllt. Sie erklang aus einem abgeschlossenen Bereich, zu dem den Gläubigen der Zutritt durch Mauern oder hohe Gitter verwehrt war. Dieser Chorraum war der Geistlichkeit vorbehalten, in seiner heiligen Sphäre befanden sich der Hochaltar und das Gestühl für die Kleriker. Von hier erklang der Wechselgesang der Chorsänger, deren Aufgabe es war, die Liturgie des Tages vom Frühgottesdienst der Laudes bis zur mitternächtlichen Matutin mit gregorianischen Gesängen zu begleiten.
Neben diesen Trägern der großen Tradition des cantus planus gab es noch eine zweite Gruppe von Musikern, die im Gegensatz zur geistlichen Besatzung des Chorgestühls für gewöhnlich aus gut ausgebildeten Berufsmusikern bestand und deren Aufgabe es war, die liturgischen Höhepunkte des Tages musikalisch auszugestalten. An ihrer Spitze stand der Kapellmeister, der die Kompositionen für die Festgottesdienste lieferte und den für die Kirchenmusik dieser Zeit unentbehrlichen Knabenchor ausbildete. Mit ihrer hochartifiziellen polyphonen Musik emanzipierten sich diese Kapellen – die normalerweise aus einem vierstimmig besetzten Vokalensemble und Instrumentalisten bestanden – im Laufe der Entwicklung von ihrer ursprünglichen Begleitfunktion für den gregorianischen Gesang mehr und mehr und wurden zu den Protagonisten der geistlichen Musik.
Musik spielte während des 17. Jahrhunderts im kirchlichen Leben Spaniens eine fundamentale Rolle. Die barocke Ästhetik – der Gegenreformation eng verbunden – sah in der Kunst die Möglichkeit einer sinnlichen Begegnung mit der Offenbarung. Die Darstellung der beiden Sphären des Göttlichen und des Menschlichen in ihrer Polarität und in ihrer gegenseitigen Anziehung führte auch bei den künstlerischen Ausdrucksmitteln zu Antagonismen: Einer außerordentlichen künstlerischen Verfeinerung des sinnlichen Ausdrucks standen auf der anderen Seite volkstümliche Klänge und Formen als erfrischendes Element gegenüber. Zu den erklärten Zielen der Gegenreformation gehörte es, stets die Überlegenheit der katholischen Kirche gegenüber dem Protestantismus herauszustellen – da kam musikalische Prachtentfaltung gerade recht, um die Gläubigen zu beeindrucken. Die großen Kathedralen wetteiferten darin, die bedeutendsten Musiker in ihren Dienst zu nehmen, und die Akustik der majestätischen Kirchenräume wurde natürlich auch in die Präsentation eines klingenden Himmels auf Erden einbezogen. Von verschiedenen Orten der Kirche, von Tribünen und aus Kapellen ertönte die Musik in raffinierter Mehrchörigkeit und umgab die staunende Gemeinde von allen Seiten.
Die lateinischen Texte erklangen in kunstvollen Motetten, die das Erbe der Polyphonie der Renaissance widerspiegelten, doch gab es auch eine speziell iberische musikalische Form für die geistliche Musik in spanischer Sprache: das Villancico. Mit seiner Herkunft aus der volkstümlichen Dichtung erlaubte diese Gattung mit ihren einfachen, liedhaften Strukturen, die Glaubenswahrheiten in der allgemein verständlichen Alltagssprache darzustellen. Die Villancicos erwiesen sich besonders für die Marienverehrung und die Anbetung des Allerheiligsten Sakraments (Andachtsformen, die von der Gegenreformation besonders gefördert wurden) als geeignete Form, theologische Inhalte zu vermitteln oder geistliche Geschichten in populärer, gelegentlich sogar komischer dramatischer Gestalt auf eine geistliche Bühne zu bringen. Händel hatte noch im 18. Jahrhundert mit der protestantischen Geistlichkeit in England zu kämpfen, die seine Oratorien nicht in der Kirche dulden wollte, um sich von der sündigen Welt des Theaters zu distanzieren. Im katholischen Spanien dagegen hatte man mit dem geistlichen Musikdrama keine Schwierigkeiten, hier war die Kirche ein geeigneter Ort für ein Welttheater, das den Weg Gottes als Erlöser in die Welt und den Weg der Menschen in die versprochene ewige Herrlichkeit thematisierte.
Rezensionen
“Diese glutvolle Live-Aufnahme weckt Lust auf mehr.” MÜNCHNER MERKUR
“harmonia mundi gehört für diese zwei CDs ein Sonderlob.” KÖLNER STADT-ANZEIGER
- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
- 6 Track 6
- 7 Track 7
- 8 Track 8
- 9 Track 9
- 10 Track 10
- 11 Track 11