Johan Helmich Roman: Cembalosonaten Nr.8-12 on Super Audio CD

Roman, der »Vater der schwedischen Musik«, vereint sowohl skandinavische wie italienische Elemente in seinen Kompositionen, genauer: neapolitanische Elemente. Die Ruhelosigkeit der Harmonik, das fortwährende Wechseln von einer melodischen Geste zur nächsten, das Fehlen langer und ausbalancierter Phrasen, der theatralische Charakter der Musik – alles typisch neapolitanisch.

Fünf Jahre hatte Roman als junger Mann in London verbracht und von 1735 bis 1737 Fortbildungsreisen durch ganz Europa unternommen mit Ischia, dicht bei Neapel, als Reisezentrum. Es scheint, dass die meisten der 12 Sonaten in dieser Zeit komponiert wurden. Der Kompositionszweck ist nicht bekannt, auch bleibt unklar, für welchen Instrumententyp sie gedacht waren. 1746, schon im Ruhestand, hatte Roman sie in einem einzigen Manuskript zusammengefasst – sie blieben unveröffentlicht.

Eine faszinierende Sammlung, Zeugnis einer Periode mit großen stilistischen Umbrüchen und Neuerungen, denen Roman sich durchaus öffnete. Wie seine Klaviersonaten belegen. Anna Paradiso trägt dem Rechnung, indem sie die Sonaten auf einem italienischen, einem französischen und einer Kopie eines schwedischen Clavichords von 1742 mit wohl dosierten Verzierungen vorträgt.