Thomas Bauer: Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet, Kartoniert / Broschiert
Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet
Buch
- Über Risiken und Nebenwirkungen der Unstatistik
- Verlag:
- Campus Verlag GmbH, 08/2014
- Einband:
- Kartoniert / Broschiert
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783593500300
- Artikelnummer:
- 5239039
- Umfang:
- 211 Seiten
- Sonstiges:
- zahlreiche Tabellen und Grafiken
- Altersempfehlung:
- Einsteiger/Laien
- Copyright-Jahr:
- 2014
- Gewicht:
- 320 g
- Maße:
- 216 x 136 mm
- Stärke:
- 20 mm
- Erscheinungstermin:
- 14.8.2014
Kurzbeschreibung
Durchblick in einer Welt voller UnstatistikenTrockenobst ist giftig, Fast Food macht depressiv, Choleragefahr nimmt rasant zu, Polen sind fleißiger als Deutsche: Mit solch dramatischen Meldungen auf höchst fragwürdiger Datenbasis lassen wir uns täglich nur allzu gern aufstören. Der Psychologe Gerd Gigerenzer, der Ökonom Thomas Bauer und der Statistiker Walter Krämer diagnostizieren uns eine Art Analphabetismus im Umgang mit Wahrscheinlichkeiten und Risiken und haben darauf mit der Ernennung der "Unstatistik des Monats" (www. unstatistik. de) reagiert. Anhand haarsträubender Beispiele aus dem Reich der Statistik erklären sie, wie wir Humbug durchschauen, zwischen echter Information und Panikmache unterscheiden und die Welt wieder sehen, wie sie tatsächlich ist.
Inhaltsangabe
InhaltVorwort7
RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN
1.Risiko ist nicht gleich Risiko14
2.Wer versteht Prozente?25
3.Vorsicht: Im Oktober ist Brustkrebsmonat!33
4.Die Null-Risiko-Illusion45
DATA MINING UND SELEKTION
5.Gewalt gegen Frauen60
6.Der Meisterschützeneffekt69
7.Die verlorenen Mädchen von Gorleben80
8.Polen sind fleißiger als Deutsche91
QUOTEN UND RANKINGS
9.Arbeitslosenquoten leicht gemacht98
10.Die Hauptstadt der Kriminalität: der Vatikan110
11.Ist Deutschland auf dem Weg ins Armenhaus?123
EINFACHE UND BEDINGTE WAHRSCHEINLICHKEITEN
12.Je älter, desto glücklicher?144
13.Ungleicher Lohn für ungleiche Arbeit160
KORRELATION UND KAUSALITÄT
14.Genmais tötet und Schokolade macht dünn170
15.Der Mythos von der Krebsgefahr181
16.Dick macht doof187
Epilog198
Endnoten202
Glossar206
Register209
Auszüge aus dem Buch
VorwortWie wird ein Historiker des Jahres 3000 wohl die Zeit beschreiben, in der wir heute leben? Möglicherweise so:
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlangte Homo sapiens Zugang zu mehr Information als je zuvor. Die digitale Revolution hatte Milliarden von Menschen vernetzt. Schneller als mit der Morgenzeitung und der abendlichen Nachrichtensendung konnte man nun jederzeit Meinungen und Reportagen global abrufen. Mit dem wachsenden Internet dehnte sich damals Information in bislang ungeahnten Dimensionen aus, vergleichbar mit der rasanten Ausdehnung von Materie nach dem Urknall.
Damit schien die jahrhundertelange Revolution für die Freiheit des Individuums, die mit der Erfindung der Schrift und des Buchdrucks begann, abgeschlossen zu sein. Jeder hatte nun Zugang zu jeder Information. Kein Staat, kein Herrscher konnte das Netz mehr verbieten, und die neue Welt der digitalen Megakonzerne stellte jedem alles Wissen zur Verfügung. Jeder war mit jedem vernetzt, und man konnte eine Million Einträge über Gesundheit und Geld in einer Zehntelsekunde abrufen. Die Menschheit hatte den Traum der Aufklärung nun endgültig verwirklicht - so dachte man.
Doch eines war vergessen worden: Viele verstanden gar nicht, was die Information bedeutete, zu der sie freien Zugang hatten. Oder sie bemerkten nicht einmal, wie Zahlen und Worte verdreht und ihre Ängste und Hoffnungen ferngesteuert wurden. Man hatte die Technologie perfektioniert, dabei allerdings außer Acht gelassen, die Menschen gleichzeitig so kompetent zu machen, dass sie all diese Fakten und Zahlen auch verstehen konnten.
So ungefähr könnte das entsprechende Kapitel in einem Lernmodul für Mittelschüler im Jahr 3000 aussehen. Das wird dann natürlich nicht mehr aktiv gelesen, sondern den Eleven sachte elektronisch ins Langzeitgedächtnis eingescannt.
Und es folgt noch ein Zusatz, etwa so:
Glücklicherweise gab es damals Bücher - so wurden die im galaktischen Zentralmuseum ausgestellten zusammengehefteten papierenen Blätter genannt -, in denen erklärt wurde, wie man mit Information denkt - statt sie nur zu lesen oder aufzunehmen. Heute lernt natürlich jedes Kind schon in der Schule, kritisch zu denken, und kann daher mit Risiken und Ungewissheiten umgehen, statt sie fürchten zu müssen.
Doch am Anfang des 21. Jahrhunderts sieht es noch ganz anders aus: Die breit verfügbaren Informationen werden in den meisten Fällen nicht kritisch hinterfragt. Als Bildungsforscher, Statistiker und Hochschullehrer sind wir täglich mit dieser Diskrepanz zwischen hoch entwickelter Technologie und dem wenig entwickelten Verständnis derselben konfrontiert. Nur die Allerwenigsten scheinen zu wissen, wie man mit Informationen sinnvoll umgeht, und da wollten wir nicht tatenlos danebenstehen. Angefangen hat unser aufklärerisches Projekt, das schließlich dieses Buch hervorgebracht hat, damit, dass - am Abend einer Konferenz - Thomas Bauer seinen Freund Walter Krämer beiseite nahm und eher scherzhaft auf die Flut von Statistiken ansprach: "Wieso gibt es eigentlich hinter jeder Hecke einen Umsatzrekord des Tages, einen Mitarbeiter der Woche oder ein Auto des Jahres?", mokierte er sich, "mit diesen Statistiken wird so viel Unfug produziert, da braucht es doch einen Kontrapunkt". Und die Antwort auf dieses Defizit lieferte er gleich mit: "Warum ziehen wir nicht mit der gleichen Regelmäßigkeit vor einer dieser Desinformationen den Unschuldsschleier weg?"
Diese Projektidee keimte in den Köpfen der beiden einige Monate vor sich hin, bis Walter Krämer seinem Koautor Gerd Gigerenzer davon erzählte, mit dem er sich vor Jahren über den Sinn und Unsinn von bedingten Wahrscheinlichkeiten ausgelassen hatte. 1 Und auch Gerd Gigerenzer hielt dies für eine gute Idee. Und so küren wir drei seit einigen Jahren in schöner Regelmäßigkeit die Unstatistik des Monats (nachzulesen auf www. unstatistik. de; Interessenten können sich gerne auf den Verteiler unserer Pressemitte
Biografie (Thomas Bauer)
The author studied electrical engineering at Heilbronn University in Germany and completed his PhD in the field of thermophotovoltaics at Northumbria University in the UK in 2005. Currently, he works at the Institute of Technical Thermodynamics at the German Aerospace Center (DLR).Biografie (Gerd Gigerenzer)
Gerd Gigerenzer ist der in Wissenschaftskreisen derzeit meistzitierte deutsche Psychologe. Nach Lehrtätigkeiten in Konstanz, Salzburg und Chicago ist er heute Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, wo er den Bereich Adaptives Verhalten und Kognition leitet. Dort erforscht er u. a. Risikoverhalten und -kommunikation, die Natur sozialer Intelligenz und schließlich, wie Menschen mit begrenzter Zeit und begrenztem Wissen Entscheidungen treffen. Seine Forschungsarbeit ist interdisziplinär und berührt die Fachrichtungen Ökonomie, Informatik, Psychologie, Mathematik, Anthropologie und Biologie.§Er hat zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten, so auch den Preis der renommierten American Association for the Advancement of Science (AAAS)Biografie (Walter Krämer)
Walter Krämer, geb. 1948, ist Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Universität Dortmund.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.

Thomas Bauer, Gerd Gigerenzer, Walter Krämer
Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet
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