Piero Sassi: Städtebau als Kreuzzug Francos
Städtebau als Kreuzzug Francos
Buch
- Wiederaufbau und Erneuerung unter der Diktatur in Spanien 1938¿-1959
- Herausgeber: Harald Bodenschatz, Max Welch Guerra
- Meuser, Philipp, Prof. Dr., 04/2021
- Einband: Leinen
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783869225272
- Bestellnummer: 10359649
- Umfang: 416 Seiten
- Gewicht: 2803 g
- Maße: 310 x 252 mm
- Stärke: 45 mm
- Erscheinungstermin: 15.4.2021
Klappentext
Unter General Franco wurde in Spanien ein einzigartiges Kapitel europäischer Städtebaugeschichte geschrieben. Vor allem in den ersten zwei Jahrzehnten nach dem Spanischen Bürgerkrieg (1936 - 1939) setzte eine krude rechte Diktatur Städtebau als ein Mittel der Herrschaftssicherung, Unterdrückung, Einbindung und Exklusion ein. Zugleich schuf das Regime eine eigene räumliche Entwicklungspolitik, die viele der Errungenschaften der Stadt des 20. Jahrhunderts den eigenen Machtinteressen anzupassen verstand.Nicht nur in der Hauptstadt Madrid und in der Industriestadt Barcelona wurde intensiv rekonstruiert und modernisiert - Städtebau veränderte auch den ländlichen Raum, führte zur Gründung zahlreicher Neudörfer und wurde in den damaligen spanischen Kolonien Nordafrikas als ein Instrument der Staatspolitik eingesetzt. Wohnen, Arbeiten und Erholung bezeichnen nur die praktischen Felder dieses Städtebaus. Wiederaufbau und Erneuerung waren zudem Bausteine einer rechten Geschichtspolitik, lieferten Zeichen kommender Größe und Beweismittel einer einladenden Modernität. Die Bevölkerung sollte im Sinne eines nationalkatholizistischen Kreuzzugs gewaltsam geformt werden.
Wie Spanien bis Ende der 1950er Jahre wiederaufgebaut und erneuert wurde, zeugt von der Leistungsfähigkeit des spanischen Städtebaus, aber ebenso von der kontinuierlichen Auswertung ausländischer Erfahrungen, auch aus dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland. Es ist Teil einer gemeinsamen europäischen Städtebaugeschichte, die bisher weitgehend vernachlässigt wurde und nun erstmals als eine umfassende
Monografie erscheint. Das reichhaltig bebilderte Buch präsentiert die Ergebnisse einer mehrjährigen Studie, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert wurde und auf früheren Arbeiten zum Städtebau unter Stalin, Mussolini und Salazar fußt.
Biografie (Harald Bodenschatz)
Harald Bodenschatz, Jg. 1946 in München, studierte Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie und Volkswirtschaftslehre an der LMU München und der FU Berlin, zahlreiche Veröffentlichungen zur Stadterneuerung, zum postmodernen Stadtumbau, zum suburbanen Städtebau sowie zur Stadtplanungs- und Stadtbaugeschichte. Stadtplaner und Professor für Planungs- und Architektursoziologie an der TU Berlin.Anmerkungen:
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