Peter Ludwig (geb. 1951): Imagination, Kartoniert / Broschiert
Imagination
- Sich selbst erfüllende Vorstellungen zur Förderung von Lernprozessen
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Verlag:
- VS Verlag für Sozialwissenschaften, 01/1999
- Einband:
- Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783810025692
- Artikelnummer:
- 5271954
- Umfang:
- 416 Seiten
- Sonstiges:
- 4 SW-Abb.,
- Nummer der Auflage:
- 1999
- Ausgabe:
- 1999
- Copyright-Jahr:
- 1999
- Gewicht:
- 531 g
- Maße:
- 213 x 146 mm
- Stärke:
- 27 mm
- Erscheinungstermin:
- 31.1.1999
Beschreibung
Das Buch untersucht, ob und wie die Kraft des eigenen Vorstellungsvermögens für Erziehung und Bildung fruchtbar gemacht werden kann. Die teilweise erstaunlichen Wirkungen verschiedener Imaginationsverfahren, wie etwa die empirisch belegten Effekte des Mentaltrainings, der klinischen Hypnose, etlicher kognitiv-behavioraler Therapien und autosuggestiver Techniken, scheinen auf einem gemeinsamen Muster zu beruhen: Die Vorstellung trägt dazu bei, daß das Vorgestellte Realität wird. Nicht nur "Prophezeiungen", auch Erfolgs- und Mißerfolgsvorstellungen können sich also selbst erfüllen. Diese "Macht" der Imagination ist auch in pädagogischen Feldern anwendbar, um Erziehungs- und Bildungsprozesse zu unterstützen. In experimentellen Studien wird unter anderem die Placebo-Hypothese überprüft: Hängt dieser Vorstellungseffekt davon ab, ob die Lernenden von der Wirksamkeit der jeweiligen Imaginationsintervention überzeugt sind? Dieser Ansatz wird gegen populär-esoterische bzw. parawissenschaftliche Lehren abgegrenzt, die sich teils auf ähnliche Annahmen - allerdings in einer hochspekulativen Weise - berufen, wie das "positive Denken", das neuro-linguistische Programmieren und die Suggestopädie.
Inhaltsangabe
Einführung.- 1. Teil: Theoretische Grundlagen zur sich selbst erfüllenden Vorstellung.- 1.1 Konzept der Vorstellung.- 1.1.1 Explikation des Vorstellungsbegriffs.- 1.1.2 Charakterisierung der mentalen Vorstellung.- 1.1.3 Eingrenzung des Betrachtungshorizonts auf leistungsbewertende Vorstellungen.- 1.2 Verfahren der Imaginationsintervention.- 1.2.1 Suggestions- und Manipulationseinwand.- 1.2.2 Imaginative Verfahren und Lerntheorien in der Psychotherapie.- 1.2.2.1 Psychodynamische Imaginationstherapien.- 1.2.2.2 Kognitiv-behaviorale Imaginationstherapien.- 1.2.2.3 Empirische Effizienzkontrolle der Imaginationstherapien.- 1.2.3 Klinische Hypnose als imaginatives Verfahren.- 1.2.3.1 Bausteine des Hypnotisieren .- 1.2.3.2 Hypnose-Effekte.- 1.2.3.3 Das neue Bild der Hypnose.- 1.2.3.4 Hypnose als Imaginationsintervention.- 1.2.3.5 Hypnose in pädagogischer Anwendung.- 1.2.4 Imaginationstechniken für allgemeine Lernprozesse.- 1.2.4.1 Mental-Training.- 1.2.4.2 Autosuggestionsformeln.- 1.2.4.3 Schriftliche Texte als Vorstellungsanleitung.- 1.3 Konzept der sich selbst erfüllenden Vorstellung.- 1.3.1 Selbsterfüllung von Vorstellungen.- 1.3.1.1 Autarke und erwartungsintegrierte Selbsterfüllung.- 1.3.1.2 Selbsterfüllung spontaner Vorstellungen.- 1.3.1.3 Selbsterfüllung angeleiteter Vorstellungen.- 1.3.2 Placebo-Effekt und Selbsterfüllung.- 1.3.2.1 Spezielles Placebo-Verum-Modell bei Erwartungsinduktionen.- 1.3.2.2 Allgemeines Placebo-Verum-Modell.- 1.3.2.3 Placebos in der Pädagogik.- 1.3.3 Modell der erfahrungsbedingten Erwartungsausformung.- 1.3.4 Netzwerk der Selbsterfüllung von Ziel-Imaginationen und der erfahrungsbedingten Erwartungsausformung.- 1.3.5 Klassifikation von Typen gelenkter Imagination.- 1.4 Hochspekulative Imaginationsansätze: Esoterik, Täuschung und Tricks.- 1.4.1 Neuro-linguistische Programmierung.- 1.4.2 Suggestopädie.- 1.4.3 Positives Denken.- 1.4.4 Vermeintliche Imaginationseffekte: Feuerlaufen, Showhypnose, Geistheilung.- 1.4.5 Resümee: pseudo-wissenschaftliche Doppelgänger .- 2. Teil: Praxis der Imaginationsintervention.- 2.1 Anwendungsfelder formeller Vorstellungstechniken.- 2.1.1 Lern- und Leistungsstörungen.- 2.1.2 Kognitive Lernleistungen.- 2.1.3 Prüfungsangst.- 2.1.4 Sportlich-motorische Leistungen.- 2.1.5 Soziales Lernen.- 2.1.6 Genereller Pessimismus.- 2.2 Alternative imaginationspädagogische Methoden.- 2.2.1 Informelle Vorstellungsanleitung.- 2.2.2 Kombination mit anderen formellen Methoden.- 2.3 Anwendungsprinzipien geleiteter Vorstellungen.- 2.3.1 Indikation für die Ziel-Festlegung.- 2.3.2 Vorstellungsfähigkeit und Vorstellungsfacetten.- 2.3.3 Konstruktion des Vorstellungsinhalts.- 2.3.3.1 Äußere Struktur der Vorstellung.- 2.3.3.2 Präsentationswiederholung.- 2.3.3.3 Erlebensintensität der Vorstellungen.- 2.3.3.4 Erfolgsgrad der Vorstellung.- 2.3.4 Instruktionsformulierung und Vortragsmodus.- 2.3.5 Durchführung einer formellen Imaginationsintervention.- 2.3.6 Anwendung autosuggestiver Formeln.- 3. Teil: Experimentelle Studien zur Selbsterfüllung von Vorstellungen.- 3.1 Laborstudie: Lernförderung durch Vorstellungen bei motorischen, kognitiven und kreativen Leistungen.- 3.1.1 Hypothesen der Laborstudie.- 3.1.2 Testaufgaben.- 3.1.3 Versuchsablauf.- 3.1.4 Erhebungsinstrumente der subjektiven Variablen.- 3.1.5 Imaginationsinstruktionen.- 3.1.6 Gruppen-Design und eingesetzte Interventionsformen.- 3.1.7 Belohnung als Leistungsmotivierung.- 3.1.8 Detail-Schilderung der Experimental-Sitzungen.- 3.1.9 Potentielle Störeinflüsse und Vorkehrungen.- 3.1.10 Ergebnisse der Laborstudie.- 3.1.10.1 Periphere Befunde: Voraussetzungsprüfung.- 3.1.10.2 Zentrale Befunde: Hypothesenprüfung.- 3.1.11 Diskussion der Labor-Befunde.- 3.2 Feldstudie: Lernförderung durch Vorstellungen bei akademischen Leistungen.- 3.2.1 Hypothesen der Feldstudie.- 3.2.2 Leistungsaufgabe.- 3.2.3 Design der Feldstudie.- 3.2.4 Imaginationsinstruktionen.- 3.2.5 Erhebungsinstrumente.- 3.2.6 Detailablauf der Feldstudie.- 3.2.7 P
Klappentext
Mentale Vorstellungen und Erwartungen sind im menschlichen Bewusstseins strom permanent gegenwärtig. Sie beeinflussen Geschehnisse, unsere Aktivi täten und unser Lernen. Das, was wir uns vorstellen und erwarten, lenkt unser Verhalten. Mit unserem Verhalten wiederum bestimmen wir mit, was sich in unserer Umgebung ereignet und was uns selbst widerfahrt. Eine Person, die sich auf einen geselligen Abend vorbereitet, wird sich entsprechend kleiden, je nach dem, ob sie eine formelle Zusammenkunft hoher Würdenträger oder ein informelles Treffen von guten Freunden erwartet. Solche Formen der Verhal tenswirksamkeit von Gedanken dürften wenig überraschen. Verblüffender ist jedoch eine besondere Variante dieses Einflusses: Bisweilen besteht die Wirkung der Kognitionen darin, das Vorgestellte oder das Erwartete Realität werden zu lassen: Eine Person freut sich auf einen Gesellschaftsabend, weil sie sich vorstellt oder sogar erwartet, dort viele sympathische Menschen kennen zulernen. Da sie deswegen den Gästen dort offen und freundlich gegenüber tritt, erlebt sie einen antizipationsgemäßen Abend. Ihre Gesprächspartner erweisen sich tatsächlich als charmant und entgegenkommend, weil eine "sich selbst erfüllende Vorstellung" oder eine "sich selbst erfiillende Prophezeiung" stattgefunden hat. Auf ähnliche Weise können die Vorstellungen von Schülern zur Realität werden, es mit einem leicht- bzw. schwerverständlichen Lernstoff, mit einer schüler-zugewandten bzw. distanzierten Lehrkraft zu tun zu haben oder talentiert bzw. unbegabt für ein Schulfach zu sein. Vorstellungen erleich tern oder erschweren somit meist unbemerkt unser Leben. Sie können als Interventionsstrategie aber auch bewusst zur Veränderung oder Korrektur von Verhalten genutzt werden.
Anmerkungen:
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