Olaf Haubold: Thüringen - 1.500 Jahre fremdbeherrscht!, Gebunden
Thüringen - 1.500 Jahre fremdbeherrscht!
- Von den Salierkönigen zur Thüringer Landgrafschaft Teil 2
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Verlag:
- Deutsche Literaturges., 09/2025
- Einband:
- Gebunden
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783038313649
- Artikelnummer:
- 12449529
- Umfang:
- 300 Seiten
- Gewicht:
- 845 g
- Maße:
- 250 x 165 mm
- Stärke:
- 22 mm
- Erscheinungstermin:
- 3.9.2025
Klappentext
Der zweite Teil der Thüringen-Saga "Thüringen - 1.500 fremdbeherrscht!" setzt die Geschichte des Freiheitskampfes der Thüringer fort. Immer noch ist Thüringen fremdbeherrscht. Zu den entstandenen Stammesherzogtümern hatte es nach dem verlorenen Krieg von 531 nie gehört. In Teilen des vom König direkt beherrschten Landes bilden sich Gebietsherrschaften heraus, die nur partiell von thüringischstämmigen Grafen kontrolliert und dominiert wurden.
Die größte Gebietsherrschaft, die über nahezu 200 Jahre Thüringen beherrschte, waren die Thüringer Landgrafen der Ludowinger - eingewanderte Adlige, die eine sehr große Nähe zu den Karolinger Franken aufwiesen und überwiegend dem Kaiser und dem Papst treu ergeben waren. Trotzdem entstand mit der Thüringer Landgrafschaft nach fast 600 Jahren wieder ein einheitlich regiertes Thüringen, das in seinen Ausmaßen an das alte Thüringer Königreich heranreichte, hier jedoch nicht in der alten Nord-Süd-Ausdehnung von Lauenburg an der Elbe bis Regensburg, sondern in West-Ost-Ausdehnung von Kassel und Marburg bis nach Meißen.
Wieder waren das Freiheitsstreben und der Kampfgeist der Thüringer bezeichnend dafür, dass die im Mittelalter ausgetragenen Auseinandersetzungen im Streit um den Zehnten im Heiligen Römischen Reich oft von Thüringen ausgingen und die herrschenden Salierkönige bis an den Rand der Niederlage gebracht wurden. Einige Schlachten konnten sogar in Kooperation mit den Sachsen gewonnen werden, und stets fanden die Auseinandersetzungen auf dem Siedlungsgebiet der Thüringer statt.
Beide Herrschergruppen im Sinne der Zweischwertertheorie, der Heilige Stuhl und der Kaiser, bauten ihre Herrschaft in Thüringen im Mittelalter weiter aus; diese Tendenz setzte sich auch unter den Staufferkönigen fort. Doch es gelangten neue Spieler auf das Schachbrett. Einerseits waren das die erstarkenden Fürsten und regional herrschenden Adelsfamilien, die aus den kaiserlichen Ministerialen hervorgingen, andererseits kamen die sich entwickelnden Städte, die teilweise den Status von freien Reichsstädten erhielten oder sich in der Hanse zusammenschlossen, hinzu.
Immer wieder heizte der Heilige Stuhl die Auseinandersetzungen zwischen dem König, den Fürsten und den Städten an, um seine Herrschaftsansprüche durchzusetzen, die Macht des Königs zu begrenzen und Unfrieden zu schüren. Oft setzte er dazu Kohorten von Bettelmönchen ein, die quasi als fünfte Kolonne fungierten, um den König zu diskreditieren und Unfrieden im Reich zu stiften. Unter den Saliern entbrannte der Streit um die Investitur, die den weltlichen Herrschern von der Kirche verboten wurde und zum Bann der Könige und Kaiser durch die Päpste führte. Später ging es um den an die Kirche abzuführenden Zehnten und unter dem Stauffer Friedrich II. um die Herrschaftsansprüche auf Ländereien und Einnahmen.
Nach den Ludowinger Landgrafen übernahmen die Wettiner - als größte Gebietsherrschaft - während der nächsten Jahrhunderte die Kontrolle über Thüringen, um es später in die Ernestinischen Herzogtümer aufzuteilen.
Nach dem Aussterben der Line der Wittenberger Askanier belehnte Kaiser Sigismund am 6. Januar 1423 den Markgrafen von Meißen, Friedrich IV., mit dem Herzogtum Kursachsen und dem Erzmarschallamt. Durch die Belehnung eines Wettiners, dessen genealogische Ursprünge definitiv in Thüringen lagen und dessen Geschlecht starke Verbindungen zum Thüringer Landgrafengeschlecht hatte, wurden die Wettiner jetzt mit einem ursächsischen unbedeutenden Herzogtum belehnt und nannten sich ab sofort Sachsen! Und das nur, weil Karl IV. vormals ein kleines sächsisches Herzogtum mit der Kurwürde ausgestattet hatte, dessen Aussterben im Mannesstamm zu dem Zeitpunkt schon abzusehen war!
Friedrich IV., Markgraf von Meißen, nannte nun entsprechend der Rangerhöhung die Gesamtheit seiner Besitzungen Sachsen und sich selbst Kurfürst Friedrich I. von Sachsen! Der sächsische Rautenkranz gelangte nun - erst jetzt - in das Wappen der Wettiner, und der Landesname Sachsen überlagerte fortan die älteren Territorialbezeichnungen wie Meißen und Thüringen.
Der Name Thüringen wird nun für die nächsten 500 Jahre in den Namen der Herrschaften nicht mehr erwähnt werden, und die Thüringer werden weiter für ihre Identität und gegen die Fremdherrschaften kämpfen, denn eines ist klar: die Wettiner Sachsen haben genealogisch, physisch, von der Mundart und vom Aussehen her nichts mit den Ursachsen im Norden des Reiches zu tun. Sie sind und bleiben Thüringer!
Anmerkungen:
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