Leo N. Tolstoi: Worin besteht mein Glaube?
Worin besteht mein Glaube?
Buch
- Übersetzungen von Sophie Behr (1885) und Raphael Löwenfeld (1902) - mit einer Einleitung von Eugen Drewermann
- Herausgeber: Peter Bürger
- BoD - Books on Demand, 07/2023
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783757828813
- Bestellnummer: 11546720
- Umfang: 456 Seiten
- Gewicht: 613 g
- Maße: 215 x 135 mm
- Stärke: 32 mm
- Erscheinungstermin: 13.7.2023
- Serie: Tolstoi-Friedensbibliothek A - Band 6
Klappentext
Die vorliegende Neuedition enthält den abschließenden vierten Teil eines Schriftenkreises, den Leo N. Tolstoi nach seiner Hinwendung zu "Christi Lehre" geschrieben hat. Dargeboten werden die früheste und die späteste Ganzübersetzung des Werkes ins Deutsche (Sophie Behr - Moskau 1885; Raphael Löwenfeld - Diederichs Verlag 1902) sowie ein dokumentarisches Kapitel aus dem Werk des Biographen Pavel Birjukov.Eugen Drewermann erhellt in seiner Einleitung zu diesem Band die Botschaft des russischen Dichters: "Es gibt aus der Feder Tolstois keinen Text, der die Lehre Christi derart deutlich als eine im Grunde selbstverständliche Ethik in humanistischer Vernunft darstellen möchte, wie seine Schrift: 'Worin besteht mein Glaube' aus dem Jahre 1884. ... In Matthäus 5, 39 spricht Jesus die umstürzenden Worte: 'Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstehen sollt dem Bösen.' - 'Plötzlich,' schreibt Tolstoi dazu, 'faßte ich zum ersten Mal diesen Vers direkt und einfach auf. Ich verstand, daß Christus gerade das sagt, was er sagt. ...'
... Im Kampf gegen das Böse wird das vormals (oder nur vorgeblich) Gute allemale selber böse, und das in jeweils gesteigerter Form: es wird von eben der Pest infiziert, die es auszurotten gedachte. - Vom Faustkeil bis zur Atombombe zeigt sich entlang der gesamten Menschheitsgeschichte die ungeheuerliche Auswirkung dieses Teufelskreises. Der zivilisatorische Fortschritt in Wissenschaft, Technik und Verwaltung hat die Welt nicht gütiger und menschlicher gemacht, sondern sie in einen schier unentrinnbaren Schlachthof verwandelt. Daraus befreien kann allein jene komplette Umkehrung unseres gewohnten Denkens und Handelns, die Jesus in der Bergpredigt ermöglicht und fordert; sie allein deckt die horrende Unmenschlichkeit auf, die sich unter dem Galakostüm bürgerlicher Normalität verbirgt."
Tolstoi-Friedensbibliothek
Reihe A, Band 6 (Signatur TFb_A006)
Herausgegeben von Peter Bürger
Korrektorat: Ingrid von Heiseler
Biografie (Leo N. Tolstoi)
Tolstoi wurde am 9. September 1828 in Jasnaja Poljana bei Tula geboren und starb am 20. November 1910 in Astapowo, heute zur Oblast Lipezk an einer Lungenentzündung. Tolstoj entstammte einem russischen Adelsgeschlecht. Als er mit neun Jahren Vollwaise wurde, übernahm die Schwester seines Vaters die Vormundschaft. An der Universität Kasan begann er 1844 das Studium orientalischer Sprachen. Nach einem Wechsel zur juristischen Fakultät brach er das Studium 1847 ab, um zu versuchen, die Lage der 350 geerbten Leibeigenen im Stammgut der Familie in Jasnaja Poljana mit Landreformen zu verbessern. Er erlebte von 1851 an in der zaristischen Armee die Kämpfe im Kaukasus und nach Ausbruch des Krimkriegs 1854 den Stellungskrieg in der belagerten Festung Sewastopol. Die Berichte aus diesem Krieg (1855: Sewastopoler Erzählungen) machten ihn als Schriftsteller früh bekannt. Er bereiste aus pädagogischem Interesse 1857 und 1860/61 westeuropäische Länder und traf dort auf Künstler und Pädagogen. Nach der Rückkehr verstärkte er die reformpädagogischen Bestrebungen und richtete Dorfschulen nach dem Vorbild Rousseaus ein. Seit 1855 lebte er abwechselnd auf dem Gut Jasnaja Poljana, in Moskau, und in Sankt Petersburg. Im Jahre 1862 heiratete er die 18-jährige deutschstämmige Sofja Andrejewna Behrs, mit der er insgesamt 13 Kinder hatte. In den folgenden Jahren seiner Ehe schrieb er die monumentalen Romane Krieg und Frieden sowie Anna Karenina , die Tolstojs literarischen Weltruhm begründeten.§Tolstois lebenslange Suche nach der geeigneten Lebensform kulminierte 1910 darin, daß er seine Frau verließ, da diese nicht bereit war, sich von den gemeinsamen Besitztümern zu trennen. Er starb kurze Zeit darauf an einer Lungenentzündung.Biografie (Peter Bürger)
Peter Bürger (Jahrgang 1961) ist Diplom-Theologe, examinierter Krankenpfleger und arbeitet als freier Publizist in Düsseldorf. Seit 1980 Mitglied der Internationalen Katholischen Friedensbewegung Pax Christi; langjährige Tätigkeit in psychosozialen Berufsfeldern; 1999 Mitinitiator eines ökumenischen Bündnisses für die Rechte von Menschen auf der Straße. Zahlreiche Veröffentlichungen zur sauerländischen Regionalkultur, Autor des Publik-Forum-Buches »Das Lied der Liebe kennt viele Melodien«, zuletzt vier Bücher zur Friedensfrage. Seine Studien über »Krieg und Massenkultur« wurden 2006 mit dem Bertha-von-Suttner-Preis ausgezeichnet.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.