Eine Lebensveränderte Reise
Das Buch „Und sonst nichts“ hat mich auf eine Reise, nicht nur durch die schöne Landschaft Südfrankreichs, sondern auch durch die verschiedensten Gefühlswelten, gebracht, und griff die anfänglichen Schwierigkeiten auf, in der sich Rosi in ihrer ersten Ehe befand, wie zum Beispiel die Unterdrückung ihrer Träume durch Karl-Hubert.
Es stecken so viele verschiedene Gefühle dahinter, wie zum Beispiel, als Rosi sich traute den Schritt aus der Abhängigkeit von ihrer Existenzangst zu wagen. Und ihren Traum, alleine durch ihr geliebtes sonniges Südfrankreich zu fahren, zu leben und nicht nur zu träumen. Dies empfand ich als ein sehr schönes Gefühl. Was ich jedoch sehr traurig fand, war als Rosi von einer schlimmen Begegnung mit einem alten Mann erzählte. Ein paar Stellen lockten mir immer wieder ein Staunen hervor, beispielsweise als die Autorin ihre Situation beschrieb, in welcher es selbstverständlich war, dass sie ihren Bruder bedient, während er genüsslich auf dem Balkon raucht, oder als Rosi mit ihrem Wagen enge, unbefestigte Bergstraßen hochfuhr. Das Erlebnis erweckte meine Angst und zugleich fieberte ich mit.
Das Buch verbindet viele Aspekte eines jeden Menschen, die Situationen spiegeln wertvolle Erfahrungen und Erlebnisse sowie Herausforderungen. Jeder hat sein Gepäck, das Buch zeigt Punkte aus dem wahren Leben, die einen prägen. Es mach Mut, sich zu trauen, auf sich selbst zu hören und nicht auf andere. Dinge zu erleben, die man selber will und nicht, was einem aufgedrückt wird. Die erste alleinige Reise durch Südfrankreich, half ihr sich selbst neu zu finden. Auch wenn es Momente gab, die sie an allem zweifeln ließ. Die ersten 20-30 Seiten kamen mir manchmal sprunghaft vor. Ich verstand nicht den Sprung, den die Autorin in die Vergangenheit machte, während ich mich noch in der Reisebeschreibung befand. Mit der Zeit fiel es mir leicht der Erzählung zu folgen und ich konnte mich gut in die Gefühle und Gedanken der Autorin versetzen. Die drei Berge, in die das Buch eingeteilt ist, beginnen jeweils mit der Textpassage „Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis“, welche mich zum Nachdenken gebracht hat. Unter der Metapher verstehe ich, dass ein „Esel“, in diesem Fall der Mensch, immer neue „Projekte“ starten will. Aber wie schaffe ich es? „Stell dich dieser Grenzsituation und überlege dir einen Weg, wie du es nach oben schaffen kannst“. Hmm was sagt uns dieser Satz? Wenn wir etwas wirklich wollen und nicht mit weniger zufrieden sind, muss man weiter machen egal ob was im Weg steht. Es wird immer Momente geben, wo man am liebsten aufgeben möchte, wo man alles hinschmeißen will. Das Wichtigste ist dranzubleiben. Niemals aufzugeben. Und genau das wird super im Buch beschrieben.
Die Steine, die sich in ihre Reise gedrängelt haben, hat Rosi geschickt überwunden und auch wenn sie an sich selbst gezweifelt hat, wird klar, dass sie dadurch nur noch stärker geworden ist. Der Satz „Hoffentlich sieht hier keiner, dass ich allein als Frau in Merkür schlafe“ hat mich stutzig gemacht. In diesem Buch wird sehr erkenntlich, dass es heutzutage immer noch ein Machtverhältnis zwischen Mann und Frau gibt. Frau kümmert sich zuhause um den Haushalt und die Kinder und Mann verdient das Geld und schätzt Frau nicht. Und wenn Frau einen Burnout kriegt, wird es nur klein geredet. Einfach nur unfair!!!
Ich empfehle jeder Frau dieses Buch, die genau an diesem Punkt steht. Die sich aber nicht traut den Schritt zu wagen um etwas zu verändern. Das Buch kann helfen, die Punkte zu erkennen, die man in einem eingefahrenen Leben angehen müsste.