Imre Kertész: Heimweh nach dem Tod, Gebunden
Heimweh nach dem Tod
- Arbeitstagebuch zur Entstehung des 'Romans eines Schicksallosen'
- Herausgeber:
- Ingrid Krüger, Pál Kelemen
- Übersetzung:
- Pál Kelemen, Ingrid Krüger
- Verlag:
- Rowohlt Verlag GmbH, 03/2022
- Einband:
- Gebunden
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783498002237
- Artikelnummer:
- 10778748
- Umfang:
- 144 Seiten
- Gewicht:
- 333 g
- Maße:
- 211 x 125 mm
- Stärke:
- 18 mm
- Erscheinungstermin:
- 22.3.2022
Klappentext
Dreißigjährig, nach Jahren erfolgloser Arbeit an seinem ersten Romanprojekt <<Ich, der Henker>>, den Bekenntnissen eines Naziverbrechers, entschließt Imre Kertész sich zu einer <<nüchternen Selbstprüfung>>. Daraus erwächst zwischen 1958 und 1962 sein erstes Tagebuch - 44 eng beschriebene Blätter. Und während er noch mit Musik-Komödien für die Budapester Bühnen seinen Lebensunterhalt verdient, hält er hier minutiös sein Denken, Lesen und Schreiben fest: vom Entschluss, statt der Henker-Bekenntnisse nun die Geschichte seiner Deportation zu schreiben - also <<meine eigene Mythologie>> -, bis hin zur Fertigstellung der ersten Kapitel. Dazu die unablässige Auseinandersetzung mit Dostojewski, Thomas Mann und Camus, mit deren Hilfe er die für diesen beispiellosen Entwicklungsroman benötigte Technik findet.
<<Der Muselmann>>, so sollte der <<Roman eines Schicksallosen>> ursprünglich heißen. Zehn weitere Jahre würde Kertész noch zu seiner Vollendung brauchen, um anschließend zu erleben, wie das Buch, das dreißig Jahre später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werden würde, im sozialistischen Ungarn zunächst abgelehnt wurde.
Vom Zustand des <<Muselmanns>>, jener <<zerstörend süßen Selbstaufgabe>>, die Imre Kertész in Buchenwald kurz vor der Befreiung selbst kennengelernt hatte, erzählen die eindrücklichsten Seiten dieses Arbeitstagebuchs: <<Der Mensch kann nie so nahe bei sich selbst und bei Gott sein wie der Muselmann unmittelbar vor dem Tod.>>
Biografie (Imre Kertész)
Imre Kertesz, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Er gilt seit dem späten Erfolg seines "Roman eines Schicksallosen" als einer der großen europäischen Schriftsteller. Die jahrelange Arbeit an diesem Roman, der 1975 in Ungarn erschien, finanzierte er durch Musicals und Unterhaltungsstücke. Er betätigte sich als Übersetzer von Freud, Nietzsche, Hofmannsthal, Canetti, Wittgenstein und anderen. 2000 erhielt er den "Welt"-Literaturpreis, 2002 den Nobelpreis für Literatur und 2004 den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten und den Corine - Internationaler Buchpreis 2004 für sein Lebenswerk. 2009 wurde Imre Kertesz mit dem Jean Améry-Preis für Essayistik geehrt, 2013 erhielt er den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch. Imre Kertész lebt in Budapest und Berlin.Anmerkungen:
