Schriftsteller, Nobelpreisträger und genialer Erzähler: Als eine der bedeutendsten Stimmen der Literatur im 20. Jh. und darüber hinaus nimmt Günter Grass eine Ausnahmestellung in der deutschen Literatur ein. Er galt als unbequeme Stimme, als Stimme der Unabhängigkeit und Rücksichtslosigkeit, auch gegen sich selbst. Ein Aufrüttler, ein Infragesteller, ein Provokateur, einer, der ab und zu auch gerne Märchen erzählt, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Günther Rüther stellt den genialen Erzähler in das Urteil seiner Zeit und macht deutlich, dass seine Bücher und Zeichnungen heute noch leben. Sie fördern das Nachdenken und den Widerspruch. Sie zeigen auf, dass die Wirklichkeit komplexer ist, als wir sie uns ausmalen. Sie zerstören Mystifizierungen, klären auf, provozieren, und beflügeln gleichzeitig die Fantasie. Ein Märchenerzähler und Provokateur, der seine Leser zu fesseln weiß, sie aus dem Alltag heraus in ungeübte Höhen der Fantasie emporjagt, und unserer heutigen Kultur bitter fehlt.
Biografie
Günther Rüther, geb. 1948, leitet die Abteilung "Begabtenförderung und Kultur" der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er lehrt als Honorarprofessor am Seminar für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Verhältnis von Geist und Macht im Deutschland des 20. Jahrhunderts.