Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte, Kartoniert / Broschiert
Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte
- Jahrgang 29.1
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- Herausgeber:
- Leonid Luks, Gunter Dehnert, Nikolaus Lobkowicz, Alexei Rybakow, Andreas Umland, Marina Tsoi
- Verlag:
- Ibidem-Verlag, 07/2025
- Einband:
- Kartoniert / Broschiert
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783838220840
- Artikelnummer:
- 12327124
- Umfang:
- 146 Seiten
- Gewicht:
- 222 g
- Maße:
- 210 x 148 mm
- Stärke:
- 11 mm
- Erscheinungstermin:
- 21.7.2025
Klappentext
Am 11. November 2021 jährte sich der 200. Geburtstag von Fedor Dostoevskij (1821-1881) und einige Monate zuvor im selben Jahr, am 9. Mai, war der 100. Geburtstag von Sophie Scholl (1921-1943). Der Zusammenfall der beiden großen Jubiläen war ein Anlass, nach dem Einfluss von Dostoevskij auf das Denken der Mitglieder der Widerstandsgruppe Die Weiße Rose zu fragen...
Auf Dostoevskij haben sich viele berufen. Konservative Kritiker der Revolution von 1905 sahen zum Beispiel im Roman Die Dämonen / Böse Geister (Besy) eine Warnung vor Sozialismus und westlichem Liberalismus, Kommunisten dagegen eine Warnung vor dem Anarchismus eines Bakunin. In der Emigration und nach dem Ende des kommunistischen Regimes war es der kommunistische Terror, den Dostoevskij vorausgeahnt habe, wovon Begriffe wie Roman-Warnung und Titel wie Dostojewskijs Analyse der bolschewistischen Revolution oder Das Prophetische in Dostojewskijs Dämonen zeugen, während sich für den heutigen russischen Ultranationalismus und -imperialismus erneut der antiwestliche und antiliberale Dostoevskij als kulturgeschichtlich herausragender Prophet anbietet, der außerhalb der "russischen Welt" nicht zuletzt deshalb zu einer Art "Horrorclown" geworden ist. In der Weißen Rose lässt sich dagegen eine klar religiöse, zum Teil mystisch-verklärende Lesart Dostoevskijs mit Anteilen einer theologischen Rezeption erkennen, vor allem aber ist ihre Rezeption Dostoevskijs stark utopisch im Sinne einer Utopie des Geistes.
(Aus dem Beitrag von Holger Kuße)
Biografie (Leonid Luks)
Prof. Dr. Leonid Luks, geb. 1947 in Sverdlovsk (heute Ekaterinburg), studierte Slavische Philologie sowie Osteuropäische und Neuere Geschichte in Jerusalem und München. 1973 Promotion und 1981 Habilitation an der LMU. Nach Lehrtätigkeit in Bremen und Köln seit 1995 Inhaber des Lehrstuhls für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.Biografie (Nikolaus Lobkowicz)
Nikolaus Lobkowicz ist Direktor des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien in Eichstätt.Biografie (Andreas Umland)
Dr. Andreas Umland is DAAD Lecturer in German Studies at the National Taras Shevchenko University of Kyiv.Anmerkungen:
