Eckart Lange: Das Staatliche Loh-Orchester als Herzstück der Musikstadt Sondershausen 1933-1944, Kartoniert / Broschiert
Das Staatliche Loh-Orchester als Herzstück der Musikstadt Sondershausen 1933-1944
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- Verlag:
- Rockstuhl Verlag, 05/2025
- Einband:
- Kartoniert / Broschiert
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783959667852
- Artikelnummer:
- 12296681
- Umfang:
- 437 Seiten
- Erscheinungstermin:
- 15.5.2025
Klappentext
Autor: Prof. Dr. Eckart Lange, Taschenbuch, 437 Seiten mit 155 Abbildungen
ÜBER DAS BUCH: In den zwölf Jahren NS-Herrschaft durchlebte ein immer noch herausragendes Orchester in der Thüringer Orchesterlandschaft über Jahre hinweg eine systembedingte Krise, die - schon 1932 durch das Kabinett Sauckel vorbereitet - unmittelbar ab 1933 brutal zuschlug und bis zur Stilllegung 1944 unvermindert anhielt. Die Auswirkungen der von den Nationalsozialisten verordneten Fusion der beiden Landestheater Gotha und Sondershausen zum Vereinigten Landestheater Gotha-Sondershausen und Loh-Orchester Sondershausen bis 1940 und die Hängepartie der angestrebten Verbindung zum Stadttheater Nordhausen in Verbindung mit den Kriegsauswirkungen bis 1944 reduzierten am Ende den künstlerischen Anspruch auf einen reinen Erhalt der Spielfähigkeit eines 'Restorchesters'. Dabei stand das Orchester eigentlich auf der sicheren Seite, denn auch die Musik sollte die von den Nationalsozialisten beanspruchte Vormachtstellung in der Welt legitimieren und wurde - ebenso wie Theater, Kino und Rundfunk - zu einem Propagandamittel von hohem Stellenwert. Das Loh-Orchester und seine lokalen Protagonisten folgten allerdings nicht dem besonders mit Beginn des Krieges zunehmenden Hang nach unterhaltender Musik, sondern man beharrte auf einem konservativen Musikverständnis. Dies kam aber wiederum dem nationalsozialistischen Verständnis einer Musik 'Großer Deutscher' entgegen, wurde sowohl von der Stadtspitze als auch von den in unterschiedlichen NS-Verbindungen engagierten Kulturbürgern in Sondershausen vehement vertreten und fand den ungeteilten Beifall der NS-Eliten bis hin zur Landesregierung. Mit der Umfunktionierung des Orchesters zu einem Theaterorchester in der Fusionszeit und der später folgenden, von Berlin seit Kriegsbeginn geforderten Spielzeitausdehnung über das gesamte Jahr hinweg - was erneut nur durch eine Beteiligung an Musiktheateraufführungen möglich war - musste das Orchester sein Verständnis als Konzertorchester nahezu aufgeben. Hinzu kamen größte Probleme für die Musiker und ihre Familien infolge der räumlichen Entfernungen der Spielorte. Unterschwellig spielte in der gesamten NS-Zeit auch immer die Frage der Auflösung des Orchesters eine Rolle, hatten doch die Musiker die Situation ihrer Musikerkollegen in Altenburg, Arnstadt, Eisenach, Gotha, Rudolstadt und Nordhausen mit den wechselnden Unwägbarkeiten stets vor Augen.
Anmerkungen:
