Christoph T. M. Krause: Thomas Manns Homosexualität und "Knabenliebe", Kartoniert / Broschiert
Thomas Manns Homosexualität und "Knabenliebe"
- am Beispiel der Novelle "Der Freitod in Venedig"
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Herausgeber:
- Christoph T. M. Krause
- Verlag:
- tredition, 08/2025
- Einband:
- Kartoniert / Broschiert
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783384597250
- Artikelnummer:
- 12406487
- Umfang:
- 672 Seiten
- Gewicht:
- 959 g
- Maße:
- 210 x 148 mm
- Stärke:
- 41 mm
- Erscheinungstermin:
- 13.8.2025
Weitere Ausgaben von Thomas Manns Homosexualität und "Knabenliebe" |
Preis |
---|---|
Buch, Gebunden | EUR 36,90* |
Klappentext
Thomas Mann war schwul und verliebte sich in seinem bewegten Leben, nicht nur in Männer, sondern auch immer wieder in "Knaben", wie er sie selbst nannte, die aber doch meist gerade mal erwachsen waren. Aufgrund der besonderen juristischen Umstände der Zeit, musste er vorsichtig und versteckt leben, vor allem, als er immer berühmter und schließlich ein Nobelpreisträger wurde. Privat jedoch, in seinen Tagebüchern und Briefen, wurde er, im Laufe der Jahrzehnte, immer offener, aber in seinem Werk verarbeitete er seine Orientierung eher "schöpferisch sublimierend". Sein allerberühmtestes Werk, das wir hier "Der Freitod in Venedig" nennen wollen und modernisiert und erweitert verfasst haben (Original "Der Tod in Venedig"), sticht mit diesen Themen besonders hervor und wird 1912 zum Fanal:
- Der berühmte deutsche Dichter Aschenbach macht einen Genesungsurlaub in Venedig, um sich von seiner harten Lebensaufgabe zu erholen, die Schönheit in seine Kunst zu bringen, von der er glaubt, dass er sie nur mit Disziplin und Vernunft erschaffen kann. In einem Bäderhotel am Lido, trifft er auf den 12-jährigen polnischen Adligen Tadzio, in den er sich unsterblich verliebt. Er muss erkennen, dass er es zeitlebens nicht geschafft hat, etwas so göttlich Schönes, wie diesen Knaben, durch seine Kunst zu erzeugen. Aus seiner Bewunderung für den Jungen und stellvertretend für die wahre, echte Schönheit im Leben, wird eine Kraft zehrende Obsession, die ihn psychisch und physisch immer mehr schwächt. Während in Venedig, wie eine Todesbotschaft für ihn selbst, die Cholera ausbricht und viele sterben lässt, erkennt er, im Angesicht des Todes, dass er mit all seinen Mühen gescheitert ist, weil er seine eigene innere Schönheit, die Liebe und Inbrunst in seinem Herzen nie zulassen und leben konnte. Thomas Manns Roman gehört zur Weltliteratur und eröffnet uns Leser: innen ein vielschichtiges Universum universeller Themen, wie Liebe, Schönheit und Kunst, vor der vordergründigen brisanten Kulisse und den Herausforderungen von Pädophilie und Missbrauch, die als übergeordnetes Momentum mitschwingen. Die dadurch auftretenden komplexen Fragestellungen führen über das Buch und die spätere Verfilmung durch Luchino Visconti, weit darüber hinaus, bis hin zu den Auswirkungen auf den Neben-(Haupt-)Darsteller des Tadzio, der, durch seine Rolle im Film, zum wahren Missbrauchsopfer der realen Welt wird. In Manns Brief- und Tagebuchaufzeichnungen von 1918-1955, finden wir unzählige Hinweise auf das, was einen der bedeutendsten Schriftsteller Deutschlands bewegte. Ohne dass es jemand erwartet hätte, deckt der Herausgeber Krause in diesen Dokumenten zum ersten Mal einen realen Missbrauch auf, den Mann an seinem eigenen Sohn Klaus beging. Mit Hilfe einer fachlichen Expertise gelang es, diesen väterlichen Missbrauch zu belegen, der für Klaus Mann letztlich zu Drogenmissbrauch und Freitod führte. Hier scheint sich der Kreis der beiden Freitode des fiktiven Aschenbachs und realen Klaus Manns fatal zu schließen.
Anmerkungen:
