Ansgar van Zeul: Die rationale Translation des Soto-Zen in Zeiten der dystopischen Empathie von evasiven..., Gebunden
Die rationale Translation des Soto-Zen in Zeiten der dystopischen Empathie von evasiven Systemstrukturen
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- Herausgeber:
- Manfred Hartmann
- Verlag:
- BoD - Books on Demand, 09/2025
- Einband:
- Gebunden
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783695158737
- Artikelnummer:
- 12461898
- Umfang:
- 136 Seiten
- Nummer der Auflage:
- 25001
- Ausgabe:
- 1. Auflage
- Gewicht:
- 375 g
- Maße:
- 226 x 160 mm
- Stärke:
- 13 mm
- Erscheinungstermin:
- 17.9.2025
Klappentext
Was geschieht, wenn eine spirituelle Praxis, die jenseits von Sprache, Bewertung und Zielgerichtetheit existiert, auf Gesellschaftsformen trifft, die auf Kontrolle, Effizienz und affektive Lenkung angewiesen sind? Ansgar van Zeul stellt diese Frage in einer kulturphilosophischen Studie von seltener Tiefe und Originalität. Im Zentrum steht der japanische Soto-Zen mit seiner Praxis des "Nur-Sitzens" (Shikantaza), der Haltung des Nicht-Urteilens und der Absichtslosigkeit (Wu Wei). Van Zeul verfolgt, wie diese Konzepte in einer rationalen Translation für westliche Denkformen fruchtbar gemacht werden können - nicht im Sinne einer banalen Übertragung, sondern als präzise Konfrontation mit den Denk- und Machtstrukturen moderner Gesellschaften. Besonders originell ist die Analyse eines Phänomens, das van Zeul als "dystopische Empathie" bezeichnet: eine emotional gesteuerte Mitmenschlichkeit, die nicht befreit, sondern an bestehende Systeme bindet - subtil, moralisch legitimiert und oft nicht als Manipulation erkennbar. In dieser instrumentellen Empathie, so van Zeul, offenbart sich die Wirkmacht evasiver Systemstrukturen, die durch selektive Aufmerksamkeit und symbolische Reformen gesellschaftlichen Wandel verhindern, ohne sich offen autoritär zu geben. Die Studie vereint geistesgeschichtliche Weitsicht mit einem hohen Maß an Gegenwartsbezug. Bezugnahmen auf Daisetz T. Suzukis Einführung in den Zen-Buddhismus und Eugen Herrigels Klassiker Zen in der Kunst des Bogenschießens zeigen, wie der Zen-Diskurs im Westen vorbereitet wurde - oft verkürzt, manchmal romantisiert, doch von nachhaltiger Wirkung auf Intellektuelle, Künstler und Sinnsucher. Ansgar van Zeul verbindet akademische Präzision mit persönlicher Nähe: Bereits 1994 beschäftigte er sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Zen-Praxis und westlicher Theorie. Die vorliegende Arbeit führt jene Gedanken weiter, erweitert sie um aktuelle Perspektiven und verankert sie in einem Werk, das gleichermaßen als kulturphilosophischer Essay wie als meditativer Gesellschaftskommentar gelesen werden kann. Ein Buch für Leserinnen und Leser, die Zen nicht als modischen Ausweg, sondern als ernsthafte Alternative zu gesellschaftlichen und psychologischen Zwängen begreifen wollen.
Anmerkungen:
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