Klopf an dein Herz - Amélie Nothomb (Buch)

Amélie Nothomb: Klopf an dein Herz

Klopf an dein Herz

Buch

Roman
Originaltitel: Frappe-toi le coeur
Übersetzung: Brigitte Große

Bewertung:

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Diogenes, 08/2019
Einband: Gebunden
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 9783257070866
Bestellnummer: 9153443
Umfang: 160 Seiten
Gewicht: 225 g
Maße: 188 x 121 mm
Stärke: 20 mm
Erscheinungstermin: 28.8.2019

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Klappentext

Diane hat es als Kind nicht leicht, denn ihre Mutter lehnt sie ab. Die Schwester hingegen ist Mutters Liebling. Trotzdem entwickelt sich Diane zu einer starken Persönlichkeit. Sie wird Kardiologin und kümmert sich um kranke Herzen, ganz im Sinne des Dichters Alfred de Musset, der sagte: »Klopf an dein Herz, denn da sitzt dein Genie.« Doch damit entfesselt sie zerstörerische Kräfte.

Biografie (Amélie Nothomb)

Amélie Nothomb, 1967 in Kobe geboren, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten in Japan und China verbracht. Nach Abschluß ihres Philologiestudiums hat sie beschlossen, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie lebt in Brüssel. Die Autorin schreibt, seit sie siebzehn ist.

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Bewertungsübersicht (2 Bewertungen)

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3 Sterne
2 Sterne
1 Stern

4 von 5
Anonym
29. August 2019

Eines der ruhigeren, weniger "schrägen" Bücher Nothombs
"Normalerweise finden sich Kinder nicht damit ab, im Herzen der Mutter nicht an erster Stelle zu stehen, schon gar nicht als Erstgeborene." S.50

INHALT:
Als Diane aufwächst, erfährt sie von der Mutter keinerlei Liebe oder Zuneigung. Ihre jüngere Schwester dagegen wird von der Mutter regelrecht vergöttert, wenn nicht gar von Liebe erdrückt. Diane versucht so gut es geht damit umzugehen.
Später studiert sie Medizin und freundet sich schließlich mit ihrer Dozentin an. Doch ist das wirklich Freundschaft zwischen ihnen?

MEINUNG:
Nachdem ich bereits "Der japanische Verlobte" und "Kosmetik des Bösen" von Amélie Nothomb gelesen habe, würde ich "Klopf an dein Herz" als eines ihrer weniger "schrägen" Werke bezeichnen.
Nichtsdestotrotz hat sie auch in diesem Buch ein paar recht eigenwillige und interessante Charaktere in das Geschehen eingebettet. Einzelne davon wirken möglicherweise ein bisschen überspitzt, was ich jedoch als passend für den Stil der Autorin empfinde.
Nothomb sorgte dafür, dass sich bei mir beim Lesen innerhalb kürzester Zeit Abneigungen, aber auch Sympathien für die verschiedenen Figuren entwickelten. So manch eine Person hätte ich am liebsten gepackt und durchgeschüttelt und andere gerne mal in den Arm genommen.

Inhaltlich beschäftigt sich das Buch zunächst recht ausführlich mit Dianes Mutter, von der ich gerne noch mehr Hintergründe zu ihrer eigenen Kindheit erfahren hätte. Ihr Handeln habe ich nämlich gespannt verfolgt.
Mit Dianes Perspektive hatte ich anfangs jedoch ziemliche Schwierigkeiten. Allgemein bin ich vermutlich (als gelernte Erzieherin) etwas penibel, wenn Teile eines Romans aus Kindersicht erzählt werden. So wirkten Dianes Gedankengänge anfangs (als 2-Jährige) auf mich nicht, wie die eines so jungen Menschen, sondern mehr wie die eines Erwachsenen. Hier hätte ich mir mehr Authentizität gewünscht. Der eher etwas anspruchsvollere Schreibstil des Buches, trug an dieser Stelle sicherlich sein Übriges dazu bei.
Glücklicherweise wurden mir mit dem Alter der Protagonistin, deren Gedanken und Handlungen immer nachvollziehbarer. Und irgendwann kam ich dann gut mit der Figur zurecht und habe ihre Geschichte gerne gelesen.

Obwohl ich mir noch den ein oder anderen Überraschungsmoment, oder eine unerwartete Wendungen gewünscht hätte, konnte mich die Geschichte dennoch unterhalten und zum Nachdenken anregen.

FAZIT: Eines der ruhigeren Bücher Nothombs, mit durchaus spannenden Charakteren. Auch wenn ich mir noch etwas Unvorhersehbares gewünscht hätte, so konnte mich die Geschichte dennoch unterhalten. 3,5/5 Sterne!
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4 von 5
Anonym
16. Dezember 2019

Etwas schwermütige Lektüre für den Winter
INHALT:
Dezember 1929:
Minna ist 18 Jahre alt, als ihr der Job als Schreibkraft gekündigt wird. Dabei hat die Familie sowieso schon kaum genug um über die Runden zu kommen.
Da scheint sich auch noch Carl, der Mann ihrer Träume, für eine andere Frau entschieden zu haben.
Vielleicht ist es da ganz gut, dass sie nun von zu Hause weg geht, um eine Stelle als Dienstmädchen bei Karen Blixens Familie anzunehmen...

Karen Blixen plagen derzeit existenzielle Sorgen. Es steht sehr schlecht um ihre Kaffeepflanzen-Farm in Afrika. Zudem steckt sie mitten in einer Beziehungskrise.
Als ihre Mutter auch noch krank wird, reist sie zu ihr nach Dänemark.

Zwei sehr unterschiedliche Frauen, die sich im tiefen Winter in Dänemark begegnen und einander Kraft, Mut und Zuversicht spenden.

MEINUNG:
In dieser schmalen Lektüre treffen zwei sehr unterschiedliche Frauen aufeinander.
Die jüngere Minna stammt aus einer Arbeiterfamilie, die kaum genug zu Essen hat. Wie gerne wäre sie Lehrerin geworden! Doch der Traum scheint unerreichbar zu sein. Als sie bei den Brixens eine Anstellung als Dienstmädchen bekommt, lernt sie die Baronin kennen und ist sehr angetan von ihrem scheinbar sehr spannenden Leben.
Doch Karen hat ihre eigenen Sorgen und hat Angst, alles zu verlieren.
Ich habe die Geschichte der beiden Protagonisten gerne verfolgt. Vor allem zu Minna, die sich im Leben ziemlich durchschlagen muss, konnte ich schnell eine Bindung aufbauen. Karens Innenwelt dagegen blieb mir teilweise etwas fremd.

Die Lektüre eignet sich trotz des nicht zu einfachen Schreibstils gut für zwischendurch in den Wintermonaten. Auch wenn sie einen etwas schwermütigen Eindruck hinterlässt, verfliegen die Seiten des dünnen Büchleins recht schnell.
Die Autorin schreibt bildlich, so dass die Winter-Kälte für den Leser regelrecht spürbar wird.
Im Gegensatz dazu, umrahmt Karen Blixens Leben in Afrika die Handlung. Davon hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren, doch der Schwerpunkt der Geschichte liegt nun mal auf der Begegnung der beiden Frauen.
Neben dem emanzipierten Frauenbild, geht es auch darum, dass man seine Träume nicht aufgeben, sondern immer an ihnen festhalten sollte.

FAZIT: Insgesamt eine lesenswerte Lektüre für die Winterzeit. Sie ist etwas schwermütig und doch regt sie zum Nachdenken an. Von mir gibt es 4/5 Sterne.
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