Pierre-Hippolyte-Leopold Paillot: Monsieur Paillot im Nirgendwo
Monsieur Paillot im Nirgendwo
Buch
- Land und Leute aus der Sicht eines Revolutionsflüchtlings am Vorabend des Reviers
- Herausgeber: Werner Bergmann, Werner Boschmann
- Übersetzung: Luc le Gall
- Boschmann, Werner, 09/2019
- Einband: Gebunden
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783942094344
- Bestellnummer: 1558456
- Umfang: 96 Seiten
- Sonstiges: m. 60 Fotos von Sahin Ayhin
- Auflage: 1. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2015
- Gewicht: 451 g
- Maße: 244 x 186 mm
- Stärke: 15 mm
- Erscheinungstermin: 15.9.2019
Kurzbeschreibung
Aufgewachsen bin ich in einem Dorf in Kurdistan, in dem Kurden und Armenier Tür an Tür wohnten. Beide Kulturen haben ähnliche Wurzeln und sind durch ein ähnliches Schicksal geprägt. Die türkische Sprache und die türkische Kultur habe ich auf der Grundschule in Deutschland kennen gelernt. Und das Ruhrgebiet ist seit langem meine Heimat. Begleiten Sie mich also auf meinem Spaziergang durch "meine" vier Kulturen, deren Gemeinsamkeiten ich Ihnen mit photographischen Blicken näherbringen möchte. Die Geschichten zu den Photos erzähle ich Ihnen in den vier Sprachen "meiner" vier Kulturen.Beschreibung
Ich möchte zeigen, dass die Menschen aus "meinen" vier Kulturen wie Nachbarn sind, die viel gemeinsam haben, sich manchmal sogar sehr ähnlich sind, die aber auch viel Eigenständiges besitzen und so voneinander lernen können. "Meine" vier Kulturen sind wie Nachbarn, die sich mögen und respektieren. Und der perfekte Ort für solch eine Nachbarschaft ist das Ruhrgebiet; aufgrund seiner Geschichte und weil es nirgendwo anders Menschen gibt, die so offen, warmherzig und liebenswert sind wie hier. Das Ruhrgebiet ist das multikulturelle Herz Deutschlands und Europas. Ich kam mit fünf Jahren nach Deutschland, allerdings nur für ein halbes Jahr. Ich hatte so viel Heimweh nach meinen Großeltern, dass man mich zurückgeschickt hat. Vier Jahre später war ich wieder hier, lebte in Gronau und kam 1999 ins Ruhrgebiet, weil man mir hier eine Stelle als Drucker angeboten hatte. Zur Photographie kam ich im Alter von sieben Jahren; da kam ein Photograph in unser Dorf, um Familien abzulichten. Als ich ihm bei seiner Arbeit zusah, dachte ich: Was macht der bloß unter dem Tuch? Als er weg war, habe ich versucht, es ihm nachzumachen. Ich habe aus den Büchern meiner Geschwister Fotos herausgeschnitten und auf Flaschen geklebt, habe durch das Glas geschaut und meinen Freunden gesagt: Kuckt mal, da ist euer Foto. Später habe mir dann eine ähnliche Kamera gekauft, wie sie der Wanderphotograph damals benutzt hat. Um zu photographieren suche ich zumeist keine Situation, sondern sie ergeben sich spontan, wenn ich interessante Menschen sehe. Ich spreche sie dann freundlich an und frage, ob ich sie photografieren darf. Da ich als Mensch, der an Politik interessiert ist, oft zu politischen Veranstaltungen gehe, sind viele der Photos dort entstanden, zum Beispiel auf Anti-Kriegs-Demonstrationen und Veranstaltungen gegen Rassismus. Es gab bisher 80 Ausstellungen mit meinen Photos.Klappentext
Monsieur Pierre-Hippolyte-Léopold Paillot möchte seinen wohlhabenden Kopf nicht verlieren. Zwar sind Paris und die Revolution ziemlich weit weg, aber es ist 1794, und die "Schreckensherrschaft" rückt Schritt für Schritt bedrohlich näher. So macht er sich denn mit Familie und Verwandtschaft auf ins sichere Rheinland und nach Westfalen.Monsieur Paillot ist schwer neugierig, schaut ganz genau hin, schreibt alles auf. Einiges ist ihm suspekt, zum Beispiel Pumpernickel und die Unterkünfte; anderes dort im Nirgendwo überrascht ihn, ja, Dorffeste und Wacholderschnaps nötigen ihm sogar ein ganz klein wenig Bewunderung ab.
"Die Personen, von denen hier die Rede ist, waren keine Akteure, sie waren lediglich Opfer. Ihre vertraulichen Mitteilungen sind wahrscheinlich nicht von sehr bedeutungsvollem Rang für die Erkenntnisse der Weltgeschichte ganz allgemein; aber da sie mit Gewissheit ehrlich sind, sind sie wertvoll. Hals über Kopf verließ man damals sein Vaterland, wie ein Blatt vom Sturm verweht; aber nur wenige dachten daran, einem Tagebuch ihre intimen Eindrücke anzuvertrauen!" (René Paillot, Urenkel)
Biografie (Werner Bergmann)
Werner Bergmann ist Professor für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Er hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Antisemitismus vorgelegt.§Anmerkungen:
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