Jón K. Stefánsson: Stefánsson, J: Herz des Menschen, Flexibler Einband
Stefánsson, J: Herz des Menschen
Buch
- Roman
- Originaltitel: Hjarta mansinns
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
- Übersetzung:
- Karl-Ludwig Wetzig
- Verlag:
- Piper Verlag GmbH, 04/2014
- Einband:
- Flexibler Einband
- ISBN-13:
- 9783492304740
- Umfang:
- 416 Seiten
- Copyright-Jahr:
- 2014
- Gewicht:
- 293 g
- Maße:
- 185 x 121 mm
- Stärke:
- 30 mm
- Erscheinungstermin:
- 14.4.2014
Ähnliche Artikel
Beschreibung
Während in einem verheerenden Sommerunwetter ein Handelsschiff vor den Augen der kleinen isländischen Fischergemeinde in den Fluten versinkt, steht der junge Held des Romans vor der alten Frage: Wählt er die Liebe oder die kurze Leidenschaft? Und wie lässt sich beides voneinander trennen?Rezension
"Poetisch, dabei lakonisch knapp geschrieben, hallen seine Gedanken über das Leben und die Worte lange nach.", Neue Presse, 06.07.2013Klappentext
Das menschliche Herz hat zwei Kammern: Die eine heißt Glück, die andere Verzweiflung. Während in einem verheerenden Sommerunwetter ein Handelsschiff vor den Augen der kleinen isländischen Fischergemeinde in den Fluten versinkt, steht der junge Held des Romans vor der alten Frage: Wählt er die Liebe oder die kurze Leidenschaft? Und wie lässt sich beides voneinander trennen? 'Das Herz des Menschen' ist eine facettenreiche Hommage an das Leben mit all seiner Härte und Rätselhaftigkeit, seinem Glück und der unendlichen Suche nach der Liebe. 'Ein Panorama der Liebe, der Trauer, des Glücks.' Westdeutsche Allgemeine ZeitungAuszüge aus dem Buch
Die Romantrilogie Himmel und Hölle, Der Schmerz der Engel und Das Herz des Menschen ist den Schwestern Bergljót K. Þráinsdóttir (1938-1969) und Jóhanna Þráinsdóttir (1940-2005) sowie María Karen Sigurðardóttir gewidmetDas sind die Geschichten, die wir erzählen sollten.
Der Tod ist weder Licht noch Dunkelheit, er ist nur alles andere als Leben. Manchmal stehen wir Sterbenden in ihrer letzten Stunde bei und sehen zu, wie das Leben aus ihnen weicht; jedes Leben ist ein Universum, und es tut weh zu sehen, wie es verschwindet, wie es sich von einem Moment auf den anderen in Nichts verwandelt. Jedes Leben verläuft anders, flach und ereignislos bei den einen, reich an Abenteuern bei anderen, und dennoch ist jedes einzelne Bewusstsein eine Welt, die von der Erde bis in den Himmel reicht. Wie aber kann etwas so Großes einfach verschwinden, zu einem Nichts werden, von dem nicht einmal Schaum oder wenigstens ein Echo zurückbleibt? Es ist schon lange her, dass jemand zu unserer Schar gestoßen ist, wir sind blutleere Schatten, nein, weniger als Schatten, und es ist furchtbar, tot zu sein und dennoch nicht sterben zu dürfen, das ist für niemanden gut. Immer wieder haben einige von uns versucht, sich davonzumachen, haben sich vor immer größer werdende Autos geworfen oder wollten sich von wütenden Hunden zerfleischen lassen, aber die Hundezähne schnappten durch uns hindurch wie durch Luft. Wie kann man denn weniger als nichts sein und sich gleichzeitig an alles erinnern, tot sein und sich doch lebendiger fühlen als je zuvor? Abends siehst du uns auf dem Friedhof hinter der Kirche kauern, die sich seit einem Jahrhundert an dieser Stelle befindet, wenn es auch verschiedene Gebäude waren unsere Kirche, in der Pastor Þorvaldur leider ohne großen Erfolg versucht hat, Vergebung für seine Schwächen zu finden, denn die Stärke eines jeden Menschen wird ausschließlich an seinen Schwächen gemessen, daran, wie sie sich an ihnen bewährt. Inzwischen ist die mit Wellblech verkleidete Kirche aus Holz längst verschwunden, und an ihre Stelle ist eine andere aus Stein getreten, dem Baumaterial aus den Bergen, was sehr gut passt, denn an solchen Orten sollte man eine Kirche entweder dem Himmel oder den Bergen nachbilden. Die einzigen Momente, in denen wir einen Anflug von Frieden finden, sind die auf dem Friedhof. Hier glauben wir das Murmeln der Toten unten in der Erde zu vernehmen, einen fernen Nachklang guter Gespräche. So kann die Verzweiflung einen täuschen. Diese friedlichen Augenblicke sind nach und nach mehr geworden, sie scheinen auch länger zu dauern, sind von Sekundenbruchteilen auf Sekunden angewachsen. Es geht uns nicht direkt gut, aber die Worte halten uns warm, sie geben uns Hoffnung; denn wo es Worte gibt, da gibt es auch Leben. Empfange sie, und es gibt uns. Nimm sie auf, und es gibt Hoffnung. Das sind die Geschichten, die wir erzählen sollten. Geh nicht weg!
In einem alten arabischen Buch der Heilkunst heißt es, das menschliche Herz bestehe aus zwei Kammern, von denen die eine Glück heißt und die andere Verzweiflung. Welcher sollen wir glauben?!
Wo hören die Träume auf, wo fängt die Wirklichkeit an? Die Träume kommen von innen, sie sickern aus der Welt hervor, die wir alle in uns tragen, wahrscheinlich verdreht und verzerrt, aber was ist nicht verdreht, was ist nicht schief? Heute liebe ich dich, morgen hasse ich dich wer immer derselbe ist, belügt die Welt.
Der Junge liegt lange mit geschlossenen Augen da, unsicher, ob Tag oder Nacht herrscht, ob er wacht oder schläft. Er und Jens sind auf etwas Hartes gestoßen. Erst haben sie Hjalti verloren, den Knecht, der sie von Nes begleitet hat. Sie haben den Sarg mit Ásta über Berge und Heiden geschleppt. Dann waren Jens und der Junge auf etwas Hartes gestoßen. Wie viel Zeit ist seitdem vergangen? Wo befindet er sich? Zögernd öffnet er die Augen, denn man weiß nicht sicher, was einen nach dem Schlafen erwartet, ...
Biografie (Jón K. Stefánsson)
Jón Kalman Stefánsson, geboren 1963, trat mit Lyrik und Romanen hervor. Bevor er Literaturwissenschaft an der Hochschule von Island studierte, hatte er sich in den verschiedensten Berufen umgetan: in der Fischindustrie, als Maurer und für kurze Zeit auch als Polizist. Acht Jahre unterrichtete er Literatur an einer Schule in Akranes, verfasste Artikel für die Zeitung Morgunblaðið sowie für den nationalen Radiosender. Von 1992 bis 1995 lebte Jón Kalman Stefánsson in Kopenhagen. Anschließend leitete er bis zum Jahr 2000 die Stadtbücherei von Mosfellsbær bei Reykjavík, wo auch verschiedene Romane entstanden.§2011 erhielt Jón Kalman Stefánsson den Per-Olov-Enquist-Preis.Biografie (Karl-Ludwig Wetzig)
Karl-Ludwig Wetzig, geboren 1956, lehrte Skandinavistik an der Universität Göttingen und lebte sechs Jahre als Hochschullektor in Island. Seitdem arbeitet er als freier Autor und Übersetzer aus den nordischen Sprachen und ist seit Jahren ausgewiesener Kenner der isländische Literatur.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.