Iman Attia: Die »westliche Kultur« und ihr Anderes
Die »westliche Kultur« und ihr Anderes
Buch
- Zur Dekonstruktion von Orientalismus und antimuslimischem Rassismus
- transcript, 06/2009
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783837610819
- Bestellnummer: 7965324
- Umfang: 186 Seiten
- Copyright-Jahr: 2009
- Gewicht: 310 g
- Maße: 231 x 151 mm
- Stärke: 15 mm
- Erscheinungstermin: 15.6.2009
- Serie: Kultur und soziale Praxis
Beschreibung
Die Entstehung der »Islamophobie« wird gemeinhin als Folge der jüngsten Terroranschläge radikaler Islamisten gesehen. Demgegenüber belegen empirische Analysen, dass antimuslimischer Rassismus bereits lange vorher alltäglich war. In ihren Argumentationen aktivieren dominante Diskurse ein Orient- und Islambild, das orientalisierende und rassistische Merkmale aufweist. Das antimuslimische Gegenbild dient der Versicherung der eigenen kulturellen Identität. Im Unterschied zu Bemühungen, »den Islam« zu verstehen, schlägt dieser Band Dekonstruktion als angemessene Strategie zur Reflexion von Essenzialisierungen und kultureller Hegemonie vor.Rezension
"Die Arbeit von Iman Attia ist ohne Zweifel ein bemerkenswerter Baustein dafür, zu einem gerechten und globalen, interkulturellen Dialog in Augenhöhe zu kommen. Nicht nur Studierende der Kulturwissenschaften, sondern auch alle politisch denkenden, gesellschaftlichen Akteure werden von der Arbeit profitieren." Jos Schnurer, www. socialnet. de, 27.08.2009 Besprochen in: KISMET, 06.08.2009, Ferdinand Lughofer monitor, 46 / 6 (2010), Alex Buchte Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 7 / 8 (2010), Riem SpielhausKlappentext
Die Entstehung der »Islamophobie« wird gemeinhin als Folge des jüngsten radikalen Islamismus gesehen. Demgegenüber belegen kultur- und sozialwissenschaftliche Analysen, dass antimuslimischer Rassismus bereits lange vorher verbreitet war und in politischen, kulturellen und alltäglichen Diskursen der »westlichen Kultur« verwurzelt ist.Im Unterschied zu interreligiösen Dialogen, die sich bemühen, »das Fremde« zu verstehen und damit der »Islamophobie« begegnen wollen, kehrt dieses Buch die Perspektive um. Der Blick auf »die Anderen« dient als Ausgangspunkt der Betrachtung - nicht, um »das Fremde« zu verstehen, sondern um das »Eigene« reflektieren zu können.
Mit Bezug auf postkoloniale und poststrukturalistische Theorien wird die Präsentation »des Islam« als hegemonialer Diskurs analysiert. Demnach ist die Dichotomie zwischen »Islam« und »Westen« eine Konstruktion, die beide essenzialisiert. Sie hat sich historisch entwickelt und transformiert, ihr kommen in politischen Konstellationen unterschiedliche Bedeutungen zu, ihre Facetten sind Teil des kulturellen Wissensbestandes »des Westens« über »den Orient« bzw. »den Islam«. In ihrem Alltag vermitteln sich den Subjekten die Bedingungen und Bedeutungen des »Islamdiskurses« als kulturelle Repräsentationen, die ihnen Sichtweisen und Interpretationen anbieten, nahelegen oder erschweren. In diesem Möglichkeitsraum setzen sich die Subjekte aktiv mit der kulturellen Hegemonie auseinander und positionieren sich darin.
Biografie
Iman Attia (Dr. phil.) lehrt und forscht zu Rassismus und Pädagogik in Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Orientalismus, Kulturrassismen, dekonstruktive Pädagogik und Sozialpädagogik.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.