Live In Dresden 2006 (DVD + CD) (3 DVDs)

Tracklisting:
DVD 1 - Concert:
01 How Do You Feel?
02 Me And You
03 The Pleasure Remains
04 I Can't Feel You
05 That Smiling Face
06 Thief
07 Confusion
08 We Are Lovers
09 Perfect
10 Close
11 Dreaming
12 You Turn
13 The Perfect Key
14 Motif Sky
15 The Great Commandment
16 Conversation
17 Real Thing
18 Suspicious Love
19 Something Wrong
20 Love Is A Shield
21 One Fine Day
22 Kraft
23 Strangers' Thoughts

DVD 2 - Video Clips:
01 The Great Commandment
02 Strangers' Thoughts
03 Neighbours
04 Love Is A Shield
05 One Fine Day
06 Heaven (I Want You)
07 This Day
08 Handsome
09 Suspicious Love
10 Bad News
11 X-Ray
12 Thief
13 Me And You
14 Perfect (unplugged)
15 I Can't Feel You (unplugged)
16 Me And You (unplugged)
17 Motif Sky

Audio-CD:
01 How Do You Feel?
02 Me And You
03 I Can't Feel You
04 That Smiling Face
05 Thief
06 Confusion
07 We Are Lovers
08 Close
09 Dreaming
10 You Turn
11 The Perfect Key
12 Motif Sky
13 The Great Commandment
14 Conversation
15 Love Is A Shield
16 One Fine Day
17 Strangers' Thoughts

Es kommt nicht allzu oft vor, dass eine Band ihren Weg konsequent und abseits jeglicher modischer Trends und Klischees geht und sich ihr tiefes Geheimnis nur demjenigen erschließt, der es nicht verlernt hat, genau zuzuhören und hinzusehen.
Camouflage gehören zweifelsohne zu diesem seltenen Typus.
Als das Trio um Heiko Maile, Oliver Kreyssig und Marcus Meyn 1983 begann, Musik zu machen, schien die Faszination für die neuen elektronischen Ausdrucksmöglichkeiten zunächst die Antriebskraft und das Faszinosum zu sein – doch in der Tat stand von Anbeginn der Song und die melancholische Seele im Vordergrund.

„In Moll fühle ich mich wohler als in Dur“ hat Sänger Marcus schon vor Jahren preisgegeben – und diese Prämisse galt auch für ihren ersten großen Erfolg „The Great Commandment“, mit dem Camouflage 1987 ihren ersten Welthit landeten und mit diesem Song die Spitzenposition der amerikanischen Billboard-Dance-Charts erklimmen konnten. Ähnlich erfolgreich war auch das dazugehöre Debüt „Voices & Images“.
Dass die Band trotz Vorlieben für anspruchsvolle elektronische Musik (für den Bandnamen stand ein Song des Yellow Magic Orchestras um Ryuichi Sakamoto Pate) sich zu keiner Zeit sklavisch dem Synthi-Pop verschrieben hat, machte bereits das zweite Album „Meanwhile“ mehr als deutlich: Hier standen akustische Elemente und einmal mehr der klassische Popsong im Vordergrund, den Camouflage mit Wärme und Intimität zu Kleinoden veredelten.
Dies gilt auch für den zweiten globalen Hit „Love Is A Shield“, der 1989, zusammen mit dem Album „Methods Of Silence“ zu einem weiteren Riesenerfolg wurde.
Obwohl Camouflage auf den darauf folgenden Alben „Bodega Bohemia“ (1993), „Spice Crackers“ (1995), „Sensor“ (2003) und dem grandiosen „Relocated“ (2006) wieder die vielfältigen Möglichkeiten der elektronischen Musik sensibel in ihre Klangwelt zurück kehren ließen, hatte sich das Trio vom Bild der archetypischen Synthi-Pop-Band erfolgreich distanziert: Künstlerisch immer weiter gereift und den eigenen Kosmos vervollkommnend, wurde ein in sich geschlossenes Bild gemalt, das wir auf „Live In Dresden“ nun in all seiner Farbigkeit betrachten dürfen.
„Live In Dresden“ sprengt den Rahmen der üblichen Live-Dokumentation um ein Vielfaches:
Auf zwei DVDs und einer Audio-CD erhält sowohl der geneigte Fan als auch der interessierte Neueinsteiger Einblick in die faszinierende Welt von Camouflage.
Die Audio-CD und erste DVD enthalten den Mitschnitt eines Konzerts, das Camouflage in der Reithalle in Dresden gegeben haben. Bezeichnend hierbei ist, dass dieses Konzert eben nicht zu einem reinen „Greatest Hits“-Event geriet, sondern neben den großen Hits mit Songs wie „You Turn“ oder „The Perfect Key“ auch ausgewählte Highlights der nunmehr 25jährigen Bandhistorie enthält, die das Gesamtbild abseits der Charts stilvoll ergänzen und eindrucksvoll dokumentieren, dass Camouflage ihre Geschichte nicht nur erzählen, sondern auch heute noch intensiv leben.
Unterstützt wurden Camouflage dabei von Volker Hinkel (Fool's Garden) an der Gitarre, der auch die Gitarren bei den Alben „Sensor“ und „Relocated“ gespielt hat, sowie von Jochen Schmalbach an den Drums, der schon 2003 auf der „Sensor Tour“ mit an Bord war und „Relocated“ abgemischt hat.

Die ebenso unprätentiöse wie kraftvolle Performance wird angereichert durch die zweite DVD, die in chronologischer Reihenfolge nicht nur sämtliche Videoclips enthält, die Camouflage je produziert haben, sondern darüber hinaus noch rare „Unplugged“-Clips und zahlreiche Fernsehauftritte enthält, die vor Augen führen, welche Wandlungen die Band in den letzten zwei Dekaden durchlaufen hat.
Eine einstündige Dokumention über die 2006 getätigte Russland-Tournee rundet das Bild ab, erlaubt dem geneigten Fan zudem einen Blick hinter die Kulissen, vermittelt einen Eindruck vom Touralltag und gewährt auch private Einblicke.

„Live In Dresden“ sprengt den Rahmen eines ordinären „Live-Best-Of“ somit bei weitem. Es ist gelebte und lebendige Geschichte und unterstreicht, dass Camouflage auch 2008 zu den großen Ausnahmebands gehört.