Adam Zamoyski: Chopin - Der Poet am Piano
Chopin - Der Poet am Piano
Buch
- Originaltitel: Chopin, Prince of the Romantics
- Übersetzung: Nathalie Lemmens
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- C. Bertelsmann Verlag, 01/2010
- Einband: Fester Einband, Mit Lesebändchen
- ISBN-13: 9783570580158
- Umfang: 398 Seiten
- Sonstiges: 47 z. Tl. farb. Abb. auf Taf.
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 672 g
- Maße: 216 x 138 mm
- Stärke: 40 mm
- Erscheinungstermin: 15.1.2012
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Klappentext
Zu Chopins 200. GeburtstagFrédéric Chopin ist nicht nur der berühmteste Komponist und Pianist der Romantik, er gilt auch als Inbegriff des romantischen Künstlers. In seiner exzellent geschriebenen Biografie macht Adam Zamoyski den Leser mit dem Menschen Chopin und seinem Leben bekannt: das kurze, von Krankheit geprägte Dasein, seine Kindheit, in der er in den polnischen Adelssalons auftrat, seine schillernde Karriere als Klaviervirtuose, -lehrer und innovativer Komponist in Paris, seine fast 10-jährige Liebesbeziehung zu der exaltierten Schriftstellerin George Sand. Dabei gelingt es dem Autor meisterhaft, die charakterliche Entwicklung Chopins nachzuzeichnen und ein farbiges Gesellschaftsbild des frühen 19. Jahrhunderts zu entwerfen. Und schließlich entkräftet Zamoyski auf verblüffende Weise den Mythos vom romantischsten aller Künstler.
Eine brillant geschriebene Biografie des berühmtesten Klaviervirtuosen und Komponisten der Romantik.
Auszüge aus dem Buch
"Talent in FesselnAm Vormittag des 30. Oktober 1849 versammelte sich eine große Menschenmenge in der Pariser Kirche La Madeleine, Hunderte Kutschen versperrten die umliegenden Straßen und verursachten einen Stau, der bis zur Place de la Concorde reichte. Die Fassade der gewaltigen, tempelartigen Kirche war mit Bahnen aus schwarzem Samt verhängt, auf die mit Silberfaden die Initialen F. C. aufgestickt waren. Nur die Besitzer von Eintrittskarten wurden eingelassen, wer es nicht geschafft hatte, eine Karte zu ergattern, drängte sich mit den anderen auf den monumentalen Stufen.
'Um zwölf Uhr erschienen die Leichenträger mit dem Sarg des großen Künstlers am Eingang der Kirche. In diesem Augenblick ertönte vom Chor herab ein allen Bewunderern Chopins bekannter Trauermarsch, den man eigens für diesen düsteren Anlass orchestriert hatte. Ein Todesschauer durchrieselte die ganze Hörerschaft', erinnert sich der französische Dichter Théophile Gautier. 'Uns selbst kam es vor, als würde die Sonne erbleichen und der Glanz in den Kuppeln eine fahle, drohende Färbung annehmen ...'
Mozarts Requiem wurde gesungen, und zu den Solisten gehörten die legendäre Mezzosopranistin Pauline Garcia-Viardot und der berühmte Bassist Luigi Lablache. Begleitet wurden sie vom Orchester und vom Chor des Pariser Konservatoriums, den besten in ganz Europa. Als Offertorium spielte der Organist der Madeleine zwei von Chopins Préludes.
Nach dem Gottesdienst brachte man den Sarg von der Madeleine zum Friedhof Père Lachaise. Der Trauerzug wurde von Fürst Adam Czartoryski angeführt, der als der ungekrönte König von Polen galt, und zu den Sargträgern zählten Giacomo Meyerbeer, der berühmteste Opernkomponist jener Zeit, und der Maler Eugène Delacroix. Hinter dem Sarg folgten Dutzende Musiker und Künstler und Tausende Freunde und Bewunderer des Toten.
Selbst die ranghöchsten Damen gingen zu Fuß, und ihre wappengeschmückten Kutschen fuhren in einer langen Prozession hinterher. Auf dem Friedhof wurde der Sarg ohne Predigt in das Grab hinabgelassen, und die Trauergäste entfernten sich schweigend.
Kein Musiker hatte jemals ein so prächtiges Begräbnis erhalten, und nur wenige wurden so aufrichtig betrauert. Das ein Jahr später errichtete Grabmal entwickelte sich rasch zu einer Pilgerstätte, an der bis zum heutigen Tag Besucher Briefe und Botschaften ablegen. Manche äußern lediglich Bewunderung und Dankbarkeit, doch bei den meisten handelt es sich um persönliche, häufig ungemein leidenschaftliche Zeilen, aus denen manchmal sogar eine geradezu krankhafte besitzergreifende Liebe spricht.
Chopin wurde nicht allein wegen seiner Musik verehrt, sondern auch als Person, und er wurde nicht nur verehrt, sondern begehrt und vereinnahmt. Dieser extrem diskrete, schüchterne Mensch wurde von Musikern, Musikwissenschaftlern, Künstlern, Biografen, Filmemachern und sogar Politikern in Besitz genommen, die ihn zu verstehen und sein Innerstes zu kennen glaubten und sein Bild ihren eigenen Zielen entsprechend gestalteten. Musiker haben seine Musik ihren persönlichen, oft sehr subjektiven Interpretationen unterworfen, Musikwissenschaftler haben sie neu geschrieben, Künstler ihn so gemalt, wie sie ihn sehen wollten, Biografen verflochten ihre eigene dramatische Schöpfungskraft mit seinem Leben, Filmemacher ließen Blut auf die Tasten tropfen, und auch Politiker haben versucht, Anspruch auf ihn zu erheben, für Frankreich, für Polen, für das Slawentum, ja sogar für die jüdische Gemeinschaft Polens ..."
Biografie (Adam Zamoyski)
Adam Zamoyski entstammt einem alten polnischen Adelsgeschlecht, das mit der Familie Chopins bekannt war. Geboren 1949 in New York, wuchs Zamoyski in England auf. Der Historiker lebt in London und Polen. Er schrieb zahlreiche Sachbücher zu historischen Themen und Biografien über polnische Persönlichkeiten.Anmerkungen:
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