Ludwig van Beethoven: Violinsonaten Nr.1-10 auf 3 CDs

Gegenüber der sukzessiven Herausgabe eines Werkkomplexes bietet die gebündelte Veröffentlichung mancherlei Risiken und Nebenwirkungen. Während man sich dort von Volume zu Volume vortasten, auf das Kommende einstimmen und die Neuheit mit alternativen Produktionen vergleichen kann, fordert das »Komplettpaket« zu einer hörenden Ausschließlichkeit auf, die sich möglicherweise in verblüffenden Entdeckungen und ganz neuen Erkenntnissen niederschlägt – wie das Lena Neudauer und Paul Rivinius hier am Beispiel der Beethoven’schen Violinsonaten demonstrieren. Wieviel Schubert und Schumann steckt nicht in diesen Werken? Wo kommt der verlorene Groschen ins Spiel? Ist der Swing tatsächlich ein Kind des 20. Jahrhunderts? Warum wiegt ein präziser, leichter Akzent jeden groben Klotz auf? Nach gut vier Stunden hat das Duo sein schlüssig-geschlossenes Portrait gezeichnet. Wer dann noch will, mag Vergleiche anstellen …

Rezensionen

"Diese Zweisamkeit haben die in langjähriger musikalischer Partnerschaft verbundenen Lena Neudauer und Paul Rivinius in ihr Spiel übernommen.​ Dabei muss man die Vertrautheit als spannendes und inspirierendes Miteinander verstehen und nicht als behäbige und langweiliges Nebeneinander.​ Die Interpreten führen einen immerwährenden Dialog, werfen sich Fragen und Antworten zu, umspielen einander, lassen auch mal die Emotionen hochkochen, um dann mal kurz Luft zu holen, jedoch nur, um danach wieder loszulegen.​.​.​Dabei formen sie die Sonaten als elegante Gebilde.​ Akzente und Betonungen werden gezielt herausgehoben und nicht gehämmert.​ So vermitteln sie den Eindruck, der dem kultivierten Gespräch eines Streichquartetts üblicherweise zugeschrieben wird.​" (pizzicato.​lu)