Heidi Brunner singt Lieder
Heidi Brunner singt Lieder
Mit Werken von:
Joseph Haydn (1732-1809)
, Ottorino Respighi (1879-1936)
, Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
, Richard Wagner (1813-1883)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
Mozart: Konzertarie KV 505
+Wagner: Wesendock-Lieder
+Haydn: Teseo mio ben
+Respighi: Il Tramonto
- Künstler: Heidi Brunner (Mezzosopran), Kristin Okerlund (Klavier), Radio-Symphonieorchester Wien, Bertrand de Billy
- Label: Oehms, DDD, 2002
- Bestellnummer: 7556818
- Erscheinungstermin: 1.1.2012
Die in der Schweiz geborene Mezzosopranistin, 1996–1998 Ensemblemitglied der Wiener Staats- und Volksoper, gastiert u. a. in Berlin, München, Barcelona und bei den Salzburger Festspielen. Neben ihrer Opertätigkeit ist Heidi Brunner regelmäßiger Gast auf den internationalen Konzertpodien.
Mozart · Wagner · Haydn · Respighi
Mozarts Konzertarie KV 505 »Ch'io mi scordi di te?« – »Non temer, amato bene« folgt unmittelbar der Prager Symphonie. Entgegen allen früheren Vermutungen handelt es sich im Konzept um eine reine Konzertarie, die Besonderheit besteht insbesondere im Einsatz des Soloklaviers. Manche Mozart-Biographen deuteten daraus, dass er diese Arie nicht nur für Nancy Storace, sondern auch sich geschrieben hatte, was aber für das Werk nicht wesentlich und auch in den Bereich der Spekulation gehört. Der Text dieses Rondos lag bereits Mozarts Einfügung KV 490 zur konzertanten Wiener Aufführung des Idomeneo zugrunde, stammt also von Giambattista Varesco und wurde von Storace, die ja bekanntlich auch seine erste Susanna war, in einer Akademie am 23. Februar 1787 gesungen. Die Komposition datierte Mozart mit 26. Dezember 1786. Die Sängerin verkörpert in dieser Arie den Prinzen Idamante (der ja bereits in der Münchner Uraufführung von einem Kastraten gesungen wurde); er versucht seine Geliebte Ilia zu beruhigen, nachdem diese ihm vorgeworfen hatte, in Wahrheit die trojanische Königstochter Elettra zu lieben. Im Rezitativ schweigt das Soloklavier noch, um dann im nachfolgenden Rondo mit der Gesangsstimme zu wetteifern. Das Werk zeigt Mozart sowohl in der Behandlung des Klavierparts als auch in jener der Gesangsstimme auf dem Höhepunkt seiner Meisterschaft.
Wesendonck-Lieder
Richard Wagners Fünf Gedichte für eine Frauenstimme mit Pianoforte-Begleitung sind dem breiten Publikum als die sogenannten Wesendonck-Lieder bekannt, nach der Verfasserin der Texte und Protagonistin jener Liebesbeziehung, die Richard Wagner selbst als Auslöser für die Komposition von Tristan und Isolde verantwortlich machte. Zur Zeit der Veröffentlichung freilich konnte die Verfasserin nicht genannt werden und Wagners ursprünglich gewünschter Zusatz, es handle sich um die Vertonung von »Dilettantengedichten«, wurde erst vom Verlag zurückgezogen. Der enge Zusammenhang mit der Komposition von Tristan und Isolde ist nicht nur aus den zwei Liedern Träume und Im Treibhaus zu erkennen, die der Komponist selbst in ihrer endgültigen Fassung als Studien zu Tristan und Isolde bezeichnete, sondern auch aus der exakt nachvollziehbaren Entstehungszeit am Höhepunkt der Beziehung zwischen Richard Wagner und Mathilde Wesendonck und somit parallel zur Entstehung des 1. Aktes von Tristan und Isolde zwischen Herbst 1857 und Frühjahr 1858. Ein Indiz, dass Wagner selbst diese einzigen Lieder aus seiner reichen Schaffenszeit nicht als bloßes Abfallprodukt einer Beziehung betrachtete, sondern künstlerisch durchaus ernst nahm, mag auch der Umstand bezeugen, dass jedes dieser Lieder in zumindest zwei Fassungen, in den Fällen der beiden Tristan-Studien sogar in drei Fassungen vorliegt. Der endgültige Kompositionsprozess zog sich bis in den Herbst 1858, als Richard Wagner in Folge des Eklats, der zwischen den Ehepaaren Wesendonck und Wagner in Zürich ausbrach, allein nach Venedig reiste, um die Arbeit am Tristan fortzusetzen.
Im heutigen Konzertleben sind die Lieder in diversen Orchesterfassungen häufiger als im Klavieroriginal. Wagner selbst hat lediglich die Träume in eine Fassung für Solovioline und Kammerorchester gesetzt, welche unter seiner Leitung am 18. Dezember 1857 in Wesendoncks Haus anlässlich des Geburtstages der Textdichterin uraufgeführt wurde. Der gesamte Zyklus erklang erstmals mit keinem Geringerem als Hans von Bülow am Klavier und der Sopranisten Emilie Genast am 30. Juli 1862 in der Villa Schott bei Mainz.
Viel deutlicher als in jeder spätere Bearbeitung und selbst als in Wagners eigener Partitur zu den Träumen lässt sich in der reinen Klavierfassung die kompositorische Akribie nachvollziehen, mit der Wagner zu dieser Zeit bereits die Motive und musikalischen Phrasen verarbeitete. In dem Lied Träume wird bereits die Motivik des großes Duetts im 2. Akt von Tristan und Isolde (»O sink hernieder, Nacht der Liebe«) vorweggenommen, und im Treibhaus lässt er bereits sehr konkret das Vorspiel zum 3. Akt erklingen. Wenn auch die drei anderen Lieder nicht unmittelbar die Musik von Tristan und Isolde antizipieren, so sind sie doch eindeutig in dieser Tonwelt entstanden. Der gesamte Zyklus gilt seit seinem Erscheinen wohl ohne Zweifel als eines der Meisterwerke deutscher Liedkunst.
Joseph Haydns Kantate Arianna á Naxos erzählt, beeinflusst vom »Sturm und Drang«, die Geschichte der Ariadne neu. Wir befinden uns in der Zeit nach den Gluck'schen Reformen und vielfältigen Versuchen, in welche Richtung sich die Oper entwickeln sollte. 1775 schuf Georg Bender ein viel beachtetes Melodram, das sich Haydn in seiner 1789 entstandenen Komposition zum Vorbild nahm. In seiner Kantate für Sopran und Klavier finden wir Ariadne von Theseus verlassen alleine auf Naxos, und die Sängerin hat in der weit gespannten Szene ihre Gefühle zwischen Angst und Wut, Gram und Liebe, die sich in ihren Gedanken und Erinnerungen vermischen, darzustellen. In dieser Version nimmt Ariadne ihr Schicksal selbst in die Hand und stürzt sich während eines Sturms von den Klippen ins Meer. Haydn verwendet geradezu tonmalerische Mittel, um die extremen Gefühle nachzuzeichnen; wenn Ariadne am Schluss endgültig den Verlust des Geliebten realisiert, erleben wir in der Vertonung ein wahres Meisterwerk an musikalischer Psychologisierung.
Respighis Vertonung von Schelleys Gedicht Der Sonnenuntergang wurde 1914 geschrieben und im Mai des folgenden Jahres in Rom durch die Mezzosopranisten Chiarina Fino Savio, der das Werk auch gewidmet ist, uraufgeführt. Das Gedicht hat den Tod zweier Liebender zum Inhalt. Respighi war von der Poesie so bewegt, dass er in seiner Vertonung gleichsam eine ganz eigene Version eines Liebestod schuf. Als Begleitinstrument zur Gesangsstimme wählte er das intime Streichquartett. Die vorliegende Version für Streichorchester unterscheidet sich vom Original nur durch die Hinzufügung des Kontrabasses. Nicht nur in der Umarbeitung vom Streichquartett zum Kammerensemble gibt es eine Verwandtschaft zu Schönbergs Verklärter Nacht oder Alban Bergs Lyrischer Suite. Die musikalische Gestaltung zeigt den Komponisten am Wendepunkt in seinem Schaffen, wo er zugunsten der rein formalen Aspekte vor allem der hochemotionalen Gestaltung der Singstimme Raum gibt.
Mozart · Wagner · Haydn · Respighi
Mozarts Konzertarie KV 505 »Ch'io mi scordi di te?« – »Non temer, amato bene« folgt unmittelbar der Prager Symphonie. Entgegen allen früheren Vermutungen handelt es sich im Konzept um eine reine Konzertarie, die Besonderheit besteht insbesondere im Einsatz des Soloklaviers. Manche Mozart-Biographen deuteten daraus, dass er diese Arie nicht nur für Nancy Storace, sondern auch sich geschrieben hatte, was aber für das Werk nicht wesentlich und auch in den Bereich der Spekulation gehört. Der Text dieses Rondos lag bereits Mozarts Einfügung KV 490 zur konzertanten Wiener Aufführung des Idomeneo zugrunde, stammt also von Giambattista Varesco und wurde von Storace, die ja bekanntlich auch seine erste Susanna war, in einer Akademie am 23. Februar 1787 gesungen. Die Komposition datierte Mozart mit 26. Dezember 1786. Die Sängerin verkörpert in dieser Arie den Prinzen Idamante (der ja bereits in der Münchner Uraufführung von einem Kastraten gesungen wurde); er versucht seine Geliebte Ilia zu beruhigen, nachdem diese ihm vorgeworfen hatte, in Wahrheit die trojanische Königstochter Elettra zu lieben. Im Rezitativ schweigt das Soloklavier noch, um dann im nachfolgenden Rondo mit der Gesangsstimme zu wetteifern. Das Werk zeigt Mozart sowohl in der Behandlung des Klavierparts als auch in jener der Gesangsstimme auf dem Höhepunkt seiner Meisterschaft.
Wesendonck-Lieder
Richard Wagners Fünf Gedichte für eine Frauenstimme mit Pianoforte-Begleitung sind dem breiten Publikum als die sogenannten Wesendonck-Lieder bekannt, nach der Verfasserin der Texte und Protagonistin jener Liebesbeziehung, die Richard Wagner selbst als Auslöser für die Komposition von Tristan und Isolde verantwortlich machte. Zur Zeit der Veröffentlichung freilich konnte die Verfasserin nicht genannt werden und Wagners ursprünglich gewünschter Zusatz, es handle sich um die Vertonung von »Dilettantengedichten«, wurde erst vom Verlag zurückgezogen. Der enge Zusammenhang mit der Komposition von Tristan und Isolde ist nicht nur aus den zwei Liedern Träume und Im Treibhaus zu erkennen, die der Komponist selbst in ihrer endgültigen Fassung als Studien zu Tristan und Isolde bezeichnete, sondern auch aus der exakt nachvollziehbaren Entstehungszeit am Höhepunkt der Beziehung zwischen Richard Wagner und Mathilde Wesendonck und somit parallel zur Entstehung des 1. Aktes von Tristan und Isolde zwischen Herbst 1857 und Frühjahr 1858. Ein Indiz, dass Wagner selbst diese einzigen Lieder aus seiner reichen Schaffenszeit nicht als bloßes Abfallprodukt einer Beziehung betrachtete, sondern künstlerisch durchaus ernst nahm, mag auch der Umstand bezeugen, dass jedes dieser Lieder in zumindest zwei Fassungen, in den Fällen der beiden Tristan-Studien sogar in drei Fassungen vorliegt. Der endgültige Kompositionsprozess zog sich bis in den Herbst 1858, als Richard Wagner in Folge des Eklats, der zwischen den Ehepaaren Wesendonck und Wagner in Zürich ausbrach, allein nach Venedig reiste, um die Arbeit am Tristan fortzusetzen.
Im heutigen Konzertleben sind die Lieder in diversen Orchesterfassungen häufiger als im Klavieroriginal. Wagner selbst hat lediglich die Träume in eine Fassung für Solovioline und Kammerorchester gesetzt, welche unter seiner Leitung am 18. Dezember 1857 in Wesendoncks Haus anlässlich des Geburtstages der Textdichterin uraufgeführt wurde. Der gesamte Zyklus erklang erstmals mit keinem Geringerem als Hans von Bülow am Klavier und der Sopranisten Emilie Genast am 30. Juli 1862 in der Villa Schott bei Mainz.
Viel deutlicher als in jeder spätere Bearbeitung und selbst als in Wagners eigener Partitur zu den Träumen lässt sich in der reinen Klavierfassung die kompositorische Akribie nachvollziehen, mit der Wagner zu dieser Zeit bereits die Motive und musikalischen Phrasen verarbeitete. In dem Lied Träume wird bereits die Motivik des großes Duetts im 2. Akt von Tristan und Isolde (»O sink hernieder, Nacht der Liebe«) vorweggenommen, und im Treibhaus lässt er bereits sehr konkret das Vorspiel zum 3. Akt erklingen. Wenn auch die drei anderen Lieder nicht unmittelbar die Musik von Tristan und Isolde antizipieren, so sind sie doch eindeutig in dieser Tonwelt entstanden. Der gesamte Zyklus gilt seit seinem Erscheinen wohl ohne Zweifel als eines der Meisterwerke deutscher Liedkunst.
Joseph Haydns Kantate Arianna á Naxos erzählt, beeinflusst vom »Sturm und Drang«, die Geschichte der Ariadne neu. Wir befinden uns in der Zeit nach den Gluck'schen Reformen und vielfältigen Versuchen, in welche Richtung sich die Oper entwickeln sollte. 1775 schuf Georg Bender ein viel beachtetes Melodram, das sich Haydn in seiner 1789 entstandenen Komposition zum Vorbild nahm. In seiner Kantate für Sopran und Klavier finden wir Ariadne von Theseus verlassen alleine auf Naxos, und die Sängerin hat in der weit gespannten Szene ihre Gefühle zwischen Angst und Wut, Gram und Liebe, die sich in ihren Gedanken und Erinnerungen vermischen, darzustellen. In dieser Version nimmt Ariadne ihr Schicksal selbst in die Hand und stürzt sich während eines Sturms von den Klippen ins Meer. Haydn verwendet geradezu tonmalerische Mittel, um die extremen Gefühle nachzuzeichnen; wenn Ariadne am Schluss endgültig den Verlust des Geliebten realisiert, erleben wir in der Vertonung ein wahres Meisterwerk an musikalischer Psychologisierung.
Respighis Vertonung von Schelleys Gedicht Der Sonnenuntergang wurde 1914 geschrieben und im Mai des folgenden Jahres in Rom durch die Mezzosopranisten Chiarina Fino Savio, der das Werk auch gewidmet ist, uraufgeführt. Das Gedicht hat den Tod zweier Liebender zum Inhalt. Respighi war von der Poesie so bewegt, dass er in seiner Vertonung gleichsam eine ganz eigene Version eines Liebestod schuf. Als Begleitinstrument zur Gesangsstimme wählte er das intime Streichquartett. Die vorliegende Version für Streichorchester unterscheidet sich vom Original nur durch die Hinzufügung des Kontrabasses. Nicht nur in der Umarbeitung vom Streichquartett zum Kammerensemble gibt es eine Verwandtschaft zu Schönbergs Verklärter Nacht oder Alban Bergs Lyrischer Suite. Die musikalische Gestaltung zeigt den Komponisten am Wendepunkt in seinem Schaffen, wo er zugunsten der rein formalen Aspekte vor allem der hochemotionalen Gestaltung der Singstimme Raum gibt.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Wolfgang Amadeus Mozart: Ch'io mi scordi di te? - Non temer, amato bene KV 505 (Szene mit Rondo für Sopran und Orchester mit Klavier)
Wesendonck-Lieder
- 2 1. Der Engel (In der Kindheit frühen Tagen)
- 3 2. Stehe still! (Sausendes, brausendes Rad der Zeit)
- 4 3. Im Treibhaus (Hochgewölbte Blätterkronen, Baldachine von Smaragd)
- 5 4. Schmerzen (Sonne, weinest jeden Abend dir die schönen Augen rot)
- 6 5. Träume (Sag, welch wunderbare Träume halten meine Sinne umfangen)
- 7 Joseph Haydn: Araianna A Naxos Hob. Xxvib Nr. 2 (Kantate Für Solostimme Und Klavier) (Teseo Mio Ben!)
- 8 Ottorino Respighi: Il Tramonto (Lyrisches Gedicht für Stimme und Streichorchester) (Già v'ebbe un uomo, nel cui tenue spirto)
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