Sabine Kalter singt Arien auf CD
Sabine Kalter singt Arien
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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von Wagner, Verdi, Meyerbeer, Saint-Saens, Halvey, Bizet, Massenet, Wagner / Wesendonk, Brahms / Lingg, Strauss / von Gilm
- Label:
- Preiser
- Aufnahmejahr ca.:
- 23-36
- UPC/EAN:
- 0717281895330
- Erscheinungstermin:
- 1.12.2017
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Es gab Zeiten, vor allem in den ersten Jahren unseres Jahrhunderts, da genoss die Volksoper Wien ein höheres Ansehen als die Hofoper. Ihr Direktor Rainer Simons hatte gegenüber seinem Hofopernkollegen einen großen Vorteil: Er besaß einen untrüglichen Instinkt bei der Suche nach neuen Talenten. Allerdings gelang es ihm nur in seltenen Fällen, sie für längere Zeit zu halten, denn seine stets angespannte Finanzlage erlaubte keine exorbitanten Honorare.
So profitierten früher oder später die großen Bühnen Österreichs und Deutschlands von Simons größten Talenten, die an seinem Haus ihre ersten und oft entscheidenden Lorbeeren errungen hatten. In der Spielzeit 1912 / 13 kann die Volksopernchronik mit folgenden Ensemblenamen aufwarten: Josef Mann, der spätere gefeierte Heldentenor der Berliner Staatsoper, der am 9. September 1921 mitten in einer Vorstellung der »Aida« verstarb, Rudolf Ritter, später Stuttgarts führender Heldentenor und Bayreuths Siegfried in den Jahren 1924 und 1925, Emil Schipper, später weltberühmter Heldenbariton und Star der Wiener Staatsoper, Karl Ziegler, der gerade in der Rolle des David in Bayreuth einen großen Triumph gefeiert und bereits einen Vertrag mit der Wiener Hofoper unterschrieben hatte und nicht zuletzt Maria Jeritza, die unangefochtene »Primadonna assoluta« der nächsten zwanzig Jahre.
In dieser Spielzeit kam auch eine neue Sängerin hinzu, eine junge Altistin, die nur zwei Spielzeiten blieb und dann nach Hamburg weiterzog: Sabine Kalter aus Jaroslau in Galizien. Die am 28. März 1889 geborene Sängerin hatte bereits an der Wiener Musikakademie studiert, bevor Rainer Simons die 23-jährige für sich gewinnen konnte. Schon ihre ersten beiden Rollen in Wolf Ferraris »I Gioielli della Madonna« und D' Alberts »Liebesketten« ließen erkennen, dass sie bald auf größere Bühnen wechseln würde. Ihre Auftritte im »Ring« und in verschiedenen Verdi-Opern im darauffolgenden Jahr machten dies noch deutlicher. Das Ensemble der Volksoper war ohnehin einem ständigen Wechsel unterworfen: Adolf Lußmann, der mit Kalter in »Aida« und den »Meistersingern« aufgetreten war, hatte Rudolf Ritter im Heldentenor-Repertoire abgelöst. Sowohl Kalter als auch Lußmann verließen Wien nur ein Jahr später.
Lußmann debütierte 1915 in Dresden als Stolzing und Sabine Kalter gab ihr Debüt an der Hamburger Oper als Amneris in »Aida«, die Titelrolle sang Florence Easton. Die Ansprüche, denen Kalter in Hamburg gerecht werden musste, waren beträchtlich. Sie wurde als Nachfolgerin der berühmten Ottilie Metzger-Lattermann engagiert, die einige Jahrzehnte zuvor Emestine Schumann-Heink nachgefolgt war, und sollte die große Tradition im Alt- und Mezzofach fortführen. In diesen Jahren machte das Ensemble des Hamburger Stadttheaters Eindruck: Rose Pauly, Vera Schwarz, Thea Drill-Oridge, Elisabeth Schumann und Erika Wedekind zählten zu Kalters neuen weiblichen Kolleginnen; Heinrich Hensel, Carl Günther, Otto Marak, Richard Schubert, Wilhelm Buers und Hermann Marowski betreuten das Tenor-, Bariton- und Hass-Repertoire.
Innerhalb kürzester Zeit wurde Sabine Kalter eine der beliebtesten Sängerinnen Hamburgs und feierte Anfang der zwanziger Jahre ihren internationalen Durchbruch. Sie wurde nach Belgien, Frankreich und Spanien eingeladen und trat 1924 zum ersten Mal an der Wiener Staatsoper auf. Das Ende ihrer Karriere in Deutschland war demütigend. Als jüdische Sängerin galt sie beim neu etablierten Regime als »persona non grata« und wurde gezwungen, die Hamburger Oper zu verlassen, an der sie fast zwei Jahrzehnte lang gewirkt hatte. Eine letzte Aufführung von Verdis »Macbeth« mit Hans Hotter im Herbst 1934 gab dem Hamburger Publikum eine letzte Gelegenheit, eine seiner Lieblingskünstlerinnen zu feiern und zugleich zu verabschieden. Kalter blieb das Schicksal anderer großer Sängerinnen nicht erspart, die wie sie vor dem Ruin standen und keine Gelegenheit hatten, außerhalb Deutschlands aufzutreten.
Am 14. Mai 1935 gab sie ihr Debüt in Covent Garden als Ortrud in »Lohengrin« (mit Elisabeth Rethberg, Max Hirz und Alexander Kipnis). Bis 1939 trat sie in London in ihren berühmtesten Rollen auf: Fricka, Erda und Waltraute im »Ring«, Brangäne im »Tristan« und Herodias in »Salome«. Sie gehörte zu den wenigen Künstlern, die bereits für die Saison 1940 unter Vertrag genommen worden waren, als Covent Garden seine Pforten schließen musste. Eines ihrer letzten Gastspiele auf dem Kontinent war eine Aufführung des »Tristan« in Antwerpen am 6. Oktober 1935 mit M. Briffaux als Isolde, Josef Kalenberg als Tristan und Hans Hotter als Kurwenal, doch auch in Belgien fühlte sie sich nicht mehr sicher. Ihre Vorgängerin an der Hamburger Oper, Ottilie Metzger-Lattermann, die ebenfalls Jüdin war, war 1935 aus Deutschland geflohen, wurde aber 1942 in Brüssel verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich im Frühjahr 1943 starb.
Besonders hervorzuheben ist Kalters Konzerttournee durch die Niederlande im März 1939; die gesamte Presse würdigte ihren sensationellen Erfolg. Nach ihren vier Jahren am Covent Garden zog sie sich von der Opernbühne zurück. London blieb ihre Heimat, wo sie weiterhin Konzerte gab und Gesangslehrerin wurde. 1950 gab sie ein letztes Konzert in Hamburg. Sieben Jahre später, am 1. September 1957, starb Sabine Kalter in London.
Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
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1 La Juive, opera: Er kommt zurück!
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2 Rienzi, Der Letzte Der Tribunen, Opera, Wwv 49: Gerechter Gott
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3 Il Trovatore, opera: Die Hände in schweren Ketten
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4 Il Trovatore, opera: Wenn du mich liebst, so höre
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5 Aida, opera: Ich lieb' ihn ja noch immer
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6 Le prophÃ..te, grand opera in 5 acts: Ach, mein Sohn, Segen dir
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7 Le prophète, grand opera in 5 acts: Ohr Baalpriester, ihr!
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8 L' Africaine, grand opera in 5 acts: Wie immer voll Unruh
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9 Samson et Dalila, opera in 3 acts, Op. 47: Die Sonne, sie lachte
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10 Samson et Dalila, opera in 3 acts, Op. 47: O Liebe, meinem Hass
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11 Samson et Dalila, opera in 3 acts, Op. 47: Sieh, mein Herz
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12 Carmen, opera: Lasst sehn, was fÃ1/4r mich Ã1/4brig blieb
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13 Hérodiade, opera in 4 acts: Er ist sanft, er ist gut
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14 Schmerzen ('sonne, Weinest Jeden Abend...'), Song For Voice & Piano (Or Orchestra) (Wesendonk Lieder), Wwv 91/4
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15 Träume ('sag, Welch Wunderbare Träume'), Song For Voice & Piano (Or Orchestra) (Wesendonk Lieder), Wwv 91/5
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16 Immer leiser wird mein Schlummer, song for voice & piano, Op. 105/2
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17 Allerseelen ('Stell' auf den Tisch die duftenden Reseden'), song for voice & piano, Op. 10/8 (TrV 141/8)