Alfredo Casella: La Donna Serpente auf DVD

Alfredo Casella (1883-1947)

La Donna Serpente

Angelo Villari, Zuzana Markova, Vanessa Goikoetxea, Anta Jankovska, Candida Guida, Orchestra Internazionale d'Italia, Fabio Luisi

DVD

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**Alfredo Casella: LA DONNA SERPENTE** in gelber Schrift. Aufführung mit bunten Kostümen auf einer Bühne.

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Eine Live-Aufnahme aus dem Palazzo Ducale, Martina Franca; Regie: Arturo Cirillo

Laufzeit:: 150 Min.
Tonformat:: stereo
Bild:: 16:9 (NTSC)
Untertitel:: Englisch, Italienisch
Künstler:: Angelo Villari, Zuzana Markova, Vanessa Goikoetxea, Anta Jankovska, Candida Guida, Orchestra Internazionale d'Italia, Fabio Luisi
Label:: Bongiovanni
Aufnahmejahr ca.:: 2014
Artikelnummer:: 4219410
UPC/EAN:: 8007068200313
Erscheinungstermin:: 3.7.2016

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La Donna Serpente

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4,0

Bild:: 4,0 von 5
Booklet:: 4,0 von 5
Extras:: 3,0 von 5
Gesamteindruck:: 4,0 von 5
Klang:: 4,0 von 5
Künstlerische Qualität:: 5,0 von 5
Repertoirewert:: 5,0 von 5

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Anonym

26.07.2018

Bild:: 4 von 5
Booklet:: 4 von 5
Extras:: 3 von 5
Gesamteindruck:: 4 von 5
Klang:: 4 von 5
Künstlerische Qualität:: 5 von 5
Repertoirewert:: 5 von 5

Ergänzung zur Zauberflöte

Die Oper ist okay. Man wird von diesem mediterranen Drama tief berührt. Keineswegs eine oberflächliche "Spielmusik", obwohl Casella sich auch hier einen Spieltrieb bewahrt hat. Es geht um die Feenkönigin Miranda, die sich in den sterblichen König Altidor verliebt hat und nun als Unsterbliche für einen Sterblichen etliche Tiefen antiker Dramatik durchwandern muß, bis dieser nach einem erheblichen Mutbeweis (er schreitet für sie durch eine tödliche Feuerwand) den Weg zu ihr findet, und im Grunde dadurch auch ein Unsterblicher wird. Diese Oper hat komödiantischen Witz aber unbedingt auch antike Heroik, wie u.a die Klage der Miranda kurz vor Schluss (sehr beeindruckend) beweist. Hört sich wirklich an wie eine ur-antike Geschichte lange vor unserer Zeit, bestenfalls noch in ägyptischen, indischen oder asiatischen Büchern nachzulesen. Dennoch ist die Musik romanisch, europäisch und echt süß. Viele bezaubernde Einfälle, die sich absolut von manchen altgriechischen Rohheiten unterscheidet.
Die Inszenierung ist auch bezaubernd, das Bühnenbild sehr sparsam symbolisitisch, aber nicht unerträglich. Wichtig sind die vielen Sängerinnen und die paar Sänger, die die ganze Sache echt formschön charakterisieren, hier wird endlich mal nicht dilettantisch rumgefuchtelt, sondern edel stilvoll agiert.

Die einzige Bruchstelle ist die Charakterisierung des Königs Altidor, ich meine nicht den Sänger sondern seine Kostümierung und seine Gestaltung durch Maske (Frisur). Ich meine da liegt man echt daneben, das wirkt zu plump, zu gefällig, zu feist, zu satt. Allein die Frisur - obwohl der Sänger seine Sache interessant gut macht, hat man ihn zu einem echten Typus des behäbigen Langweilers gemacht (Ein bißchen sieht die Bühnenfigur aus wie - ich sage es mal so - der Capitän der Costa Concordia). Ich meine, für Altidor hätte man schon eine etwas drahtigere Variante wählen müssen, weitab von einem mittelalterlichen selbstgefälligen feudalen Schürzenjäger. Denn schließlich geht er mutig durch den Tod.

Insgesamt aber vorrangig eine Oper voll antikem Zauber, antiker Weisheit, eine Miranda, die wie eine heilige lebenskluge und mutige Priesterin vom Nil herüberkommt und sich hoffentlich nicht in eine sterbliche Mogelpackung verliebt.

Fabio Luisi hat das Orchester mit ausgezeichneten dramatisch effektiv wirksamen Tempi dirigiert und es macht überwiegend Spaß, sich das Ganze anzusehen. Ein Libretto liegt natürlich nicht bei (hätte man aber machen können, für diesen seltenen Bühnen-Neuling), aber die Untertitel sind Italienisch und Englisch. Vielleicht schafft man es noch, die Aufnahme der Oper mit Noseda (kürzlich im Radio gelaufen, von der ich einen wave-Mitschnitt habe) herauszubringen, dann aber mit vollständigen Text und Regieangaben.

Also absolutes Lob für diese liebenswürdige Darstellung der Geschichte, die Casella mit ebenso liebenswürdigen vorantiken Geist erfüllte. Eine Oper, die gut genug ist, um dauerhaft in den Repertoires einen Platz zu finden. (Erstaunlich, wieviel gute Opern Italien allein auch um das zwanzigste Jahrhundert herum entwickelte, Catalani, Mascagni, Leoncavallo etc.).

Ein Kommentar

Anonym

29.10.2018

Negativ! Diese Oper ist nicht "ägyptisch". Abgesehen davon frage ich mich "wer sollen diese "heiligen Priesterinen vom Nil" denn sein"? Das Ganze scheint mir schon von einer noch weiteren Vergangenheit zu stammen, die einst auch relativ "mediterran europäisch" war. Hört man doch der Musik an. Aber zustimmen muss man der Kritik zur gestaltung des sterblichen Königs, der die Göttin liebt: er geht für sie wie ein Erdenwurm durch die Hölle, da meine ich auch, dass die Bühnenfigur viel zu zufrieden und behäbig wirkt, fast schon wie ein gemütlicher Abt.

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