Harvey: Concerto Antico for Guitar & Piano

1989 erhielt ich den Auftrag, ein groß angelegtes Werk zu schreiben, das beim Exeter Festival uraufgeführt werden sollte. Als mir der Festivaldirektor Richard Gregson-Williams mitteilte, dass der Cartoonist Ralph Steadman (ein Idol von mir) und der Gitarrist John Williams (ein guter Freund, mit dem ich schon oft zusammengearbeitet hatte) beide am Festival beteiligt sein würden, schien es eine gute Idee zu sein, sie für das Projekt mit ins Boot zu holen.

Daraus entwickelte sich ein »Öko-Oratorium« namens Plague and the Moonflower, das für einige Aufregung sorgte. Ein oder zwei Jahre später fragte mich John, ob man die Gitarrensoli von P&M herauslösen und zu einem Konzertstück für Gitarre und Orchester zusammenfügen könnte. Natürlich freute ich mich über die Anfrage, und während wir dies bei einem Curry in St. John's Wood besprachen, begannen wir, die Optionen abzuwägen. Am Ende sagte ich, dass ich ehrlich gesagt lieber ein neues Werk von Grund auf schaffen würde.

Dies lag zum Teil daran, dass John nach einem umfangreichen Konzertstück suchte, das fast die Hälfte eines Programms ausmachen würde. Aber ich dachte auch: »Ich habe nur einen Versuch, ein komplettes Stück für einen Gitarristen wie John Williams zu schreiben, also warum nicht mit einem leeren Blatt beginnen?« Ursprünglich hatte ich das Werk Concerto in Modo Antico genannt, und es war John, der vorschlug, das »in modo« wegzulassen, damit es besser über die Lippen ginge. Concerto Antico wurde Ende 1994 fertiggestellt und einige Monate später mit John und dem London Symphony Orchestra unter der fähigen Leitung von Paul Daniel aufgenommen.

Es wurde seitdem viele Male aufgeführt (normalerweise mit John als Solopart) und hat allmählich Fans und Popularität gewonnen und ist in den letzten fünf Jahren zu einem festen Bestandteil der Hall of Fame von Classic FM geworden.